Jura Meistern in der Weihnachtszeit
Die Weihnachtszeit bietet Gelegenheit, über das eigene juristische Leben nachzudenken und Verbesserungen einzuführen.
Es ist wichtig, keinen zu großen Druck aufzubauen, aber auch nicht nur vor sich hin zu dümpeln.
Planung und Freiräume sollten im Gleichgewicht sein.
Es lohnt sich, kleine Schritte zu machen und keine zu großen Erwartungen zu haben.
Der Fokus sollte darauf liegen, sich selbst nicht zusätzlich unter Druck zu setzen.
Frohe Weihnachten und pass auf dich auf!
Bis nächstes Jahr!
Transkript
Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.
Jura Meistern, der Podcast, Episode 165. Einen wunderschönen guten Morgen. Heute die Episode vor der Weihnachtspause. Wenn du schon länger dabei bist, weißt du, dass ich traditionell, wie das ja auch im Vorlesungsbetrieb ist, zwei Wochen in dem Sinne Weihnachtspause mache, als dass keine neuen Folgen rauskommen.
Und das ist aber noch die Folge davor und sie ist sehr nah zu Heiligabend dieses Jahr. Und da möchte ich zuallererst natürlich dich noch einmal daran erinnern, dass ich einen kostenfreien Adventskalender für dich gebastelt habe, mit juristischen Türchen jeden Tag. Und noch ist Zeit, den sich auch nochmal anzuschauen, wenn du es magst. Den Link werde ich in die Shownotes reinpacken.
Okay, und das war genug zum Vorgeplänkel. Gehen wir mal zu der Folge über. Und auch hier ist es jetzt langsam Tradition geworden, dass diese letzte Folge vor der Weihnachtspause durchaus Gedanken beinhaltet dazu, wie du denn die Weihnachtspause jetzt sinnvoll für dich nutzen kannst. Und da lass uns mal tatsächlich ein bisschen drüber nachdenken.
Also Weihnachten zuerst, natürlich Familie, mit verbunden leider Gottes oft auch Stress. Dass sich Familien dann in die Haare geraten, gerade zu Weihnachten, das ist allgemein bekannt. Wahrscheinlich ist das Hauptproblem der Erwartungsdruck, den man hat davor, gepaart mit dem Stress in dem Bestreben, diese hohen Erwartungen auch zu erfüllen. Es soll bitte alles perfekt sein, richtig schön Instagramable.
Es soll wirklich so sein, dass man was zu erzählen hat. Ja, wie hast du denn Weihnachten verbracht? Da kann man natürlich nicht sagen, ich habe mich halt ausgeruht und mich besonnen und ein bisschen aufgeräumt und gechillt. Also natürlich kann man das, aber man denkt oft, nee, da muss was ganz Großes bei rauskommen.
Und dann ist natürlich ein riesiger Stress dabei. Und dann wird man sich auch mit der Familie treffen. Und das beides zusammen gepaart ist oft dann ein Rezept, um so richtig aneinander zu geraten. Und ich weiß, wovon ich spreche.
Ich habe es selber auch immer wieder mal erlebt. Und es ist eigentlich schade. Es ist schade und besser wäre, wenn man realistischer an die Sache rangeht und mit realistisch meine ich nicht, dass man sich sagt, dann mache ich halt etwas, was nicht schön ist, sondern dass man eher sich jeden Tag anschaut und sich fragt, wie soll der sein, damit er schön ist. Und da braucht man in der Regel nicht die großen Aufreger, sondern es reicht schon, gerade wenn man sonst auch sehr viel im Hamsterrad und im Stress drin ist, gerade dann reicht es zu sagen, ich habe mir die Zeit genommen, um ein Buch zu lesen.
Ich habe einen Spaziergang gemacht. Ich bin in die Sauna gegangen. Ich habe mich mit Menschen getroffen, die ich sonst nicht so oft treffe, weil nicht so viel Zeit ist. Was auch immer, das weißt du am besten, was dir wirklich gut tut.
