Seite wählen

Warum ich Facebook & Instagram stillgelegt habe

von Feb 4, 2022Übergreifendes

Und warum auch du vielleicht einige deiner Freizeitbeschäftigungen überdenken möchtest.

Je größere und wichtigere Ziele du vor dir hast, desto wichtiger wird es, deine Ressourcen weise einzusetzen. Und deine zwei wichtigsten Ressourcen nach deiner Gesundheit sind deine Zeit un deine Aufmerksamkeit.

Hast du das Gefühl, dass diese Ressourcen bei dir knapp oder gar über den Anschlag hin verbraucht sind, ist es Zeit zu handeln.

Während man früher versucht hat, immer effizienter zu sein, weiß man heute, dass es viel wichtiger ist, effektiv zu sein. Das kann bedeuten, selbst Dinge (zeitweise) loszulassen, die Spaß machen, um Platz zu machen für Wichtiges.

Bild von ijmaki auf Pixabay

Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Einen wunderschönen guten Morgen! Heute will ich mit euch besprechen, warum ich sämtliche Accounts auf Facebook und auf Instagram deaktiviert habe. Horror des Horrors selbst den Account von Justus.

Ich bin Panajota Lakkis, ehemalige Universitätsprofessorin und passionierte Juristin.

Den Werdegang möchte ich gern hier mit euch durchgehen, weil das etwas ist, was euch durchaus auch Denkanstöße in eigener Sache geben könnte.

Meine Ausgangslage war, dass ich gemerkt habe, dass ich nicht alles, was mir wichtig ist und was ich wirklich machen will, tue. Und zwar, weil ich ein Gefühl habe, dass die Zeit nicht ausreicht und dass vorher was weiß ich, was alles noch gemacht werden will. Und in dieser Ausgangslage, ich nehme meine beliebten Beispiele außerhalb dessen, worum es gerade geht, weil man dann emotional weniger geladen an die Sache rangeht, nehmen wir uns dafür also einen Kleiderschrank vor, der viel zu voll ist.

Der quillt aus allen Nähten und gleichzeitig hast du aber zwei oder drei oder meinetwegen auch nur einen Gegenstand gesehen, den du gern hättest oder bereits gekauft hast und der dir wirklich wichtig ist. Und den möchtest du, weil er dir so wichtig ist, nicht irgendwo auf dem Boden oder auf einem Stuhl rumfliegen lassen, sondern du möchtest ihm einen schönen Platz im Schrank gönnen, wo er dann schön meinetwegen hängt und nicht zerquetscht wird. Und das bedeutet, dass du Platz machen musste in deinem Schrank.

Und jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, Platz zu machen. Die eine ist, sich zu überlegen, wie könnte ich das Vorhandene ein bisschen umschichten, dass da mehr Platz ist. Und dadurch kannst du vielleicht genug Platz halt schaffen, aber dadurch ist alles noch gedrungener und vielleicht kriegst du das auch nicht hin.

Aber lassen wir mal den Fall, du würdest es gerade noch irgendwie hinkriegen, aber das wäre dann ein derart ausgeklügeltes System, dass es ein Problem wäre, ein Kleidungsstück rauszuholen, das du unten hingelegt hast, um Platz zu schaffen, weil dir dann der Rest des Stapels entgegenkommt. Ergo wirst du Platz machen wollen, indem du entrümpelst, indem du Sachen, die ehemals in deinem Schrank waren, rausholst aus dem Schrank. Und als nächstes fragst du dich dann, was soll denn jetzt rausfliegen?

Und am einfachsten fällt es, Dinge rauszuholen und entweder wegzuschmeißen oder zu verschenken oder zu verkaufen oder was auch immer. Kleidungsstücke, die dir eh nicht passen oder nicht gefallen oder beides oder die ausgeleiert sind und so weiter und so fort. Und was tun aber, wenn die raus sind und das sind die sogenannten niedrig hängenden Früchte, die man wirklich auch tunlichst als erstes dann sich erntet, denn vielleicht reicht das ja.

