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Kennst du die „Worum es Geht“-Methode?

von Feb 11, 2022Lernen & Vorbereiten

Es gibt eine geniale Methode, um an ein neues Fach ranzugehen oder es zu wiederholen: Frag dich IMMER, worum es hier denn geht!

Ich werde nicht müde es zu sagen: Jura, insbesondere das Zivilrecht, ist überwiegend Ausprägung eines gesunden Menschenverstandes. Das bedeutet, dass du dir mehr selbst erschließen kannst, als du ahnst (bzw. als dir üblicherweise suggeriert wird). Konkret geht es in dieser Episode um eine Methode, dich – noch ohne Gesetzestext und erst Recht ohne Lehrbücher – intuitiv an ein Fach ranzutasten. Damit setzt du die Basis, um im Anschluss die Einzelinformationen schneller und effektiver aufnehmen zu können.

Bist du bereits soweit, zu wiederholen, dann ist diese Methode auch perfekt für dich: Du kannst dich so spielerisch in das Fach einfühlen, bevor du richtig loslegst. Oder du kontrollierst, was du wirklich „drauf hast“, indem du das „Worum es geht“ beliebig fein verästelst und entweder merkst, wo du ins Stocken kommst oder im Nachhinein schaust, welche Bereiche du ausgelassen hast.

Kleiner Insidertyp: Aktuell gebe ich neuen AbonentInnen ein einfaches Beispiel sowie eine Starthilfe, um selbst deine „Worum es geht“-Modelle zu erstellen. Wenn du Interesse hast, geht es hier entlang.

Willst du das Ganze noch detaillierter und „in echt“ sehen, dann könnte dich der Mitglliederbereich interessieren, in dem ich meine Vorlesungen genau mit dieser Methode starte. Mehr Infos zum Kursbereich findest du hier.

Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Einen wunderschönen guten Morgen! Heute in dieser Episode spreche ich über etwas, das mir richtig eine Herzensangelegenheit ist, nämlich aufzuzeigen, dass Jura, anders als es der verbreitete Irrglaube predigt, nicht etwas ist, was künstlich ist, was eine Denkweise erfordert, die man erst erlernen muss, sondern dass Jura nichts anderes ist als gesunder Menschenverstand. Es gibt eine kleine Besonderheit und das ist die, dass man Dinge, die man sonst völlig unbewusst, intuitiv im Kopf als Schritte durchgeht, dass man die jetzt auch auf Papier bringen muss und in teilweise etwas gediegenerer Formulierung.

Aber das war’s schon. Jura ist zum größten Teil gesunder Menschenverstand. Wer live bei mir Kurse gemacht hat oder auch wer in dem Mitgliederbereich die Aufzeichnungen von solchen live Vorlesungen hatte oder aber auch von den neuen Videos, der wird sehr oft sehen und hören, dass ich sage, Gesetzesbücher zu und gesunden Menschenverstand anknipsen.

Und das will ich heute mit euch nicht in der ganzen Bandbreite durchgehen, sondern ich will euch meine Methode vorstellen, wie ich mich rantaste im Zivilrecht insbesondere. Gilt für andere Fächer auch, aber im Zivilrecht ist nun mal meine Kernkompetenz. Also wie man sich rantastet an zivilrechtliche Fächer, die man noch gar nicht kennt oder aber die man wiederholen wird.

Und diese Methode nenne ich die Worum-Es-Geht-Methode.

Ich bin Panajota Lakkis, ehemalige Universitätsprofessorin und passionierte Juristin.

Hintergrund der Methode ist, dass, wie ich nicht müde werde zu wiederholen, insbesondere das Zivilrecht gesunder Menschenverstand ist.

Und selbst dort, wo du etwas anderes über dein Bauchgefühl machen würdest, trotzdem kannst du nachvollziehen, warum es anders gemacht wurde, weil es eben Bereiche gibt, die man so oder so festlegen könnte und eine Entscheidung muss getroffen werden, in der Regel vom Gesetzgeber, oft auch von denjenigen, die die Gesetze auslegen, insbesondere den Gerichten. Und wenn du dann erkennst, warum jetzt eine konkrete Sache so gedeutet wird, dann kannst du vielleicht immer noch sagen, ich hätte es anders gemacht, aber du kannst es nachvollziehen. Und das gilt wirklich insbesondere im Zivilrecht für ganz deutlich über 90 Prozent der Fälle.