Und der eine Punkt, den ich dir aber gern mitnehme, ist das zu planen. Ich weiß selber, gerade wenn ich aus einer Phase rauskomme, in der ich mich überfordert fühle, wenn ich rangehe an den Tag nach dem Motto, naja, mal schauen, wonach mir ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass ich nur vor mich hindümpel, aber nicht auf die gute Art, dass ich abends sage, was war das entspannend, dass ich mir für alles auch die Zeit gelassen habe, sondern eher, dass ich das Gefühl habe, irgendwo versumpft zu sein, und das mich dann seelisch überhaupt nicht regeneriert, sondern abends ich mir gedacht habe, na super, ganz toll, hast den Tag so richtig verschwendet. Und deswegen würde ich sagen, plane aber nicht mit Stress, sondern überleg dir, wie soll dieser Tag, wie sollen diese zwei Wochen, was auch immer es ist, was du gern im Voraus planst, was sollte denn drin sein, damit sie richtig gut sind. Und das gilt natürlich auch für Jura.
Wir sind ja hier ein juristischer Podcast, deswegen möchte ich auch darauf eingehen. Gleichzeitig weißt du auch, wenn du länger dabei bist in diesem Podcast, dass ich fest daran glaube, dass sich Jura nicht trennen lässt von unserem übrigen Leben. Es ist eine Illusion zu sagen, ja, das was für Jura erforderlich ist, das ist nur fürs Jurastudium, und wenn das fertig ist, dann ist alles gut und dann beginnt das gute Leben. Nein, dann werden andere Dinge kommen.
Für dich die Referendarzeit, dann der Einstieg in den juristischen Beruf, und alles das ist Teil deines Lebens. Und wenn du Mechanismen findest, das gut hinzukriegen und zum Teil auch zu ertragen, im Sinne von zu sehen, das und das ist schwierig und das will ich tun, um diese Schwierigkeit besser Hand zu haben, diese ganzen Mechanismen, die sind nicht nur für Jura gut, sondern die kannst du anwenden auch in deinem übrigen Lebensbereich. Und umgekehrt, wenn du Dinge, die in deinem sonstigen Leben suboptimal laufen, und die, ob du es willst oder nicht, auch ausstrahlen auf dein Lernen, wenn du diese Dinge auch in den Griff kriegst, dann nützt es dir auch für dein Studium. Es ist alles miteinander verwoben und verquickt und deswegen lohnt es sich auch in allen Bereichen nachzudenken, in dem, was esse ich, wie viel bewege ich mich, wie ist mein soziales Leben, wie ist mein Konsum von elektronischen Inhalten.
Alles das ist nicht etwas getrenntes von Jura und alles das beeinflusst Jura. Und umgekehrt, wenn du einen guten Anreiz hast, auch zu lernen und anders zu lernen und frischer zu lernen, wirst du von allein dann dir sagen, ja, dann möchte ich aber auch gut ausgeruht sein und mein Hirn gut ausgeruht haben, morgens, um gut lernen zu können. Und dann wirst du dir vielleicht sagen, okay, ein Spaziergang jeden Morgen vor dem Lernen oder Joggen oder was auch immer ist eine gute Idee. Und deswegen ist mein Plädoyer für diese Folge, für die Folge Jurameistern in der Weihnachtszeit, ein holistischer Ansatz.
Überlege, was du tun kannst. Bitte keine riesen Umbrüche, die werden im Zweifel nicht funktionieren. Wenn du mir jetzt sagst, ab jetzt und für die nächsten zwei Wochen möchte ich jetzt 120 Prozent meines Lebens umkrempeln, dann wirst du im Zweifel eher einen Optimierungsdruck erzeugen. Und was wird dann kommen im Zweifel?
Auch der Streit mit der Familie. Und das wollen wir nicht. Aber umgekehrt, lass mal deine Gedanken schweifen. Bring mal Räume ein, auch im Juristischen nachzudenken über dein juristisches Leben, dein Leben als Lernende und als Lernender.
Und was könntest du denn darin besser, für dich besser tun? Das braucht Zeit und das braucht auch sogenannte weiße Zeit. Weiße Zeit im Sinne von, dass im Kalender eben nichts anderes drinsteht. Einfach einen Tee trinken und nachdenken, einen Spaziergang machen und nachdenken.
Was auch immer. Was ist es? Und solche Dinge brauchen Zeit und Muße. Und die Weihnachtszeit ist eine gute Zeit.
