„Worum es im Examen geht“ Teil I: Was die Prüfer*innen erwarten, um dir gute Noten zu geben
In einer fünfteiligen Serie von kurzen Beiträgen werde ich dir ein Gesamtbild über das Staatsexamen verschaffen und dabei auch ein paar populäre Irrtümer aus der Welt räumen. Natürlich gilt das Gesagte auch für die Universitätsprüfung.
Die Prüfer*innen, diese unbekannte Wesen…
Im ersten Teil werde ich heute „aus dem Nähkästchen“ einer ehemaligen Prüferin plaudern und dir verraten, wie „die andere Seite“ denkt und wahrnimmt und was sie von den Kandidat*innen erwartet.
In Köln sagt man “jeder Jeck ist anders”. Nun, nicht nur jeder Jeck, auch jeder Prüfer ist anders! Wie heißt es so schön? Es kommt auf die Umstände des Einzelfalls an. Trotzdem gibt es Merkmale und Denkweisen, die den meisten Prüferinnen und Prüfern gemeinsam sind und die ich dir hier verraten werde.
Wichtig ist auch klarzustellen, dass es nicht um „Seiten“ im Sinne einer Rivalität geht.
Auch, wenn immer wieder Horrorgeschichten von “gemeinen” Prüfern kursieren. Glaub’s mir: Du bist als Prüfer nicht glücklicher, wenn du schlechte Noten vergibst, das ist genau umgekehrt.
Noch einmal: Der Prüfer WILL dir gute Noten geben und du kannst – und solltest – ihm dabei helfen.
Er möchte die Klausur flüssig lesen können, ohne dass er…
Und vor allem:
Er möchte nicht „zugemüllt“ werden mit wirren losen und unsortierten juristischen Bausteinen!
Er möchte, dass du ihm ein fertiges und solides Gebäude lieferst.
Es muss nicht genau so aussehen, wie in der ominösen „Lösungsskizze“ gezeichnet! Es muss nur statisch solide sein.
Der Palast von Numerobis ist dagegen kein gutes Vorbild, sorry Asterix-Fans!
Mit anderen Worten: Du kriegst bessere Noten für ein stehendes Gebäude, auch wenn es eine Etage weniger hat als die Lösungsskizze, als du für die Lieferung aller Materialien für ein unfertiges oder marodes Hochhaus kriegen wirst.
Das waren die Hauptwünsche des Prüfers im schriftlichen Teil. Ich wiederhole und fasse zusammen:
Der Prüfer möchte deine Klausur mühelos lesen können und er möchte deine in sich geschlossene Lösung nachvollziehen können – mehr nicht!
Kandidaten, die mit ihm diskutieren und argumentieren, aber die auch nicht meinen, besser zu wissen, was er hören will. Ich habe es in einer Schwerpunktbereichsprüfung erlebt, dass ein Prüfling dem Mitprüfer ins Wort fiel mit “Sie wollen bestimmt auf die Problematik X hinaus”… Bitte nicht nachahmen!
Die Wünsche des Prüfers sind genau genommen bescheiden – und doch werden sie zu selten erfüllt. Doch darum sind wir hier – weil es auch anders geht!
Wie war DEIN bisheriges Bild vom Prüfer?
Hinterlass mir deine Kommentare unten oder schick mir eine Nachricht!
Wenn du sicher sein willst, keinen Beitrag zu verpassen, melde dich zu meinem kostenlosen und jederzeit abbestellbaren Stressfrei-Kurier an.