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Hilfe, wo soll ich mit dem Lernen anfangen?

von Jan 14, 2022Lernen & Vorbereiten

Erkennst du dich wieder?

Stellst du dir manchmal auch die Frage, wo beim Teutates du denn jetzt anfangen sollst mit dem Lernen?
Und ist dann manchmal das Ergebnis, dass du entweder vor lauter Panik wie gelähmt bist und nichts tust oder wild drauflos und kopflos drauflos lernst, bis dein Hirn nur noch raucht und deine Verzweiflung noch größer ist?
Die gute Nachricht Nr. 1: Du bist ein lebender Mensch mit einem bekannten und gängigen Problem!
Die gute Nachricht Nr. 2: Das Problem ist lösbar!
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Hilfe, Hilfe, Hilfe, wo soll ich denn jetzt nur anfangen? Also das ist eine spontane Frage, die als Reaktion fast allen Studierenden kommt, wenn es darauf hinausläuft, dass man sich sagt, ich bereite mich vor für eine konkrete Klausur, für die Klausuren am Ende eines Semesters oder gar für das Staatsexamen. Und wenn man dann reinschaut in die Dinge, die man lernen muss insgesamt, dann weiß man irgendwann gar nichts mehr.

Wo soll man denn anfangen? Bei welchem Fach soll man denn anfangen? Das ist so viel, dass man oft einen der zwei Wege geht, die beide im ersten Moment eine Erleichterung bringen, aber mittel- bis langfristig das Problem noch verschärfen.

Die erste Reaktion ist, oh Gott, das ist derart viel, da explodiert mir mein Hirn derart stark, dass ich was anderes mache. Wenn ich im Rechner geguckt habe, im Notebook, dann klappe ich es zu. Wenn das irgendwie ein Buch war, dann klappe ich das zu.

Wenn ich das im Kopf hatte, dann wird es schwieriger, dann versuche ich mich halt derart abzulenken, dass ich eben nicht mehr dran denke. Und das funktioniert natürlich nur für eine gewisse Zeit. Und spätestens, wenn es dann so richtig dringend wird, gibt es die zweite Reaktion, bei manchen auch direkt am Anfang, dass die dann wild daraufhin anfangen zu lernen, und zwar eher planlos und manchmal auch eher kopflos.

Und dadurch, und mit einem Stress, also mit so einer Stresslaune darunter, ich muss, ich muss, ich muss, schnell, schnell, schnell, schnell, schnell. Und so kann man nicht richtig lernen. Das heißt, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis dann noch on top ein Gefühl kommt, ich kriege es nicht hin.

Und wenn du dich ansatzweise oder auch volle Kanne in dieser Beschreibung findest, dann ist die erste gute Nachricht, du lebst, bist ein Mensch mit einem sehr bekannten und sehr gängigen Problem. Du selber machst nichts falsch, du bist nicht in irgendeiner Art ungeeignet für ein konkretes Studium oder für was auch immer. Du bist einfach nur ein Mensch und dein in gewisser Hinsicht primitives Hirn, primitiv, also nicht, dass das ganze Hirn primitiv ist, aber seine primitiven Bestandteile, die sind mal nun mal so gepolt, dich zu beschützen, vermeintlich zu beschützen, indem die dich wegbringen von vermeintlichen Situationen, die du nicht händeln kannst.

Die gute Nachricht Nummer zwei ist, dass es eine Lösung gibt. Du bist nicht Opfer deines primitiven Hirns, sondern du kannst sogar die Führungspersönlichkeit sein, die du bist und selber bestimmen, wo und wie es lang geht und für das konkrete Problem von was lerne ich, wann lerne ich es und so weiter und so fort, gibt es Lösungen, keine Passepartoutlösungen, aber es gibt viele Grundsätze, Tipps und Tricks und mit denen werden wir uns in den nächsten Wochen beschäftigen und du wirst sehen, dass es funktioniert. Man muss gewisse Dinge tun und ausprobieren, aber wir werden extra hier nicht die Riesenrevolution machen, dass ich sage, ich werde dir jetzt in zehn Stunden sagen, wie es perfekt geht, sondern Schritt für Schritt werden wir Einzelelemente angehen und zum Schluss wird sich dann ein gutes Gesamtbild für dich ergeben und in vielen Dingen wirst du auch anfangen, dadurch, dass ich dich anfangs begleite, selber Ideen zu haben, wie es für dich konkret am besten funktioniert, denn darauf kommt es nur an.