Es ist eine gute Zeit, weil du wahrscheinlich viel Leerlauf haben wirst, während du zu deinen Eltern oder wohin auch immer du fährst, dann hast. Ich hoffe, dass das nicht noch kombiniert sein wird mit einem Streik der Bahn. Auch wenn der so angekündigt wurde. Aber es wird genug Zeit geben, auch mit der Familie, auch da ist die Frage, ob man nicht dann immer wieder gut beraten ist, einen Spaziergang zu machen, um auch der Dynamik, wenn sie denn zu entgleiten droht, ein bisschen zu entgehen.
Das ist alles eine Zeit, wo du dir Gedanken machen kannst. Was bin ich sozusagen? Ich erinnere auch an die Folge, wie willst du als Studierende sein? Wie komme ich denn dazu?
Und vielleicht auch, wie nutze ich jetzt von den zwei Wochen vorlesungsfreier Zeit? Wie viele Tage will ich nutzen? Zum Beispiel, dass ich mir sage, einen Tag, den blocke ich mir richtig, um aufzuräumen, meine Unterlagen oder was auch immer. Oder halt, was weiß ich, wenn du in meinem Mitgliederbereich drin bist, um diese fünfstündige Klausur, die ich zur Verfügung stelle, zu schreiben.
Und das mache ich an dem Tag X von morgens bis dann mittags. Und es ist aber gut, wenn du das eben an einem Tag X dann einplanst und nicht dann. Ja, mal schauen, an welchem Tag mir danach ist. Denn das wird leider Gottes nicht funktionieren.
Ich gebe es wirklich ungern zu, weil ich von meinem Charakter auch eher rebellisch veranlagt bin. Jede Art von Disziplin und Planung weckt bei mir erst einmal einen inneren Gegendruck auf und ein Misstrauen. Ich will mich doch nicht gängen lassen. Ich bin doch ein Freigeist.
Und das würde stimmen, wenn ich jetzt mir sagen würde, von 8 Uhr bis 8.20 Uhr passiert das, von 8.20 Uhr bis 8.30 Uhr. Und das alles völlig durchgetaktet. Nein, so funktioniert das nicht. Das ist zutreffend.
Aber es gibt zwischen Schwarz und Weiß viele Grautöne und einer davon ist eben, dass man die grobe Struktur, was wann denn passieren soll, und zwar ergebnisorientiert, wenn man die sich eben vorgenommen hat und sich auch daran hält. Das ist besser und das schafft Freiräume. Es ist wirklich so, ich habe mich lange dagegen gesperrt und mir gedacht, ich will jetzt so leben in dem Tag, dass ich mir sage, wonach ist mir denn heute? Was könnte ich denn heute optimal tun?
Und ich kann dir sagen, bei mir zumindest hat das unter dem Strich nicht gut funktioniert. Was gut funktioniert, ist eine Kombi von was ist richtig wichtig, was will ich anpacken und wann packe ich das an. Insbesondere bei den Dingen, die mir auf dem Magen liegen. So Sachen wie, wann mache ich die Steuererklärung, was mir keinen Spaß macht.
Oder auch, wie lerne ich oder wie bereite ich eine konkrete Einheit vor, auf die ich keine große Lust habe, weil ich weiß, es ist sehr schwierig und tricky, das so zu erklären, dass es gut rüberkommt. Und dann rate mal, was auch ich dann gern tun würde, wenn ich mir das nicht vorgenommen habe. Ich drücke mich drum und ich sage mir, ach, heute kann ich doch auch was anderes machen. Und dann schiebe ich das andere aber vor mich hin und das alles, was man aufschiebt, was unangenehm ist, das wird immer unangenehmer im Hintergrund und das belastet einen immer mehr.
Und deswegen mein Plädoyer für dich, fasse ich mal so zusammen. Mach dir keinen zu großen Erfolgsdruck, weder darin, wie jetzt dein Treffen in der Familie, wenn du das Glück hast, so ein Treffen auch zu haben. Einige haben das ja auch gar nicht, aus welchen Gründen auch immer, aus logistischen oder auch, weil eben keine Familie da ist. Wenn du dieses Glück hast, dich mit der Familie treffen zu können, dann halt setze dir da auch keinen zu großen Erfolgsdruck.