Wenn es aber nicht reicht oder wenn du gerade auf den Geschmack gekommen bist und dir denkst, das ist jetzt doch ganz angenehm Platz zu haben im Schrank, wie wäre es, wenn ich weiter entrümpeln würde? Dann wirst du rangehen an Kleidungsstücke, die dir zwar gefallen, die du aber nicht mehr trägst. Aus irgendeinem Grunde.

Du trägst sie einfach nicht mehr oder du trägst sie nicht oft genug. Und das sind die schwierigeren Entscheidungen, weil jetzt muss etwas rausfliegen, was dir nicht unangenehm ist, es geht aber trotzdem raus, um Platz zu schaffen für Neues, was dir noch angenehmer ist. Und genau nach diesem Motto ist auch meine Entscheidung gefallen, die Profile zu deaktivieren.

Gehen wir also weg von diesem harmlosen Beispiel, dass aber die Funktionalität und die gilt auch für die Dinge, in welchen sozialen Medien bin ich drin oder selbst, welche Projekte nehme ich an oder was lerne ich. Das gilt für alles und deswegen erinnern wir uns an diese Funktionalität. Und bei mir ging es darum, dass eben meine Zeit und vor allen Dingen meine Energie nicht ausgereicht hat, um einige Dinge, die mir wichtig sind, gut unterzubringen.

Ähnlich wie neue Kleidungsstücke eben. Ergo habe ich, und das war eine Entscheidung, die über Wochen gereift ist, halt irgendwann anerkannt, dass ich Platz schaffen muss. Und da habe ich mir angeschaut, zuerst, wo sind Bereiche, wo ich Zeit wirklich unnötig verschenke, weil mir das nicht nur nichts bringt, sondern zum Teil auch schädlich ist.

Und das waren meine privaten Profile. Bei denen stand als erstes also fest, dass die rausfliegen müssen. Warum?

Weil ich da einfach nur einen leichten Weg hatte, mich abzulenken, wenn ich überhaupt keinen Bock mehr hatte oder kaputt war. Und in der Zeit aber hätte ich auch ein Buch lesen können oder einen Spaziergang machen können. Ergo weg damit.

Und ja, die waren nicht zu 100 Prozent schlecht. Ich habe ja auch da gesehen, was meine Bekannten oder Freunde gemacht haben zum Teil. Aber und damit ist der Übergang fließend zum nächsten Punkt zwar angenehm, aber letztlich bringt es mir nichts wirklich Wichtiges.

Denn jetzt wirklich zu schauen, wie jemand, mit dem ich offensichtlich nicht hinreichend verbunden bin, als dass er oder sie mir direkt sagen würde, was in seinem oder ihrem Leben passiert. Was interessiert es mich dann wirklich zu sehen, was er oder sie gemacht hat? Und ja, das tut nicht weh, aber es bringt auch nicht wirklich etwas.

Ähnlich wie er halt bei mir waren es nicht Katzenvideos, sondern von Vedodo überwiegend über Hundevideos. Richtig schön, aber irgendwann, was bringt mir das? Nicht wirklich etwas.

Also weg damit. Und jetzt kommen wir langsam zu dem Punkt, zu dem Profil, wo es mir wirklich schwer gefallen ist. Und das war das Profil der Instagram-Account von Justus dem Maskottchen.

Das hat mir Spaß gemacht und das war richtig schön. Und selbst das ist jetzt deaktiviert, denn da ist eben der letzte Schritt dann relevant geworden, dass ich mir gesagt habe, wir sagen in Griechenland, es passen halt nicht zwei Wassermelonen unter eine Schulter. Nach dem Motto, wenn man sich das so unter den Arm klemmen würde.

Ich habe im Englischen mal gelesen den Spruch, du kannst nicht gleichzeitig auf zwei Pferden mit einem Hintern reiten. Egal wie man das visualisiert und verbalisiert, bleibt es dabei, dass man sehr oft einfach fokussieren will und dass man dann selbst gute Dinge gehen lässt, um Platz zu schaffen für andere gute Dinge, die noch wichtiger sind. Und das kann man dann entweder mit großem Bedauern tun oder aber zwar mit einem leichten Bedauern, aber in positiver Hinsicht, dass man sich sagt, ich lasse das jetzt los, ich werde es sogar vermissen, aber ich lasse es los zugunsten wichtigerer Dinge und damit in einer positiven Einstellung, ohne es jetzt verteufeln zu müssen, ohne jetzt sagen zu müssen, es hat mir Platz geraubt oder was auch immer, sondern obwohl es das nicht war, einfach zugunsten von etwas anderem.