Es kommt weder darauf an, was irgendeine Wissenschaft sagt oder was ich sage, es kommt nur darauf an, ob es für dich funktioniert und da gibt es sehr oft auch unkonventionelle Lösungen, die eigentlich nicht funktionieren dürften und sie funktionieren. Ist das so, dann mach weiter. Hast du aber das Gefühl, dass die Dinge, die du bisher ausprobiert hast, nicht so 100 Prozent funktioniert haben, wie du es dir wünschst, dann lass dich vielleicht auf die nächsten Wochen mal darauf ein und guck mal, ob du es nicht irgendwie anders angehen kannst.

In diesem Sinne packen wir es an. Es ist die Kalenderwoche 2 des neuen Jahres und das ist ein sehr, sehr, sehr guter Zeitpunkt, auch kleine Schritte mit großer Wirkung zu machen. Den ersten, den hatten wir ja schon letzte Woche mit dieser magischen Kontrollfrage.

In diesem Sinne, wir beginnen heute mit dieser ominösen Frage. Hilfe, wo soll ich denn anfangen? Ich bin Panagiotta Lakis, ehemalige Universitätsprofessorin und passionierte Juristin.

Neben mir sitzt Justus, das Juramaskottchen. Zusammen sind wir Juraexamen Stress 3, der Mitgliederbereich, in dem du echte zivilrechtliche Vorlesungen richtig vom Original findest. Und das Beste daran, du kannst sie wann, wo und so oft du willst anschauen, wenn du die App nutzt, sogar offline.

Der Grund übrigens für diesen Podcast ist nicht nur, dass für dich die Klausuren bald nahen, sondern auch ein ganz konkreter, denn in meinem Mitgliederbereich habe ich zu Weihnachten überlegt, was kann ich den Gründungsmitgliedern sozusagen als Dank, dass sie von Anfang an mir ihr Vertrauen gegeben haben und dabei sind, was kann ich ihnen Gutes geben. Und da habe ich angeboten, einen halbstündigen Coaching Call mit mir, in dem die Studierenden die Möglichkeit hatten, alles, was sie gern besprechen wollten mit mir im Hinblick auf Studium und Lernen auch anzubringen. Und tatsächlich ist nicht nur vereinzelt gekommen, sogar im Hinblick auf meinen Kursbereich, eine gewisse Überforderung.

Momentan sind bei mir zum Beispiel acht Kurse drin und dann habe ich zum Teil dann auch die berechtigte Frage gekriegt, oh, ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte und das hat mich dann so gestresst, dass ich mich quasi direkt ausgelockt habe. Und das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders bzw. der Erfinderin von mir, vor allen Dingen, weil ja noch andere Kurse hinzukommen werden.

Und jetzt am Donnerstag werde ich die sogenannte Schatzkiste online stellen und in ein paar Wochen kommt Handelsrecht rein. Ich will euer Problem nicht größer machen und euren Stress, sondern umgekehrt. Und deswegen habe ich mir gedacht, ist es quasi notwendig, auf diese Sache noch mal einzugehen.

Ich habe es bereits angangs erwähnt, das Problem, das du schilderst, wenn du mehrere Optionen hast, dass du manchmal weniger gut oder auch weniger gern entscheidest, als wenn du wenig hast, das ist bekannt. Da gibt es mehrere Experimente. An eines kann ich mich erinnern mit Marmeladen in Supermärkten.

