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Zeit für den nächsten Schritt!

Jura endlich meisternTeil der Bewegung werden

Was kannst du loslassen, um Raum zu schaffen?

Feb 3, 2023Übergreifendes

Warnung: Einfach wird es nicht…

Warum es sich trotzdem lohnt, einige Dinge loszulassen und was dich auf dem Weg erwartet.

Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Jura Meistern, der Podcast für alle, die Jura verstehen und meistern wollen. Heute geht es ums Loslassen. Loslassen also.

Was kannst du denn loslassen, um Platz zu schaffen für die Dinge, die dir wirklich wichtig sind? Kannst du dich erinnern an die Episode, wo ich darüber gesprochen habe, wie ich mein Jurastudium in drei Jahren abschloss? Da hatte ich gesagt, dass ich mir nicht sicher bin, ob das heute so reproduzierbar wäre, weil es damals etwas nicht gab, nämlich Smartphones und Social Media und derlei Zeitfresser.

Und ich will kein Bashing der Elektronik und der Möglichkeiten und der Social Media machen. Ich finde sie gut und eine Bereicherung. Allerdings nur dann, wenn wir sie so nutzen, dass sie nicht selber uns bestimmen und letztlich lenken.

Wir wollen am Lenkrad sitzen und nicht diese Mittelchen, wo richtig ganze Scharen von bezahlten PsychologInnen dahinter stehen, die nichts anderes tun als rauszufinden, wie kann man denn verlängern die Screen Time, wie kann man dich denn immer mehr fesseln. Ich habe eine Zeit lang Merging-Spiele gespielt, stundenlang. Zwar nicht während meiner Arbeitszeit, die hat darunter nicht gelitten, aber den ganzen Abend dann.

Und dann habe ich mir irgendwann gedacht, Menschenskinder. Das bedeutet, dass ich in der Zeit keine Bücher lese, keine Filme sehe, keinen Spaziergang mache. Und da habe ich ganz bewusst Freiräume mir geschaffen und welche das genau sind für dich, das ist selber und individuell zu bestimmen.

Und gewisse Dinge gehen auch nicht von jetzt auf jetzt. Einige haben regelrechte Entzugserscheinungen, wenn die eine Zeit lang dann nicht nutzen die elektronischen Mittel. Die kriegen lediglich, die kriegen richtig panische Zustände.

Ich kann mich erinnern, vor vielen Jahren als Farmville das elektronische Suchtmittel der Wahl war, da war eine Freundin von mir richtig drin, stundenlang und die meinte, da gibt es Selbsthilfegruppen von Personen, die versuchen da rauszukommen oder die sich austauschen, die da schon rausgekommen sind, wo ich mir gedacht habe, du liebes Bisschen. Und später bin ich dann selber nicht in diesem Ausmaß, aber eben abends dann versumpft oder in Dokumentaren, in den Mediatheken. Das ist jetzt ein Mittel, wo ich mir überlegen muss, okay, pass auf, wie viel Zeit das ist und ich will nicht aufgeben, Dokumentare zu gucken in den Mediatheken und ich will auch nicht aufgeben, Podcasts zu hören.

Müssen es aber 20 Podcasts sein? Nein, müssen es nicht. Welche bringen mir denn wirklich was?

Welche geben mir Anlass nachzudenken? Wo konsumiere ich nicht nur, sondern wo kriege ich Impulse und Anreize, die mich selber weiterbringen? Die habe ich behalten und die höre ich nach wie vor mit großem Genuss.

Ähnlich wie ich bei ZDF-Info immer wieder reinschaue und bearte. Und SVR, die Handwerkskunst, habe ich gestern auch geguckt. Ist eine halbe Stunde mit großem Genuss.

Und danach habe ich aber mich nicht davon leiten lassen, das könnte dich auch interessieren, das könnte dich auch interessieren, sondern habe ein Buch gelesen. Ein Buch, richtig in der Hand. Und das ist etwas, wo ich längst noch nicht da bin, wo ich schlussendlich gern sein will, aber wo ich wirklich berichten kann, dass es sich lohnt, Dinge loszulassen, auch dann, wenn sie nicht schlecht sind.

Erst recht natürlich, wie beim Kleiderschrank entrümpeln. Relativ einfach ist es, Sachen wegzumachen, die wirklich nicht mehr gut aussehen oder nicht mehr passen, weil sie zu groß sind oder zu klein oder die verschlissen sind. Aber schwierig wird das, wenn du denkst, das sieht gut aus und trotzdem hast du zu viel und trotzdem hast du zwei Jahre oder drei Jahre lang nicht angezogen.