Und weil das so war, habe ich den Account nicht gelöscht, sondern nur deaktiviert. Das heißt, wenn die Zeiten sich mal ändern werden und alles andere so in der Spur ist, dass wieder Platz da ist, auch für dieses Profil, dann kann ich es eben reaktivieren. Selbst wenn ich es gelöscht hätte, könnte ich ein neues erstellen, so ist es ja nicht.

Und das würde ich euch gern auch als Denkanstoß geben. Es ist gerade im Studium und erst recht in der Examsvorbereitung, wobei ihr an meinem Beispiel seht, später wird es auch nicht sehr viel besser, nur anders, es ist nicht möglich, alle Dinge und alle Wassermelonen sich unter einer Achsel zu klemmen und selbst unter zwei Achseln gehören nur noch zwei. Und das bedeutet, dass du dir dann ganz gut überlegst, welche Melonen du wann tragen willst.

Und wenn für dich das hinreichend eine Bereicherung ist, auf Facebook oder auf Instagram zu sein, nichts dagegen, dann behältst du halt das. Und dann überlegst du, gibt es an anderer Stelle vielleicht eine Möglichkeit, irgendwas gehen zu lassen. Vielleicht temporär, vielleicht auch für immer.

Und diese Betrachtungsweise ist eine bessere als das, was man früher gepredigt hat, nach dem Motto, ich zeige dir einfach nur, wie du deinen Schrank so mit Ordnungshelfern bestücken kannst, dass eben noch mehr reingestopft werden kann. Das ist auch per se nichts Schlechtes. Also effizient im Sinne zu sein von, wie kriege ich mit dem minimalen Aufwand ein Ergebnis, ist gut.

Noch besser ist, wenn es mit der Effektivität kombiniert wird, dass man sich überlegt, was ist wirklich das Ziel, was ich will und habe ich es jetzt erreicht, ja oder nein. Und dazu gehört im Leben auch zu lernen, Nein zu sagen. In erster Ebene Nein zu sagen, natürlich Dinge, die schädlich sind, aber selbst bei Dingen, die positiv sind und schön, ist es oft sinnvoll, Nein zu sagen, um eben Platz zu schaffen für die Dinge, die einem wichtig sind und die einem richtig gut tun.

Und da ist es wiederum, und da haben wir eine Verbindung zu Jura wiederum, der Spruch, den wir ständig hören, es kommt auf den Einzelfall an, den gilt es auch hier anzuwenden. Der gilt auch hier. Für jeden Zeitpunkt des Lebens gibt es gute und sinnvolle Maßnahmen und weniger gute.

Und auf gar keinen Fall will ich das jetzt so verstanden wissen, dass aufgebaut wird ein Druck, wenn ich nicht mein Leben effektiv dann ausrichte, dann mache ich was falsch, dann versage ich. Um Gottes Willen, auch das ist ein bekannter Fehler, den wir immer wieder machen, mich inbegriffen. Wir denken immer, ich muss mich optimieren, ich muss das so machen und wenn du öfter in letzter Zeit mir zuhörst, dann weißt du, was jetzt für ein Spruch kommt, nämlich du musst gar nichts, außer irgendwann sterben.

Für den Rest entscheidest du dich. Und zwar willst du dann, du hast dich dafür entschieden. Die englische Aussage, I choose to, gefällt mir noch besser, weil sie wirklich zeigt, es ist eine eigene Entscheidung und für so eine Entscheidung muss der Zeitpunkt auch reif sein.

Das heißt, alles was du bei mir hörst, ob juristisch, ob im Hinblick auf wie man an etwas optimal oder besser rangeht und ob du das jetzt hier hörst oder in dem Mitgliederbereich, in den Kursen, alles bitte ich nur zu verstehen als Denkanstöße und zwar in zweifacher Hinsicht. Ich habe die Weisheit auch nicht gepachtet und das erkennt man am allerbesten darin, dass auch ich mich weiterentwickele und dass Dinge, wo ich mir gedacht habe früher, ach das ist eine optimale Lösung, ich heute mir sage, ich sehe noch eine schönere und außerdem ist das sehr subjektiv geprägt. Dinge, die für mich funktionieren, müssen für dich nicht funktionieren.

