Man sieht nie, was man getan hat, immer nur, was noch bleibt
Ist auch bei dir eines der inneren Augen schwach?
Wenn du bereits das aktive Lernen, das ich dir letzte Woche ans Herz gelegt habe, praktizierst, könnte diese Folge Balsam auf deiner Seele sein.
Denn im Zweifel wirst du einen Schrecken kriegen, wenn du im zweiten Schritt ins Lehrbuch schaust: die Zahl der Punkte, die du nicht reproduziert hast, wird dich geradezu erschlagen.
Halte inne und überlege, was du alles gewusst und reproduziert hast. War es vielleicht (sogar sehr wahrscheinlich) das Wichtigste? Dann ist es egal, ob du Details ausgelassen hast – auch wenn sie zahlenmäßig was hergeben.
Aber auch dann, wenn dir wichtige Punkte entgangen sind: Was hast du denn alles gewusst?
Und losgelöst vom Lernen: Was hast du bereits alles in deinem (juristischen oder sonstigen) Leben hingekriegt?
Denke daran, wenn dich das, was noch zu tun ist, zu erdrücken droht und erinnere vielleicht auch andere, ihr inneres Auge, das Positives sieht, zu (re)aktivieren.
Ausführliche Beschreibung (aufklappen!)
Denn im Zweifel wirst du einen Schrecken kriegen, wenn du im zweiten Schritt ins Lehrbuch schaust: die Zahl der Punkte, die du nicht reproduziert hast, wird dich geradezu erschlagen.
Halte inne und überlege, was du alles gewusst und reproduziert hast. War es vielleicht (sogar sehr wahrscheinlich) das Wichtigste? Dann ist es egal, ob du Details ausgelassen hast – auch wenn sie zahlenmäßig was hergeben.
Aber auch dann, wenn dir wichtige Punkte entgangen sind: Was hast du denn alles gewusst?
Und losgelöst vom Lernen: Was hast du bereits alles in deinem (juristischen oder sonstigen) Leben hingekriegt?
Denke daran, wenn dich das, was noch zu tun ist, zu erdrücken droht und erinnere vielleicht auch andere, ihr inneres Auge, das Positives sieht, zu (re)aktivieren.
Transkript
Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.
Jura Meistern, der Podcast, Episode 142
Einen wunderschönen guten Morgen. Letzte Woche habe ich dir ganz schön was aufgetragen, das du aktiv lernst und im Zweifel wird dich das anfangs sogar ein bisschen erschlagen. Aber du wirst dich dran gewöhnen.
Und bis das der Fall ist, möchte ich dich ermutigen, indem ich dir sage, dass die meisten von uns auf einem Auge blind sind zu unseren Ungunsten. Und zwar auf dem Auge, das sehen würde, was wir bereits gemacht haben, was wir bereits gelernt haben. Stattdessen ist überoffen das Auge, das uns zeigt, was alles noch fehlt.
Und das ist auch beim Lernen so. Insbesondere wenn du wirklich ernst machst mit dem aktiven Lernen, wozu ich dich wirklich ermutige, wird anfangs, wenn du in zweiter Stufe dann das Lehrbuch und deine Aufzeichnungen aufmachst, dich fast erschlagen, was du alles noch nicht reproduziert hast. Und dann ist es leicht, dass du vergisst anzuschauen, was du alles reproduziert hast.
Und vielleicht ist es mengenmäßig weniger. Aber wenn du wiederum auch darin mir gefolgt hast, dass du diese Worum-es-geht-Methode anwendest, dann ist das, was du bereits reproduziert hast, vielleicht zwar zahlenmäßig weniger, aber das Wesentliche. Und es fehlen dir Einzelheiten.
So what? Die sind leichter hinzuzunehmen. Schwieriger sind die großen Zusammenhänge zu erkennen.
Sie sind mengenmäßig geringer, aber sie sind weitaus wichtiger. Und deswegen, und unabhängig davon jetzt, ob du aktives Lernen praktizierst oder nicht, immer dann, wenn das, was noch zu tun ist, dich zu erschlagen droht, immer dann, wenn du ein Gefühl hast, im Hamsterrad zu sein, und dass es nie endet, dass es eine Sisyphus-Arbeit ist, dass du der Hydra einen Kopf abschlägst und es wachsen zwei oder noch mehr nach, dann halte inne und überlege, was du bereits geleistet hast. Das gilt nicht nur für das Lernen, es gilt auch für andere Bereiche.