Dann weg damit. Weg damit, damit du, wenn du in deinen Schrank reinschaust, auch mehr siehst, was denn da drin ist und das, was dir wirklich Freude macht und was du dann trägst und auch rausholst. Und was bedeutet das für Jura und das Jurastudium?

Wie viele juristische Podcasts willst du dir anhören? Hör dir diejenigen an, die dir was bringen, die dich beflügeln, die dich nicht fertig machen, wo du nicht nur konsumierst und Zeit vertreibst, sondern wo du weiterkommst. Wie viele sonst zu wie vielen Kursen willst du gehen?

Ob es Vorlesungen sind oder Repetitorien, Onlinekurse, was auch immer. Such die raus, die dir wirklich was bringen und lass irgendwas anderes los, damit du dafür Zeit hast, für das, was für dich wichtig ist. Und ganz wichtig ist auch eine Zeit, das, was man White Time nennt.

Denn in den Kalendern, wenn nichts eingetragen ist, ist das weiß. Deswegen heißt das auch weiße Zeit, White Time, wo man einfach nichts geplant hat. Da kommen nämlich die besten Ideen.

Wenn man ansatzweise sowas wie Langeweile, aber produktiver hat, wo man sich denkt, ah und auf einmal beginnt das Hirn nach links und nach rechts zu gehen. Und da fällt ja oft auch was Juristisches auf. Manchmal sogar Lösungen halt zu irgendeinem juristischen konkreten Problem, das du vergessen hattest.

Nicht vergessen, umgekehrt, dass du nicht verstanden hattest. Und vor lauter Sachen obendrauf konntest du dich damit nicht im Unterbewusstsein befassen. Und jetzt auf einmal ist es, ach Gott, so ist es.

Oder dir kommt, ach da könnte ich gucken, da konnte ich es finden. Und tatsächlich ist es da. Oder wo dir auf einmal dann einfällt, oh ich könnte auch anders lernen oder was auch immer.

Verstehe mich also, ich will nicht irgendwas Konkretes dir sagen, das solltest du wegmachen oder das solltest du wegmachen. Sollen tust du sowieso gar nichts und müssen schon mal gar nichts. Das einzige, was wir alle irgendwann müssen, ist sterben.

Deswegen, wir sind ja hier Juristinnen, deswegen ist das auch, wenn jemand stirbt, ist das ja keine Bedingung, sondern eine Befristung. Denn es ist sicher, dass es eintreten wird. Der große Egalisator, wie meine Mutter sagt.

Aber die Frage ist, was willst du und deswegen, was kannst und willst du loslassen. Und eine kleine, auf eine kleine Sache muss ich dich, die ist gar nicht so klein, auf eine Reaktion will ich dich vorbereiten. Gerade wenn du Sachen loslässt, die dir richtig im Wege stehen und die eventuell du auch nutzt, um zu puffern, um den Kopf in den Sand zu stecken, da wird dein Unterbewusstsein amok laufen.

Es wird dich anschreien, ich kann nicht schlafen, es geht nicht, ich brauche das unbedingt, ohne kann ich nicht. Das ist zu befürchten und das heißt, dass für die meisten von uns es nicht möglich sein wird, das von heute auf morgen zu implementieren. Das wird seine Zeit brauchen, aber irgendwann kommt die Zeit, irgendwann und das ist nicht planbar.

Verliere deine Zuversicht nicht, mach dich erst recht nicht fertig, wenn du stärker drin bist, als du gern hättest, zum Beispiel in sozialen Medien oder was auch immer dein Mittel der Wahl ist, um halt sozusagen ein bisschen mehr Zeit in Anspruch zu nehmen, als nötig wäre. Und es kann auch was Gutes sein, aber das dann zu viel davon wird. Letztlich ist es so, gibt es Dinge, wenn ich dich fragen würde, wenn du massig Zeit hättest und diese Zeit nicht eine beschränkte Ressource wäre, was würdest du denn gern tun?

Was würdest du tun, wenn damit du abends sagen kannst, es ist ein guter Tag? Und dann schau, ob du für diese Dinge, die wichtig sind, auch ein bisschen mehr Zeit schaffen kannst in deinem Leben. Und einmal objektiv Zeit, aber noch mehr Aufmerksamkeit.