Umgekehrt auch, selbst bei einem selbst funktionieren, ich habe das Beispiel dir gegeben von dem Fasten, das oft in einem Lebensabschnitt Wunder gewirkt hat und später denkst du dir, ich wiederhole das und dann wirkt es nicht mehr. Warum? Weil die Ausgangslage sich verändert hat oder weil man sich selber verändert hat oder was auch immer.

Das heißt, das sind alles keine Dogmen und es sind Denkanstöße und so ein Ratschlag, der wirklich, denke ich, universal gilt, ist nach Möglichkeit, das alles nicht verbissen anzugehen, sondern eher spielerisch mit einer gewissen Neugierde. Nach dem Motto, ist doch interessant, ich gucke doch mal, ich spiele doch mal damit, mal gucken, ob es bei mir nicht funktioniert und wenn es bei dir nicht funktioniert, heißt es lange nicht, dass du in irgendeiner Weise defekt bist. Vielleicht ist es einfach für dich kein guter Ratschlag.

Das ist ähnlich wie Weizenerhalt ist für einige Personen gar kein Problem, für andere Personen verursacht es ein Problem. Das macht den Weizen als solchen aber nicht schlecht und andersherum jetzt, selbst wenn das nicht Probleme verursacht, einige sagen sich, Mango schmeckt super und andere sagen, Mango schmeckt mir nicht und wenn ich mir das nicht schmeckt, warum soll ich mir das antun? Es zu essen, das macht die Mango auch weder gut noch schlecht und ähnlich ist das mit solchen Tipps und Tricks, die ich euch gebe und ich wiederhole das immer wieder, aber es ist sehr wichtig, dass es eben nur Denkanstöße sind.

Meine Aufgabe sehe ich darin, aus meiner Erfahrung euch solche zu liefern, so dass ihr mich nach Möglichkeit irgendwann gar nicht mehr braucht, weil ihr euch angewöhnt habt, selber mit einer Neugierde ranzugehen an Herausforderungen, die ihr habt und euch zu überlegen, wie mache ich das denn. In diesem Sinne, wie gesagt, in Gottes Namen, das war kein Aufruf, irgendwelche Profile zu deaktivieren. Social Media können sehr positiv sein, das Profil von Justus war für mich der Beweis dafür und ich habe euch nur jetzt gesagt, warum wir jetzt das deaktiviert haben und noch einmal, wir haben es deaktiviert, nicht gelöscht.

Wer weiß, wie es weitergeht, der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können. Und zum Schluss jetzt, diejenigen, die öfter schon mir zugehört haben, wissen ebenfalls, was für ein Fan ich bin von den Kängurubüchern bzw. Hörbüchern.

Ich liebe sie von Mark Uwe Kling und da ist glaube ich im ersten in den Kängurukroniken ein Kapitel die Büchse der Pandora, wo es darum geht, wie gerade digitales, die Möglichkeit was zu googeln oder E-Mails zu checken, wie viel Zeit das einem rauben kann und das auf eine Art, die wirklich süß und witzig aufbereitet ist, aus meiner Sicht. In diesem Sinne, habt einen wunderschönen Tag, denkt einfach ein bisschen darüber nach, wo ihr in eurem Leben vielleicht Dinge habt, vielleicht sogar auch in eurem Kleiderschrank, denn oft ist es, wenn man sich verstrickt hat, in seinem Leben wirklich sinnvoll, zuerst mal physisch aufzuräumen. Auch dazu werde ich demnächst mal was sagen.

In diesem Sinne, macht’s gut, bis nächste Woche! Ich habe eigentlich eine eigene Playlist, wo ich immer wieder Original-Content aus dem Mitgliederbereich für alle zur Verfügung stelle, damit du reinschnuppern kannst und auch damit du was davon haben kannst. Also dann, bis nächste Woche, schätze ich mal!

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?

Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude macht, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

Vielleicht kann ich dir helfen, (wieder) Freude an Jura zu finden?