Wenn es zwei oder maximal drei gab, die man kostenlos probieren konnte, dann haben die Leute im Anschluss sehr viel eher eine davon gekauft, als wenn es zehn gab zum Ausprobieren. Denn dann hat man irgendwann so viele Optionen, dass es wiederum mühsam wird, sich zu entscheiden und dann lässt man das lieber. Am einfachsten ist die binäre Entscheidung, das oder das halt.

Und das kann man aber nicht immer transponieren, halt im normalen Leben, weil anders als bei Marmeladen es da Situationen gibt, wo es mehrere Dinge sind, die man wirklich jetzt tun muss und wo es dann nicht darum geht, welche werde ich kaufen, sondern was werde ich denn jetzt anpacken. Und hier gibt es selbstverständlich nicht die eine alleinige Lösung, die für alle als Passepartout gilt, sondern es gibt, wie sagt man bei Jura, was lernt man? Es kommt darauf an.

Und trotzdem gibt es aber gewisse Leitlinien und als allererstes gibt es den Grundsatz, dass es noch nie geschadet hat, bei den Basics erstmal anzufangen. In meinem Kursbereich wäre das insbesondere der Kurs Jura und die Klausur verstehen, wo es um Überleitungen geht, wo es darum geht, wie man diese sogenannten Anwaltsklausuren, technisch-handwerkliche, wie man die angeht und auch die Soft Skills, wo übrigens halt auch ein Kurs drin ist, der sich damit befasst, was man denn lernen sollte, wo man es anpacken sollte von einem anderen Blickwinkel und darüber wirst du sehen, es gibt verschiedene Betachtungsweisen und je nachdem wählt man das, was gerade passt. Okay, also nie hat es geschadet, mit den Basics zu beginnen und das empfehle ich jedem und unabhängig davon, ob du jetzt in meinem Kursbereich bist oder nicht, das gilt insgesamt auch, wenn du für dich selber lernst und für euch ist ja hauptsächlich dieser Podcast, weniger für die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer, dann überlegst du dir, habe ich halt wirklich und als allererstes habe ich das Handwerk bei mir sitzen, weiß ich wirklich, wie man die vorhin erwähnte Anwaltsklausur, wie man da rangeht, da gibt es einen ganz, ganz einfachen Trick, wie man an sowas rangeht, wenn du den nicht hast unter Umständen, fühlst du dich unsicher, kannst du das, sitzen deine Überleitungen ja oder nein und im Hinblick auf mentale Dinge, die auch nicht zu vernachlässigen sind, habe ich um und bei mein Lernen als Projekt im Griff oder denke ich, ach, wenn es ums Lernen geht, dann geht es nur um Juristisches und alles andere ist egal.

Nein, erfolgreiche Studium ist Angstbewältigung, erfolgreiches Studium ist Zeitmanagement, sowieso auch Prioritätenmanagement und so weiter und so fort. Die Dinge alle, die sollen auch jetzt, sollen jetzt nicht so dominant werden, dass du dir sagst, ich werde jetzt zum Time-Management-Guru, das wird dir auch nichts bringen, weil du ja Jura studierst und nicht irgendwie Time-Management, aber es ist ein Werkzeug und da gilt zum Beispiel dieser Grundsatz, wenn ich die Eichen da vor mir habe, die ich absägen soll und ich habe auch eine Säge, beziehungsweise ich muss erst mal gucken, genau was brauche ich? Ich brauche eine Säge.

Ich muss also erst mal wissen, was eine Säge ist und mir eine beschaffen und dann muss ich sie auch schärfen, denn sonst versuche ich mit einer Säge, die stumpf ist, eine Eiche zu fällen. Im Juristischen wäre das dann ein Versuch, nicht am untauglichen Objekt, sondern mit einer untauglichen, vermeintlichen Tatwaffe. Du merkst, das Strafrecht ist nicht mal der Stärke, wenn sich dir die strafrechtlich-dogmatischen Haare jetzt kräuseln, dann bitte ich, es mir nachzusehen.

