Gib nicht zu früh auf!
Tunnelbauen & Lernen – sie haben viel gemeinsam!
Transkript
Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.
Einen wunderschönen guten Morgen! Heute möchte ich dir Mut machen durchzuhalten, auch dann, wenn du der Ansicht bist, dass deine Bemühungen nichts bringen.
Ich bin Panajota Lakkis, ehemalige Universitätsprofessorin und passionierte Juristin.
…
Bestimmt kennst du auch die Situation, dass du ein Gespräch führst mit jemandem oder aber du liest etwas oder du legst dir selber etwas zurecht, wie es ab jetzt gehen soll. Und da bist du euphorisiert und du denkst, ja, das ist jetzt der Durchbruch.
Jetzt habe ich es verstanden. Ab jetzt ist alles anders. Und da bist du beim Himmel hoch jauchzend und sehr oft kommt dann eine gewisse Zeit danach, je nachdem, ein paar Tage oder manchmal ein paar Wochen danach, kommt dann, dass du Tode bestürzt.
Warum? Weil du meistens in alte Muster wieder zurückfällst und dann dir denkst, okay, ich dachte, ich hätte die Lösung gefunden, ich habe sie aber doch nicht gefunden. Und dann sieht man sehr oft den falschen Schluss und sagt sich, okay, das funktioniert also auch nicht.
Und es passieren zwei Dinge, die beide ganz, ganz, ganz tragisch sind. Denn man hört auf, etwas zu tun, was sehr oft sogar Erfolg gehabt hätte. Es bräuchte nur Zeit.
Und noch schlimmer, die eigene Einschätzung wird immer negativer und immer mehr verfestigt sich ein Label, das man sich selbst gibt, dass man sagt, ich habe es einfach nicht drauf. Und da wird es dann immer schwieriger. Aber sehr, sehr, sehr oft oder fast immer ist es so, dass Dinge, die nach außen hin und im Nachhinein aussehen, wie ein Durchbruch in Wahrheit über lange Zeit vorbereitet wurden.
Ich weiß nicht, ob du den Spruch kennst, dass Übernachterfolg meistens mehrere Jahre braucht. Man sieht aber nicht die Jahre davor, sondern man sieht nur den Übernachterfolg. Und tatsächlich gilt es als eines der wesentlichen Indikatoren dafür, ob man erfolgreich sein wird oder nicht, inwiefern man den Biss hat, auch dann weiterzumachen, wenn es gefühlt noch nicht weitergeht.
Und das ist natürlich auch nicht ein Plädoyer dafür, nur weil man irgendwann mal angefangen hat, weiterzumachen, auch dann, wenn es wirklich offensichtlich überhaupt nicht funktioniert. Ja, und wie erkennst du den Unterschied zwischen den beiden? Das ist schwierig.
Und es ist wieder, ich habe es in letzter Zeit auch schon mal erwähnt, diesen Spruch, es ist mehr Kunst als Wissenschaft. Das heißt, man braucht dafür mehr Instinkt, als dass man rein wissenschaftlich sagen kann, wenn die, die und die Parameter vorhanden sind, dann bedeutet es das. Aber trotzdem, du kennst vielleicht auch, es gibt, ich muss mal schauen, ob ich das finde irgendwo urheberrechtlich sauber, dass ich das auch hinzufügen kann, wenn nicht, dann beschreibe ich das, das Bild von einem Mann, der einen Tunnel versucht von innen auszugraben, einen Stollen in einem Berg, und man sieht ihn in einem Querschnitt.
Und man sieht, dass er nur einen oder zwei Spatenschläge noch bräuchte, und dann wäre er auf der anderen Seite rausgekommen. Und was sieht man aber für eine Denkblase? Funktioniert nicht, ich kehre um.
Und dabei war er wirklich nur einen Spatenstich entfernt. Und das ist sehr oft auch bei Dingen wie Lernen, Verstehen der Fall. Die brauchen ihre Zeit, das ist auf jeden Fall so bei Dingen wie einer gewissen Disziplin, dass man sich an die eigenen Vorgaben hält.