Wo deine Aufmerksamkeit hingerichtet ist, wo dein Hirn fokussiert ist, ist es eher fokussiert beim Konsumieren, dann ist das nicht eine so gute Geschichte. Wo kannst du dann vielleicht ein bisschen weniger und ein bisschen mehr in produktive Fokussierung des Hirns reingehen, dass es auch mal Zeit hat nachzudenken. Und du wirst es nicht glauben, aber zum großen Teil wirst du auch gern Zeit haben wollen für gutes und selbstbestimmtes Lernen.

Das ist auch nicht eine Strafarbeit, sondern und da ist jetzt wiederum wichtig, immer wieder sich daran zu erinnern, warum man denn lernt, warum man überhaupt Jura studiert. Und da ist nämlich, wenn diese Frage beantwortet ist, dann fällt es dir leichter, auch Platz schaffen zu wollen, eben fürs Lernen. Und selbst wenn du nicht weißt, warum, sondern du sagst, ich will einfach nur den Wisch, ich will einfach nur die Urkunde zum Staatsexamen, auch dann willst du nämlich Zeit haben, um gut zu lernen, gut im Sinne von nicht abgehetzt.

Und gleichzeitig wirst du vermutlich auch Zeit haben gern für Dinge, die eben nicht Arbeit im weitesten Sinne inklusive Lernen sind. Für Spaziergänge, für Müßiggang, für einfach nur schöne Gespräche mit Freundinnen. Und da leider nicht alles möglich ist, gleichzeitig ist es eine Frage der Prioritäten.

Und wenn du noch nicht bereit bist, Dinge loszulassen, dann guck, wo du vielleicht ein bisschen in die richtige Richtung gehen könntest. Was könntest du ein bisschen reduzieren? Ein winzig kleines bisschen.

Und schau mal, und vielleicht morgen noch ein winzig kleines bisschen. Und vielleicht denkst du dir irgendwann, naja, vielleicht mache ich jetzt eine größere Reduktion oder vielleicht brauche ich es doch gar nicht und ich probiere es aus. Und dann merke ich, oh nein, hat doch nicht geklappt.

Bei mir am Anfang mit den Merch Games, ich habe die dann deinstalliert auf dem iPad und am nächsten Tag abends wieder installiert. Und erst war ich dann, dass ich mir sagen wollte, siehst du, jetzt installierst du die wieder. Und dann habe ich mir gedacht, nee, das ist doch ein riesen Fortschritt, wenn ich die, weil ich es will, immer wieder deinstalliere jeden Abend.

Und die Abstände wurden immer kürzer, wo ich dann, nachdem ich installiert hatte und anfing zu spielen, mir gesagt habe, nee, irgendwie ist das doof. Und dann habe ich deinstalliert. Und so kam dann der Tag, wo ich irgendwann es gar nicht wieder installiert habe.

Und wie habe ich mich belohnt? Mit dem bunten Steinchen im Glas. Kannst du dich erinnern an die Folge bunte Steinchen und wie sie helfen können?

Mir haben sie geholfen. Also, ich will dich jetzt auf gar keinen Fall irgendwie unter Druck setzen. Ich denke, da kennst du mich mittlerweile hinreichend.

Ich möchte dir nur den Impuls geben, darüber nachzudenken überhaupt. Das ist der erste Schritt. Du musst ja noch nicht zur Erfüllung kommen, dann dieses Vorhabens.

Aber denk mal darüber nach. Stell dir die Frage über längere Zeit. Das muss die Antwort nicht jetzt kommen.

Stell dir immer wieder die Frage, gibt es Dinge in meinem Leben, die ich loslassen könnte? Es gibt übrigens auch die sogenannte Sedona Method, wo man sich bei so was fragt, im Hinblick auf eine Sache, auf die man dann seine Aufmerksamkeit gelenkt ist. Könnte ich es loslassen?

Could I let it go? Would I let it go? Also erstmal könnte ich, würde ich es loslassen und dann when?

Und das kann irgendwann lange Zeit dauern. Du musst es nicht in einer Meditation machen. Aber wenn du dich immer wieder fragst, gibt es denn Dinge, die ich loslassen könnte und wollte, die mir dann Freiräume für was anderes machen würden?

Und vielleicht erkennst du sie und dann ist es aber noch ein Weg, bis du sie wirklich loslässt. Macht nichts. Der erste Schritt ist dann getan.

In diesem Sinne frohes Nachdenken, frohes Fragen und wer weiß, ich bin mal gespannt, was du berichtest, was du dann alles irgendwann dann doch loslassen konntest. Ich bin Panajota Lakkis und das war Jura Meistern, der Podcast für alle, die Jura verstehen und meistern wollen.

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?

Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

Ich kann dir helfen, (wieder) Freude an Jura zu finden.

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