Wenn wir bei Jura drin bleiben, schau dir nicht an, wie oft du durchgefallen bist, schau dir auch an, wie oft du eben bestanden hast, oder aber wie oft du etwas richtig beantwortet hast, oder was auch immer. Und es kann gut sein, dass das dir anfangs sogar schwer fällt. Warum?
Weil wir geradezu darauf gepolt sind, das Negative zu suchen, die Fehler zu suchen, und da geht das, was man bereits erlangt hat, oft unter. Ich habe selber mal so eine Situation gehabt, eine Lebenssituation, wo ich mich auf einmal als Versagerin gefühlt habe. Und zum Glück habe ich das einer guten Freundin gegenüber geäußert, und sie sagte dann direkt, guck doch mal, was du bereits alles getan hast, guck, was du geschafft hast.
Du hast in Griechenland studiert, griechisches Recht, du bist nach Deutschland gekommen und hast dir das deutsche Recht selber beigebracht, du bist promoviert worden, du hast dich habilitiert, und so weiter und so fort. Und auch ein paar private Herausforderungen, die ich gemeistert habe, daran hat sie mich erinnert. Ich hatte sie vergessen, denn übermächtig war das Auge, das gucken wollte, was ich noch nicht habe, oder was nicht geklappt hat, und das andere Auge wurde fast schon blind.
Die gute Nachricht ist, man kann es trainieren. Wie macht man das? Wenn du zwei Augen hast, wo das eine zwar nicht richtig blind ist, aber nicht richtig schaut, dann wird das, was besser sieht, zugeklebt.
Und ähnlich versuchst du bitte das Auge, wo du nicht so klar siehst, das positive Auge, nicht nur zu bestärken, sondern geradezu zu zwingen, die guten Dinge zu erkennen. Was du bereits alles gelernt hast, welche Fächer du bereits bestanden hast, und dann komm mir bitte nicht, ja, habe ich schon bestanden, aber es war schwierig. Suche bitte nicht jedes Haar in der Suppe.
Deine Suppe wird garantiert genügend dicke Haare haben, die du gar nicht übersehen kannst. Suche dann nicht auch die kleinen Härchen. Und wie gesagt, das will ich dir jetzt nur mitgeben, um dich eben zu ermutigen, dass du verstehst, dass du ganz normal auch bist.
Umgekehrt, du machst nichts falsch, wenn du mehr die negativen Sachen siehst. So sind wir Menschen gepolt. Aber das heißt nicht, dass wir auch so bleiben müssen.
Ähnlich wie bei den Augen, wenn eines schwächer ist, dann wird es trainiert. Und wenn dein positives Auge schwächer ist, dann das, was das positive erkennt, dann trainierst du eben das, indem du das andere mal immer wieder deaktivierst. Indem du dir teilweise verbietest zu schauen oder zu sagen, was noch nicht ist, oder was nicht geklappt hat, sondern immer wieder sagst du dir, Schluss damit, und jetzt schreibe ich auf oder erkläre jemandem, was ich alles bereits getan habe, gelernt habe, was auch immer dieses Thema heute, diese Folge geht, wie viele Folgen, weit über Jura hinaus.
Und andersrum, wenn du mal erkennst, wie jemand, der dir wichtig ist, verzagt und er sieht, was er oder sie nicht kann, noch nicht kann, nicht geschafft hat, erinnere ihn oder sie, wie damals meine Freundin mich erinnert hat, erinnere die Person liebevoll, was sie bereits alles kann und jeder Mensch hat Dinge. Mengenmäßig der eine mehr, der andere weniger, darauf kommt es nicht an, aber jeder hat Dinge, die bereits geklappt haben und wenn sie in Vergessenheit geraten sind, dann ruf sie einfach vor und ermutige andere, sie hervorzurufen, ähnlich wie meine Freundin mich damals ermutigt hatte, ähnlich wie ich jetzt dich ermutige. In diesem Sinne, kurze aber wichtige Folge, du weißt sowieso, dass ich nichts von Quantität halte, sondern eher von Qualität.
Danke fürs Zuhören, bis nächste Woche. Du hast Panajota Lakkis zugehört von Jura Meistern, dem innovativen juristischen Repetitorium.
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