Nagel mich jetzt nicht fest, darauf kommt es aber nicht an, aber für die meisten Fälle. Okay, wenn das so ist und Jura, insbesondere Zivilrecht, hauptsächlich gesunder Menschenverstand ist, dann ist es sehr hilfreich und förderlich, wenn man nicht nur das, was der Gesetzgeber geregelt hat oder das, was die Jurisprudenz oder die Literatur entwickelt hat, auswendig lernt, sondern wenn man das Verständnis entwickelt für die Zusammenhänge, denn dann kann man sich leichter merken Dinge, weil man sie nachvollzogen hat. Man kann sie also besser rekonstruieren später und in dem Fall, dass man mal arbeiten muss mit einem Problem, wo man überhaupt nicht irgendwas hat, was man aus dem Gedächtnis auch nur rauskramen könnte, kann man neue Lösungen nicht mehr reproduzieren, sondern aus der Sicht der konkreten Situation produzieren, die dann aber wenigstens vertretbar sind aus der Sicht der KorrektorInnen.

So weit, so gut und das ist die Theorie dahinter und der Grund, warum es sich lohnt, sich damit zu befassen, mit der konkreten Interessenlage, mit dem, was ich, worum es geht, nenne und dieses theoretische Fundament wollen wir jetzt dann umwandeln in eine konkrete Methode, wie wir entweder beginnen, wenn ich eine Vorlesung neu entwickle, wo die Studierenden bisher noch nichts damit zu tun hatten, wo sie es erst mal jetzt lernen, aber auch das Gleiche kann und sollte man machen, wenn man ein Fach wiederholt, um sich da einzustimmen und die gute Basis zu schaffen. Und da beginnt man mit der Frage eben, mit welcher wohl? Also mit der Frage, worum geht es denn hier?

Und das beginnt man dann zu ermitteln und wenn man wiederholt, aus dem wird man das natürlich feiner machen können, wenn man das zum ersten Mal macht, wird man nur mit seinem gesunden Menschenverstand, der beziehungsweise nicht noch so sehr in die Richtung der Einzelheiten geht, wie wenn es eine Wiederholung ist. Und das klingt vielleicht jetzt ein bisschen abstrakt. Ich sage mal ein paar Dinge am Beispiel des Erbrechts, weil man das an diesem Beispiel sehr schön und prägnant herausarbeiten kann.

Übrigens, für diejenigen, die das interessiert, diese Methode, worum es geht, ist der Bestandteil für die, für unsere AbonnentInnen im Newsletter, dass die das kriegen als Geschenk, als sogenanntes Freebie und zwar in zwei Etappen die Dateien jeweils. Als erstes ein konkretes Beispiel mit Erbrecht und in der zweiten Folge dann am Tag darauf eine PDF-Datei mit einem Denkanstoß, wie du das auch für andere Fächer selber für dich erstellen könntest. Und wer noch mehr Interesse hat, das wirklich noch ausführlicher zu sehen, dem kann ich nur meinen Mitgliederkurs halt empfehlen.

Und schau doch einfach mal rein, das sind ja typischerweise immer die Lektionen in der ersten Woche. Das heißt, ein Einsatz kann, wenn du es dabei belassen willst, nur bei einem Monatsbeitrag bleiben. Du kannst ja monatlich kündigen, ich habe keine Mindestlaufzeit.

Aber jetzt genug Erhalte davon. Es war mir nur ein Anliegen, für diejenigen, die interessiert sind, das darauf hinzuweisen, dass es diese Möglichkeiten eben gibt. Aber es ist nicht erforderlich, denn deinen gesunden Menschenverstand, den hast du jetzt schon als Bordmittel.

Das heißt, den kannst du auch anwenden, ohne dich bei irgendeinem Newsletter anzumelden oder in den Kursbereiche anzumelden. Okay, also ein bisschen als Beispiel im Erbrecht. Und ich mache das jetzt extra richtig aus dem Kopf raus.

Ich werde nicht vor mir aufmachen, diese PDF-Datei vom Freebie, weil es mir hier auch nicht um Vollständigkeit geht, sondern dir nur die Denkanstöße zu geben, und zwar unter realistischen Bedingungen, dass jemand dann da steht und sich fragt, Erbrecht, worum kann es denn darin gehen, wenn du zum allerersten Mal damit in Berührung kommst? Und da ist es ja so, auch wenn du noch keinen Jura gemacht hast, lebst du ja nicht sozusagen irgendwo in einer Höhle, sondern hast schon mal gehört, Erben, das geht darum, jemand ist gestorben. Und so profan das auch klingt, das ist der erste Schritt.