Aber du hast verstanden, was ich meine und ähnlich ist es, wenn ich weiß, meine Eichen sind hier die juristischen Inhalte und meine Säge ist mein Lernen als solches, als Handwerk und da wäre es doch sinnvoll, wenn ich weiß, welche Arten von Sägen es gibt, denn da gibt es auch kleine Handsägen und es gibt Kettensägen, Motorgetriebene und so weiter und so fort. Die sind viel effektiver. Vielleicht musst du aber erst mal dir die Bedienungsanleitung von der Säge mal anschauen und ähnlich ist es so, dass du vielleicht dann Grundzüge ein bisschen des Time-Managements oder was auch immer oder was gegen Prokrastination und so weiter aneignen solltest.

Und ich habe für 2022 die Entscheidung getroffen, einen Fokus viel stärker noch als zuvor auf diese Themen zu setzen, denn die anderen Sachen, so interessant sie auch sind, was weiß ich, die Urteilshäppchen und so weiter und so fort, da gibt es sehr viel auch gute Dinge. Wenn du bei Repetitoren bist, kriegst du das dort mit. Bei LTO, die haben wunderbare jeweils Postings, wo man sowas mitkriegt.

Ich will mich da nicht ganz rausziehen. Jura ist ja von den Inhalten mein Kerngeschäft, aber ich habe mir gedacht, machen wir doch ein bisschen mehr von dem, wofür die anderen keine Zeit haben. Ähnlich wie ich im Kurs sage, nehme ich mir doch die Zeit, dir zu erklären, immer worum es geht.

Einzelheiten findest du auch woanders. Okay, ich fasse zusammen. Wir sind bei dem Schritt, dass es eine Lösung gibt, dass es nicht die eine Lösung ist und dass es immer ein guter Schritt der Lösung ist, wenn man sich zuerst vergewissert, dass die Basics sitzen.

Und wenn du mir sagst, das brauche ich nicht, werde ich sagen, umso besser. Dann hast du vielleicht mal eine halbe oder eine Stunde, vielleicht selbst zwei Stunden sind mal aufgebracht, selbst wenn es ein ganzer Lerntag ist und danach hast du das wunderschöne Gefühl, dass du dir sagst, wusste ich alles, weiß ich alles. Super, perfekt.

Okay, das andere, was ich dir sagen will, ist aber verwechsel bitte nicht passives Wissen nach dem Motto, wenn du es hörst, ach ja stimmt, weiß ich und kann ich selber reproduzieren. Auch darauf werde ich nochmal eingehen. Ich habe es bereits erwähnt, viele von den Dingen wirst du erkennen, wenn du länger beim Podcast bist, dass die schon mal so erwähnt wurden, aber sie sind so wichtig, dass sie immer wieder und durch ein Mix & Match auch in einem anderen Setting kommen sollten, denn das Leben ist tatsächlich insgesamt durchdrungen von Einzelpunkten, die gar nicht mal so unterschiedlich sind, bloß die sich immer wieder neu zeigen und neu anpacken lassen und das gilt selbstverständlich auch für Jura.

Okay, dann hast du dich im ersten Schritt vergewissert, dass dein Ergebnis steht, dass deine Grundkenntnisse stehen. Jetzt geht es an konkrete Inhalte und da gibt es zwei Ausgangssituationen. Es kann sein, dass du einzelne gut definierte Lücken hast.

Das ist zum Beispiel sehr oft der Fall bei Studierenden, die bereits fortgeschritten sind in ihrer Examensvorbereitung. Die haben tatsächlich manchmal dann, können sie wirklich sagen, dass sie sagen, oh Gott, zum Beispiel Immobiliarsachenrecht habe ich null verstanden. Für diese Fälle ist es dann natürlich… das Zielführende, sich diesen Bereich auch spezifisch anzuschauen.