Das übt man über eine ganz, ganz große Zeit, und immer wieder funktioniert es nicht. Und wenn man trotzdem weitermacht, dann kommt einmal ein Tag, wo du dir überrascht sagst, oh, hätte ich jetzt gar nicht gedacht, so wie ich mich früher kannte, hätte ich jetzt zum Beispiel einfach aufgehört, und zum Beispiel bei dem Beispiel Probeklausuren schreiben, ja oder nein, empfehle ich ja immer, so früh wie möglich die harte Tour zu nehmen, und nur mit den Hilfsmitteln zu lösen, die man auch im Examen haben wird. Und alle, aber wirklich alle, und bei mir war das auch nicht anders, halten das anfangs nicht durch.
Und irgendwann sagen sie, oh, ich komme jetzt doch nicht weiter, das ist so frustrierend. Ich gucke mal in ein Skript rein. Und trotzdem, wenn man immer wieder versucht, das nicht zu tun, oder zumindest zu verzögern, zu welchem Zeitpunkt man es macht, und man vielleicht sagt, ja, ich würde jetzt gern aufhören, aber ich mache noch fünf Minuten, und eines Tages merkst du ganz überrascht, dass du doch nicht aufgibst.
Und es funktioniert, ich verspreche es dir. Und dieser Durchbruch, da ist auf einmal alles anders, und du denkst, oh, es ist über Nacht passiert. Aber dieser Übernachterfolg, der hat eben Wochen, Monate und sehr oft Jahre an Vorbereitung hinter sich.
Und das ist eben dann ein Plädoyer dafür, dass du natürlich sehr gern auch diese anfängliche Begeisterung mitnimmst, dass du sie aber nicht überbewertest, sondern dass du auch im Punkt, wo du sagst, ja, endlich habe ich das richtige Tool zum Beispiel jetzt für meine Tagesplanung, oder endlich habe ich das richtige Repetitorium gefunden zum Lernen, und das ist die Lösung von allem. Und das ein bisschen zu dämpfen, aber in positiven Sinne zu dämpfen, indem du dir sagst, okay, schmunzelnd quasi du dir sagst, und ich weiß, dass das vermutlich nicht die eierlegende Wollmichsau sein wird, aber das bedeutet nicht, dass es mir nicht helfen wird, sondern wenn ich das schon vorher weiß, dann wird es für mich keine Katastrophe sein, wenn zum ersten Mal nach ein paar Wochen merke, dass zwar Wolle sozusagen vorhanden ist, aber keine Eier gelegt werden. Und dann überlege ich mir vielleicht, okay, also entweder brauchte die Kreatur ein bisschen Besseres oder anderes oder mehr Futter, damit sie auch Eier legt, oder ich gucke, wo ich mir die Eier woanders jetzt holen würde.
Mit anderen Worten, gib nicht auf, wenn etwas augenscheinlich nicht funktioniert, sondern versuch zu schauen, ob das wirklich nicht funktioniert, oder ob es gar nicht so schnell, wie du vorhattest, funktionieren konnte, weil du einfach in der Euphorie zu sehr gedacht hast, ach, das ist es, und ab jetzt ist alles anders. Es gibt tatsächlich Fälle, wo Menschen sich in einem Punkt auf einmal verändern. Da sind aber meistens mit derart starken Umbruchsituationen vorhanden, diese Änderungen, dass das nicht einmal zwingend wünschenswert ist.
Zum Beispiel kennen wir das, wenn jemand jahrelang oder jahrzehntelang nicht aufhören konnte zu rauchen, und auf einmal heißt es, du hast Lungenkrebs, und von heute auf morgen geht das. Aber in solche Situationen werden wir hoffentlich alle nicht kommen, und das sind sowieso die Ausnahmen. Und selbst bei Leuten, die derartige Schocks erlebt haben, ist es nicht immer gewährleistet, dass es von heute auf morgen geht.
Das heißt, wenn du in so eine Situation reinkommst, versuch nicht genauso impulsiv zu reagieren im Negativen, das heißt, dass Himmel hoch jaucht, dass es wirklich jetzt umschlägt, zu Tode betrübt, und dass du jetzt alles zerschlägst, auch das, was funktionieren könnte, oder dass du einfach nur aufgibst und wegläufst. Versuch, Ruhe zu bewahren und zu sagen, auf jeden Fall gehe ich weiter. Die Frage ist, wie genau und in welche Richtung, und ob du jetzt wirklich in einer absoluten Sackgasse bist, das kannst du meistens schon erkennen.