Denn zum Beispiel, wenn in einem Sachverhalt niemand gestorben ist oder sonst irgendwas, was mit einem Tod zu tun haben könnte, einem bereits jetzigen oder späteren erwähnt wird, dann wird das Erbrecht ja wohl nicht die richtige Adresse sein. Also worum geht es? Jemand ist gestorben.

Okay, nächste Frage. Was müsste denn ein Gesetzgeber wohl regeln, wenn jemand gestorben ist? Okay, die eine Sache, die mir jetzt spontan kommt, ist, was geschieht quasi mit dem Leichnam?

Und da kann ich aber dann direkt auch, wenn ich mit meinem gesunden Menschenverstand unter Umständen jetzt schon erkennen, das würde wahrscheinlich eher was Öffentlich-Rechtliches sein. Aber das ist nicht so wichtig. Ich kann das ja jetzt auch schon aufschreiben und später, wenn ich mein Lehrbuch dann aufmache, Erbrecht, zivilrechtliche Themen, werde ich dann merken, okay, ob jetzt jemand begraben wird und in welchen Formen oder ob jemand verbrannt werden kann oder was auch immer, das regelt wohl nicht das Zivilrecht, sondern das öffentliche Recht.

Okay, also das wäre das eine im Hinblick sozusagen auf den Menschen als Überbleibsel. Aber dieser Mensch, der hat ja vorher im Rechtsleben, was hat er denn bedeutet? Dieser Mensch hat mehrere Dinge bedeutet, zum Beispiel, und das kann jeder erkennen, auch wenn er nicht Jurist oder Juristin ist, er hat unter Umständen Vermögen gehabt.

Aktiver Eigentum an Gegenständen, an Immobilien. Was passiert mit denen denn? Und das ist ja etwas, was der Gesetzgeber regeln wird.

Und welche Möglichkeiten wird es denn da wohl geben? Das gäbe die Möglichkeit natürlich immer, dass ein Gesetzgeber selber sagt, der und der kriegt das, aber wir sind hier im Bereich Zivilrecht. Zivilrecht, haben wir nicht da den Grundsatz der Privatautonomie?

Haben wir schon. Ob die nicht mal durchschlicht auch im Erbrecht? Bingo, Tschaka, Testierfähigkeit.

Okay, Testament. Also wird der Gesetzgeber ganz sicherlich aber auch regeln, welche Voraussetzungen denn wohl so ein Testament braucht? Verstehst du?

Und so kann man sich vom einen zum anderen entlanghangeln. Und natürlich im Hörsaal oder in einem Kurs, wenn dich eine Dozentin oder ein Dozent unterstützt, macht man das auch ausführlicher in den Kursbereichen. Und damals in der Originalvorlesung habe ich natürlich da sehr viel mehr Detail bringen können, ohne zu überfordern.

Warum? Weil ihr an meiner Hand gehen konntet. Und da konnte ich euch auch Dinge mehr oder minder elegant aufbereiten, ohne dass das euch jetzt verwirrt hätte.

Wenn man das ganz allein macht, dann macht man das nicht so ganz fein. Wenn man allerdings wiederholt, dann kann man das sehr gut und sollte es sogar so fein wie möglich sein. Da wäre eine gute Methode, mal einen Spaziergang zu machen und einfach so intuitiv vom einen zum anderen zu gehen.

Da könnte das zum Beispiel so aussehen, okay, Vermögen, Vorrang der testamentarischen Erbfolge, Vermögen, Aktive, habe ich gesagt, ja, Eigentum, was kann denn sonst es gegeben haben davor? Vermögen können auch Schulden sein. Oha, was ist, wenn in der Erbmasse überwiegend Schulden sind?

Kann man jemanden sozusagen aufzwingen, halt erbend zu werden? Wohl nicht. Okay, wer repetiert, weiß schon, ach, Stichwort, da gab es ja die Ausschlagung.

Und so kann man, wie gesagt, das weitermachen. Ich selber mache das in den Kursvideos immer am Flipchart als Mindmap, weil das den Vorteil hat, dass man nicht linear vorgehen muss, sondern das entwickelt. In der PDF-Datei und im Freebie habe ich das zugunsten der besseren Darstellbarkeit in einer Datei linear gemacht, aber das ist letztlich auch Geschmackssache.