Nun ist es aber so, dass man da, das hört sich auch etwas einfacher an, als es ist, denn du siehst gleichzeitig, wenn man dich so fragt und wenn ich dich fragen würde, wenn ich nachhaken würde, bist du auch sicher, dass deine Lücke nur im Immobiliasachenrecht ist, dann würdest du immer unsicherer sein und wenn du zum Beispiel mal im Kursbereich drin bist, dann siehst du auf einmal so, oh, da ist auch ein Kurserbrecht, oh shit, Erbrecht kann ich auch nicht oder kann ich nicht so gut, wie ich es ganz sicherlich könnte oder ich kann es nicht perfekt. Zuallererst, wenn das dein Maßstab ist, ob du etwas perfekt kannst oder nicht, wirst du nie aufhören zu lernen und das heißt, es kann und du wirst dann nie ins Examen reingehen, außer in deinem Bundesland gibt es ein Cut-off, wo du nicht anders kannst, als dich anzumelden, aber ansonsten kann das nicht der Maßstab sein. Ich verrate dir jetzt eine Sache, auch bei mir, wenn du mir sagst, kannst du garantieren, Erbrecht zu können und da nie einen Bock zu schießen, würde ich sagen nein.

Heißt das trotzdem, dass ich heute den ganzen Tag mich weiter mit Erbrecht befassen würde? Nee, aus zwei Gründen. Erstens gilt das nicht nur für das Erbrecht, es gilt auch für das Familienrecht und es gilt für das Kaufrecht und es gilt für jedes einzelne Fach.

Jura ist unendlich. Wenn du einen Kopf abschlägst, dann kommen zwei nach. Negativ betrachtet.

Positiv betrachtet erkennst du immer mehr, eins weiß ich, dass ich nichts weiß und je mehr ich weiß, desto mehr erkenne ich auch, was ich nicht weiß. Das ist die positive Betrachtungsweise. Jura ist dynamisch, Jura ändert sich, das heißt, man wird nie das Level erreichen, dass man sagt, so jetzt kenne ich mich aus.

Mein Vater ist Mathematiker, er war spezialisiert, beziehungsweise ist es auch immer noch auf Zahlentheorie und Algebra. Da hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht so viel erneuert. Irgendwann konnte er sagen, in meinem Fach bin ich jetzt gut und es kommt so wenig weltbewegendes Neues dazu, dass ich es schon mitkriegen werde.

Das ist bei Jura nicht so. Eine Entscheidung, die dir entgangen ist vom Newsletter und du hast den größten Bock geschossen aller Zeiten. Nicht immer, aber es kann dir passieren und zwar jedem von uns.

Okay, das bedeutet, dass der Maßstab, was lerne ich, nicht sein darf, was beherrsche ich schon im Sinne von, was kann ich ohne eine Lücke drin zu haben, sondern man muss sich das anders fragen. Man muss sich fragen, wo habe ich jetzt richtig und definierbare Lücken, wo ich nicht sagen kann, naja, im Erbrecht kann ich nicht garantieren, dass alles da ist, sondern wo ich mir sage, ich weiß zum Beispiel, der Erbschaftsbesitz, den habe ich bisher noch nie verstanden, dann gehe ich an den ran. Und dann muss ich aber auch diesen Tendenz meines Hirns, nicht dass ich etwas verpasse, FOMO genannte auf Englisch, Fear of Missing Out, nicht dass ich etwas verpasse, das muss ich unterdrücken.

Und das kann ich nur, wenn ich souveräne Entscheidungen treffe, die sind manchmal nicht perfekt, aber irgendwann muss ich eine Entscheidung treffen, insbesondere irgendwann plane ich jetzt, was werde ich in der nächsten Woche, im nächsten Monat oder in den nächsten drei Monaten lernen. Und da lege ich es fest nach bestem Wissen und Gewissen, ohne den Anspruch der Perfektion und wenn dieser Plan jetzt nicht der allerbeste wäre, egal, an den halte ich mich, denn sonst, wenn ich alle zwei Tage überlege, Moment mal, hätte ich nicht doch auch mal reinschauen sollen ins Erdbeer? Nein, gar nicht, am besten gar nicht.