Ein Indikator ist, wenn du auch eine winzige Veränderung in die richtige Richtung siehst. Und wenn das der Fall ist, dann heißt es, dass das, was du tust, der Lernstil, den du dir vorgenommen hast, oder der Repetitor, den du gefunden hast, schon funktioniert, er ist nur nicht der Zaubertrank, aber er funktioniert, und dann kannst du gucken, wie er vielleicht noch besser funktionieren könnte. Aufgeben ist manchmal insofern der richtige Weg, als es sinnlos ist, wenn du wirklich gar kein Ergebnis hast.
Und damit meine ich nicht, dass du vorankommst. Selbst dieser Arbeiter im Berg, der ist ja vorangekommen. Das heißt, irgendwann ist jeder Berg zu Ende.
Jeder. Die Frage ist, hast du noch die Puste oder hast du sie nicht? Und wenn du also vorankommst, dann ist absolutes Aufhören nie eine gute Idee.
Innezuhalten und sich überlegen, sollte ich vielleicht meine Schaufel wechseln gegen ein anderes Gerät, könnte etwas anders noch besser funktionieren. Das ist eine andere Geschichte. Das ist also immer wieder mal, in so aber mit Ruhe sich anzuschauen, die Vorgehensweise und sich zu überlegen, könnte ich optimieren, ist eine gute Idee.
Aber das Wichtige ist dabei in Ruhe und nicht hektisch Haken schlagen. Auf der Begeisterung sagt man, ja, das war es, und ich spreche aus Erfahrung, früher war das bei mir eines der Probleme. Ich bin sehr begeisterungsfähig, was ja gut ist, weil das ja diese Anschubenergie auch gibt.
Aber dann habe ich manchmal gedacht, ja, und was weiß ich, jetzt, das ist jetzt die Lösung. Und jetzt wird dann alles sozusagen dann angepasst und umgekrempelt und was weiß ich, bis ich dann irgendwann gemerkt habe, das war jetzt doch nicht die Lösung. Okay, und das ist eine gute Erkenntnis, aber das hätte man unter Umständen auch mit weniger Aufwand rausfinden können.
Mit anderen Worten, was ich hier bitte, das hängen bleibt, ist, dass das, wenn es dir immer wieder so ergeht, dass du am Anfang euphorisiert bist und vielleicht am Anfang funktionieren auch ein paar Dinge und dann später nicht mehr, dass du erstens nicht selber defekt bist, sondern das ist ganz normal, weil der Mensch da so gemacht ist, dass er immer wieder in alte Muster zurückfällt. Und diese alte Muster sind nicht nur im Hinblick auf Handeln, sondern auch im Hinblick auf Mindset im Sinne von, oh, das kriege ich doch nicht hin oder das hat eh keinen Sinn. So, also zuerst, wie gesagt, du machst nichts falsch, sondern es ist einfach so.
Und dann halt ein Plädoyer zum Durchhalten. Durchhalten mit Köpfchen in dem Sinne, dass du dir sagst, okay, es funktioniert nicht so, wie ich es mir gewünscht hatte. Wo, an welchen Schräubchen könnte ich ein bisschen drehen?
Und das tust du dann. Aber nicht hektisch hin und her Haken schlagen und auch nicht dann direkt bei der ersten Bodenwelle sagen, ich gebe auf. Und wenn du doch mal aufgibst, auch da, kein Problem, dann merkst du irgendwann, okay, ich habe zu frühzeitig aufgegeben.
Auch das ist menschlich, auch das ist verständlich. Also nehme ich einen neuen Anlauf. In diesem Sinne positive Energie schenke und schicke ich euch und wünsche euch, dass ihr mit den unvermeidlichen Phasen, wo ihr zweifelt an euch selbst und an eurem System und an eurer Vorgehensweise, dass ihr da die Ruhe bewahren könnt und denkt dran, wie gesagt, auch wenn später nur von dem Übernachterfolg berichtet wird.
Übernachterfolg braucht in der Regel mehrere Jahre Vorbereitung. In dem Sinne, lasst uns weitermachen. Bis nächste Woche.
Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.
Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?
Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude macht, in dem du die Zusammenhänge verstehst.
Vielleicht kann ich dir helfen, (wieder) Freude an Jura zu finden?