Mir ist es nur wichtig, dass du erstens noch einmal erkennst oder dich daran erinnerst, dass das meiste, insbesondere im Zivilrecht, über den gesunden Menschenverstand und über diese Frage, worum geht es denn, wenn ich das etwas eleganter formuliere, wie ist denn hier die Interessenlage, dass sich das alles ermitteln lässt. Und zweitens möchte ich dir ans Herz legen, das auch selber zu üben. Und erstens, wenn du rangehst an ein Fach, aber dann wird das je nach Fach, je technischer ein Fach ist, desto weniger wirst du dazu zu sagen haben.

Aber trotzdem, überleg mal schöpferisch, denk mal rund um einen Tod, was könnte denn alles relevant werden. Einfach so brainstorming-mäßig. Und mach erst danach ein Lehrbuch auf.

Und da wirst du sehen, dass du dann ganz anders schon ein Gefühl gekriegt hast, weil du dich eben in kreativer Form und Absicht befasst hast mit dem Fach. Und wenn du da bereits soweit bist, zu wiederholen, dann ist erst recht diese Methode Gold wert, denn dadurch kannst du dich wieder da reinfühlen und auch gucken, an welchen Stellen der Fluss sozusagen stockt und warum. Und das kannst du dann immer mehr verfeinern.

Das möchte ich dir, wie gesagt, ans Herz legen. Als Hilfestellung für alle habe ich eben, wie gesagt, aktuell diese Freebies für die Abonnentinnen und Abonnenten des Newsletters. Und wer das noch tiefer sozusagen an meiner Hand machen will, der kann das auch im Mitgliederbereich.

Der ist natürlich kostenpflichtig, aber momentan herrschen noch sehr, sehr humane und studierendenfreundliche Gründungspreise und keine Mindestlaufdauer. Du kannst monatlich kündigen. Das heißt, ich kann dir das mit gutem Gewissen, sowieso kann ich dir das mit gutem Gewissen empfehlen, denn ich glaube nicht nur, dass diese Kurse gut sind.

Ich weiß es, weil ich sie genauso gehalten hatte in den Corona-Semestern, aber noch mehr habe ich noch weniger sozusagen Bedenken, dich dazu aufzufordern, da ja der Preis wirklich minimal ist momentan. Okay, in diesem Sinne und ach so, und übrigens noch einmal eine noch mehr Verallgemeinerung, denn mittlerweile dürftest du immer wieder raushören bei mir, dass nichts eine Insel ist, der Jura auch nicht, und die ganzen Denkweisen, die uns helfen, als JuristInnen erfolgreich zu sein, die helfen uns auch allgemein in unserem Leben. Und auch außerhalb von Jura und außerhalb vom Studium, wenn ich an komplexe Sachlagen so rangehe, dass ich, bevor ich irgendwas versuche im Detail zu lösen oder zu erkennen, wenn ich mich einfach frage, worum geht es denn hier, dann werde ich auch sehr, sehr viel einfacher weiterkommen.

Und wenn ich irgendwo ein Problem habe, zum Beispiel auf meinem Rechner funktioniert irgendwas nicht, so wie ich es gern hätte, und ich bevor ich irgendwie panisch anfange, links und rechts zu klicken oder sage, ich weiß nicht, wenn ich überlege, worum geht es denn hier, was könnte es denn sein, auch da werde ich sehr viel einfacher Lösungen finden. Und wer sich das angewöhnt, der hat einen Vorteil fürs Leben. Und es macht einfach Spaß auch, so an alles ranzugehen, denn dann nehmen komplexe Situationen auch nicht mehr den Platz von Bedrohungen so sehr rein, sondern eher von Herausforderungen.

In diesem Sinne, frag dich, worum es geht. In diesem Podcast geht es zum Beispiel darum, dir die Angst zu nehmen vor dem Studium und auch den Stress zu nehmen. Und in dieser konkreten Folge ging es darum, halt wie du gut rangehen kannst, entweder an neue Fächer oder an die Wiederholung bekannter Fächer.

In diesem Sinne, danke fürs Zuhören und bis nächste Woche. Wir hören uns.

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?

Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude macht, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

Vielleicht kann ich dir helfen, (wieder) Freude an Jura zu finden?