Eine Sache machen, Monotasking, das aber richtig und dann kommt das nächste. Und das wiederum hört sich einfacher an, als es ist. Es ist einfach im Sinne von nicht kompliziert, es ist aber nicht leicht zu befolgen.

Siehst du hier ein Motto? Ja, das Motto existiert, das gleiche galt für diese Kontrollfrage, die wir im letzten Podcast betrachtet haben. Das gilt auch für solche Pläne, aber da führt kein Weg dran vorbei.

Und die gute Nachricht ist, je mehr man sich daran gewöhnt hat, planvoll vorzugehen, das überträgt sich in alle Bereiche. Das heißt, wir werden einen Trick in den nächsten Wochen uns anschauen, wie wir das planvolle Vorgehen sogar nicht da üben, wo es am wichtigsten ist, sondern da, wo es am einfachsten fällt, damit unser Hirn irgendwann erkennt, oh, die kann das ja, unsere Wirtin kann sich ja sogar an Pläne halten. Ich dachte immer, die kriegt das nicht hin.

Und wenn man die Zuversicht einmal hat, dann macht man das auch in anderen Bereichen. Okay, also, das heißt, wenn du klare, definierte Lücken hast, dann entscheide, welche du als nächstes anpackst. Mach nur das und nichts anderes und dann hast du das abgeschlossen und dann gehst du als das Nächste.

Und das ist auch, wenn ich das jetzt, if I say so myself, sozusagen, wie die Engländer sagen, das ist ja auch der große Vorteil, zum Beispiel in meinem Kursbereich. Da die Dinge ja alle da sind, kannst du dir wirklich sagen, ich mache jetzt nur Immobiliasachenrecht, sonst nichts. Und das Erbrecht läuft nicht weg.

Das ist der Vorteil gegenüber der normalen Vorlesung, die weitergeht, ob du gerade mitkommst oder nicht. Okay, das war also der Punkt, du weißt ganz klar, was du noch tun musst. Der zweite Punkt ist, was ist, wenn du mehr oder minder von vorne beginnst.

Entweder, weil du für eine Semesterabschlussklausur lernst und innerhalb der Vorlesungszeit hast du aus irgendeinem Grunde nicht nachbereitet oder hast die Vorlesung gar nicht gehört oder was auch immer. Oder du bist schon später bei der Examsvorbereitung oder was auch immer und du denkst, du erkennst, dass du gar nicht mal sagen könntest, dass irgendein Bereich, und ich meine damit nicht perfekt ist wie davor, sondern dass du sagst, okay, ich kann es nicht anders sagen. Keines oder die meisten von den Fächer sitzen nicht oder meinetwegen fünf Fächer sitzen nicht.

Dann beginnst du mehr oder minder von vorn und dann gilt natürlich erst recht, erst die Basics und dann gibt es aber noch einen Trick, nämlich dass du erst mal die niedrig hängenden Früchte dir erntest, denn es ist dann viel vor dir. Und ja, es stimmt, dass es irgendwann wichtig wird, die wichtigen Dinge zu lernen und die richtigen, aber ganz am Anfang, um überhaupt mal in Fahrt zu kommen, ist es sinnvoll, die Dinge rauszupicken, die vielleicht nicht die allerwichtigsten sind, aber die als Aufwärmungsübung in dem Sinne geeignet sind, dass sie dir relativ schnell Erfolge bringen und umgekehrt, dass sie dich relativ vor vorprogrammierten Frusten beschützen. Wenn du das Gefühl hast, um und bei komme ich nicht so zurecht und ich dir sage zum Beispiel, dass Sachenrecht im Examen sehr, sehr wichtig ist, würde ich dir trotzdem nicht raten, mit dem Sachenrecht anzufangen, sondern ich würde dir raten, mit etwas anzufangen, was halbwegs abgegrenzt ist, wo man sagen kann, weil das ein abgeschlossener Bereich ist, irgendwann sagen kann, oh, um und bei beherrsche ich das.