Umgekehrt überleg dir aber, wann knallt es denn regelmäßig bei uns und wie kann ich solche Situationen bereits vermeiden, indem ich gewisse Sachen zum Beispiel gar nicht erst anschneide. Ich weiß jedes Mal, wenn wir ein Gespräch darüber anfangen, wann ich denn jetzt ins Examen reingehe und ich weiß, ich kann dieses Gespräch nicht führen, ohne dass es richtig knallt, dann ist es besser, wenn ich sage, lass uns das erst im Januar diskutieren oder auch eventuell, dass du sagst, darüber möchte ich jetzt nicht reden. Gut, was machst du jetzt, wenn insistiert wird? So einfach ist das nicht, das ist mehrere Episoden von tatsächlich, sozusagen wäre es wert an Podcast-Folgen, aber es funktioniert nicht alles auf Anhieb.
So einfach ist alles nicht, das stimmt. Aber es gibt durchaus Dinge, die funktionieren können und nimm dir mal diese niedrig hängenden Früchte erst einmal. Und vor allen Dingen, hab keine zu großen Erwartungen. Das gilt für das Treffen, wenn du Glück hast und Familie hast, mit der Familie eben zu Weihnachten.
Das gilt auch für deinen Job quasi als Studierender und Studierende. Auch da, mach dir keinen zu großen Druck, wie genau diese zwei Wochen aussehen sollen. Geh aber auch nicht so rein, dass du ihn jeden Tag reindümpelst, sondern überleg dir, was du in diesen zwei Wochen grob tun willst, inklusive was du tun willst, um eben allgemein in einem guten Zustand zu sein. Und plane auch Dinge ein, wie Saunatag, was auch immer.
Und ja, wenn du nicht zwei Wochen juristisch gar nichts tun willst oder kannst, im Sinne von so viel Zeit hast du nicht, brauchst du auch nicht unbedingt zwei Wochen, überleg dir aber trotzdem, welche Tage werden völlig jurafrei sein und an welchen Tagen will ich auch mal immer wieder Zeit haben, um im Hintergrund zu überlegen, wie es weitergehen soll. Und was auch nicht so gut funktioniert, ist zu sagen, okay, am 25. denke ich darüber nach, wie es weitergeht. Das ist auch nicht zu 100% richtig, auch das ist nicht verkehrt, aber noch besser ist, du schaffst Freiräume für deinen Hirn, wo es nicht zugeballert wird mit anderen Dingen, an denen sonstigen Tagen eben du Zeit hast, damit von selbst auf einmal dir dieser famose Gedanke in der Dusche kommt.
Und wenn du ständig aber Input hast, Radio, Podcaste, was weiß ich alles, dann hast du gar nicht die Zeit, dass dein Hirn solche Sachen von selbst auch rausspuckt. Also, finde ein für dich gutes Gleichgewicht zwischen Planung und Freiräumen lassen, mach dir keinen zu großen Stress, dümpel aber auch nicht vor dich hin, weil dich das eben nicht glücklich machen wird. Wenn du dir sagst, einen Tag will ich nehmen, an dem will ich so regelrecht versumpfen, auch gut, aber auch das ist dann in dem Sinne kontrolliert, dass du weißt, das artet nicht aus. Und mach das, es lohnt sich, es braucht nicht perfekt zu sein, auch hier gilt, wenn ich sage, mach dir keinen Druck, mach dir auch keinen Druck, indem du dir keinen Druck machst auf der Meta-Ebene.
Wenn du dann doch merkst, ach, ich will das zu gut machen, maximal denk dir, okay, ich geh einen Schritt zurück, aber nicht, dass du anfängst, dich jetzt fertig zu machen, warum hab ich denn jetzt wieder das nicht hingekriegt? Nein, das wollen wir auf gar keinen Fall. Die Situationen alle sind schon schwierig genug zum Teil, wir wollen uns nicht selbst noch auch fertig machen. Okay, also dann, ich wünsche dir frohe Weihnachten mit deiner Familie oder auch ohne, wie auch immer du sie gestalten wirst, ich wünsche dir, dass es eine gute Zeit wird und ich sage, bis nächstes Jahr, am, ich glaube, 12.
Januar war der Freitag, wo wir uns wieder hören, ja, bis dahin dann. Ciao, ciao, pass auf dich auf.
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