Letzte Woche habe ich das in einem Coaching Call zum Beispiel von meinen Kursen einer Studierenden empfohlen, Familienrecht sich anzuschauen. Nichts aus dem Schuldrecht. Warum?

Weil eben dort derart viel ist, mit dem Zusammenspiel von besonderem Teil und allgemeinem Teil des Schuldrechts, Unkompliziertheit und so weiter und so fort. Das ist etwas, das ist natürlich ist, das Schuldrecht zu beherrschen, letztlich wichtiger als Familienrecht, insofern als die Wahrscheinlichkeit sehr viel größer ist, dass sowas kommt. Aber trotzdem, es ist sinnvoller aus meiner Sicht anzufangen mit einem Bereich, der abgeschlossen ist und schrägstrich oder mit einem Bereich, den man mag.

Wenn man zum Beispiel sich sagt, Familienrecht mag ich überhaupt nicht, dann wäre das auch Quatsch, damit anzufangen. Aber fang mit etwas an, was nach Möglichkeit nicht die ganz, ganz große Vorlesung ist und auch nicht die allerkomplizierteste, so dass du einmal ein Erfolgserlebnis hast und einen abgeschlossenen Bereich. Dadurch wirst du zuversichtlicher, dadurch hast du dich etwas aufgewärmt, wie beim Sport, wo man nicht direkt mit dem Sprint anfängt, sondern erstmal ein bisschen locker auf- und abtragt.

Das gilt auch für das Lernen. Du merkst auch, in dieser Variante ist eine gewisse Planung erforderlich. Und wenn du einen Zugang hast zu jemandem, dass du halt mal eine halbe Stunde oder was auch immer da besprechen kannst, ist das perfekt.

Wenn nicht, dann hast du vielleicht eine Lerngruppe oder aber manchmal kann man auch Angebote, gibt es bei der Studienberatung, je nach Fakultät, in der du dich befindest. Und wenn du gar keinen Zugang zu niemandem hast, also erstmal würde ich sagen, bevor du deswegen dein ganzes Studium schmeißt, noch habe ich zwar nicht viel, aber noch habe ich die Möglichkeit auch, halt mal jemandem etwas persönlich zu raten und dann wende dich vielleicht an mich, das ist auch in Ordnung. Ich kann es natürlich nicht versprechen, je nachdem wie viele das sind, aber trotzdem versuche es, sieh es nicht als tragisch an, wenn du mal jemanden ansprichst.

Auch wenn ich das wäre und aus irgendeinem Grunde kann ich das nicht oder ich stopfe, muss ich das nicht einmal. Wie man solche Pläne erstellte, Einzelelemente davon, wie gesagt, werde ich in nächster Zeit immer wieder mit euch durchgehen. Jetzt kann ich schon mal das Wichtigste sagen, es geht nicht darum, direkt am Anfang den perfekten wissenschaftlichen Plan zu machen, mit Eisenhower Matrix von wegen, das Wichtige von dem Dringenden zu unterscheiden und so weiter und so fort.

Das ist das Fernziel, aber da kommen wir nicht in einem Schritt hin. Ganz am Anfang ist es wichtiger, überhaupt einen Plan zu haben und sich zu machen und den am besten dann nicht für über das ganze Jahr über, so dass, wenn er nicht aufgeht, man einen neuen Kalender braucht und auch dann den Fuss sich eingehandelt hat, sondern starte klein und arbeite dich voran. Wie gesagt, du wirst in nächster Zeit hier ständig irgendwelche Tipps und Tricks finden, auch im Hinblick darauf, wie halte ich mich an meinen Plan, wie widerstehe ich Impulsen, von denen ich weiß, die bringen mich nicht weiter und so weiter und so fort.

Und deswegen, wenn du überhaupt keinen Plan hast, dann pick dir irgendwas raus. Wenn du wirklich gar nicht weißt und ich weiß, das widerspricht nicht, das sieht so aus, als würde es dem Ursprünglichen widersprechen, geh nicht kopflos ran. Das ist nicht kopflos.

Kopflos ist nur, wenn du flatterhaft hier rangehst und da rangehst. Wenn du dir sagst, ich habe überhaupt keine Präferenz, kann ich erkennen, zum Beispiel von dem, was mir gefallen würde oder was abgeschlossen ist oder was nicht, dann picke ich mir einfach, das ist ähnlich wie wenn welche nicht wissen, wo in den Urlaub gibt es welche, die sagen sich, gib mir eine Deutschlandkarte, ich schließe die Augen, ich mach den Finger irgendwo drauf und da gehe ich hin. Das ist dann nicht mehr planlos.

Nur der Plan wurde gesetzt durch ein Verfahren, das gut ist, denn wenn du nichts anderes weißt, bevor du zehn Tage überlegst, sollte ich nach Leipzig oder sollte ich nach Hamburg oder sollte ich nach München, nee, vielleicht doch lieber Saarbrücken, dann besser Augen zu machen, Finger drauf und gut ist. Und ähnlich, wenn du null Ahnung hast, wo du anfangen solltest und wenn es auch niemanden gibt dir, der dir helfen könnte, dann mach einfach, sag dir so, ich tue jetzt so, als wäre das mein Plan. Und bei dem Stichwort, tu so als ob, weiß ich schon, was eine der kommenden Folgen sein wird, denn das, dieses was wäre, ich tue so, als wüsste ich es, das ist etwas, was mich selber gerettet hat in meiner wissenschaftlichen Karriere und in meiner wissenschaftlichen, nicht im Hinblick auf berufsmäßig schon, sondern als es darum ging, wie ich ein Habilitationsthema finde.

Um das mal hier ein bisschen anzuteasern, das Problem war damals, ich konnte ein Thema nicht finden und keiner hat mir geholfen und da hat mir einer dann geholfen, indem er mir gesagt hat, tun sie doch einfach so, als ob sie ein Thema hätten. Darauf werde ich jetzt näher eingehen, ich glaube sogar im nächsten Podcast, doch, im nächsten Podcast, weil das das Gleiche ist in Grün. Wenn du etwas suchst und du weißt nicht wie, dann tu so, als hättest du es gefunden.

Wenn du nicht weißt, was du zuallererst lernen solltest, dann pick dir eine Sache raus und tu so, als wüsstest du, was es ist. Bis nächste Woche, in der wir dann drüber reden werden, wie man wirklich so tut, als ob. In diesem Sinne, bis nächste Woche, macht einen Plan, es muss nicht der beste sein und er sollte nicht einmal viel zu weit in die Zukunft reichen, aber macht einen Plan und wenn ihr auf mich hören wollt, Stufe 1 sollte sein, beherrsche ich die Basics.

In diesem Sinne, bis nächste Woche. Na, hast du Lust auf mehr gekriegt? Dann guck dir doch mal den Mitgliederbereich näher an.

Das kannst du über die Webseite kurse. juraexamen-stressfrei. de oder du kannst auch insofern reinschnuppern, wenn du auf YouTube gehst, auf meinem Kanal dort, dem Juraexamen Stressfrei, habe ich eine eigene Playlist, wo ich immer wieder Original-Content aus dem Mitgliederbereich für alle zur Verfügung stelle, damit du reinschnuppern kannst und auch damit du was davon haben kannst.

Also dann, bis nächste Woche, schätze ich mal.

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?

Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude macht, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

Vielleicht kann ich dir helfen, (wieder) Freude an Jura zu finden?