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Zeit für den nächsten Schritt!

Jura endlich meisternTeil der Bewegung werden

Nach dem Post mortem ist vor dem Post mortem

Mrz 17, 2023Übergreifendes

Bereite dich jetzt schon vor

Die beste Rückschau nützt dir gar nichts, wenn du die Ergebnisse nicht fruchtbar machst für die Zukunft. Wie soll deine kommende Lernperiode sein, wie willst du sie später zusammenfassen?

In der vorangegangenen Episode 129 habe ich dir empfohlen, ein Lern- bzw. Vorlesungs-Post-mortem zu machen in den Semesterferien.
 
Jetzt gilt es, die Ergebnisse deiner Analyse zu nutzen, damit deine nächste Lernzeit besser und vor allem selbstbestimmter verläuft.
 
Stell dir in fast forward vor, es sind bereits die nächsten Semesterferien und du schaust auf das zurück, was jetzt noch deine Gegenwart und Zukunft ist. Wie soll deine künftige Rückschau aussehen? Gibt es ein Wort, das dein Lernen beschreibt?
 
Oder ist es ein Satz?
 
Wie wäre es mit folgendem:
 
Ich habe immer darauf geachtet, zu verstehen, worum es geht und ich habe so lange recherchiert in Kommentaren und Lehrbüchern, bis ich es verstanden habe.
 
Ist natürlich nur ein Vorschlag, finde den Satz oder das Wort, der/das für DICH passt.
 
Und dann erinnere dich immer wieder daran, denn lernen wirst du immer im JETZT, also bist du gut beraten, dir deine künftige Rückschau regelmäßig bewusst zu machen.

Ausführliche Beschreibung (aufklappen!)
In der vorangegangenen Episode 129 habe ich dir empfohlen, ein Lern- bzw. Vorlesungs-Post-mortem zu machen in den Semesterferien.
 
Jetzt gilt es, die Ergebnisse deiner Analyse zu nutzen, damit deine nächste Lernzeit besser und vor allem selbstbestimmter verläuft.
 
Stell dir in fast forward vor, es sind bereits die nächsten Semesterferien und du schaust auf das zurück, was jetzt noch deine Gegenwart und Zukunft ist. Wie soll deine künftige Rückschau aussehen? Gibt es ein Wort, das dein Lernen beschreibt?
 
Oder ist es ein Satz?
 
Wie wäre es mit folgendem:
 
Ich habe immer darauf geachtet, zu verstehen, worum es geht und ich habe so lange recherchiert in Kommentaren und Lehrbüchern, bis ich es verstanden habe.
 
Ist natürlich nur ein Vorschlag, finde den Satz oder das Wort, der/das für DICH passt.
 
Und dann erinnere dich immer wieder daran, denn lernen wirst du immer im JETZT, also bist du gut beraten, dir deine künftige Rückschau regelmäßig bewusst zu machen.

Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Jura Meistern, der Podcast, Episode 130 Ja, einen wunderschönen, einen sonnigen Ufer, zumindest jetzt, wo ich aufzeichne. Wenn es nicht mehr sonnig ist, wenn du das hörst, dann schicke ich dir ein paar Sonnenstrahlen. Einfach so durch die Kopfhörer oder den Lautsprecher.

Letzte Woche habe ich über ein Postmortem gesprochen, der Vorlesungszeit, oder wenn du nicht mehr Vorlesungen hörst, deiner letzten Etappe bei der Examensvorbereitung. Diese Episode baut darauf auf, das heißt, wenn noch nicht geschehen, hör dir vielleicht doch besser erst einmal die Episode von letzter Woche an. Wenn das aber schon passiert ist, und wenn du schon die Übung gemacht hast mit diesem einen Wort, dann ist es Zeit, den nächsten Schritt zu machen.

Und der nächste Schritt ist, zu schauen, wie soll es denn weitergehen. Hast du irgendwas identifiziert, das tödlich war? Wie kannst du das heilen?

Hast du blaue Flecken auch gesehen, die aber letztlich nicht so schlimm waren, dass du sie nur erkannt hast quasi, dass deine Vorbereitung oder dein Lernen eben daran nicht gescheitert sind, deine Vorbereitung, genau, nicht gescheitert sind, sondern einfach nur erschwert wurden. Was kannst du also von dem, was du erkannt hast, was kannst du verändern? Und vor allen Dingen, was hättest du denn gern, dass bei der nächsten Bestandsaufnahme, beim nächsten Mal, wenn du zurückschaust und dir überlegst, was ist das eine Adjektiv, das bezeichnet hat mein Lernen in der letzten Zeit, was soll es denn jetzt sein, dieses neue Wort?

Und schau mal, und wenn das nicht ein Wort ist, dann nimm einen Satz, der es beschreiben könnte. Was könnte ein Wort sein, das bezeichnend ist? Wenn du davor, das kommt auch darauf an, wenn du davor zum Beispiel frustrierend oder zäh hattest, dann zäh, im Sinne von zäh, also mit A umlaut, vielleicht dann halt zu schauen, dass es mehr Leichtigkeit, dass es leicht einem vorkommt, oder spielerisch, oder investigativ, neugierig.

Und du merkst, es kommt nicht darauf an, was du konkret nimmst, in dem Sinne, dass es richtig oder falsch gibt, sondern es muss dich ansprechen und es muss dir etwas sagen im Hinblick auf die Vorbereitung. Und ich gebe zu, ein einziges Wort ist manchmal schwierig, weil das die Sache zu sehr abstrahiert. Dann nimm vielleicht einen Satz, dass du dir sagst, wenn ich zurückkehre, möchte ich sagen können, ich bin Problemen, bin denen nachgegangen und habe einfach aus Interesse weiter geforscht, bis ich verstanden habe.

Fände ich einen genialen Satz, der zusammenfasst das vorherige Lernen. Es muss nicht sein, es ist gar nicht mal so realistisch, zu sagen, das Ziel ist jetzt, wie war dein Lernen, genial, mühelos und beglückend. Wenn das dir so vorkommt, dass es möglich wäre für dich, dann nimm das.

Aber bei den meisten wird das nicht der Fall sein und ein bisschen ist es auch insofern realitätsfremd, als Jura ja nie zu Ende ist. Ich bin sehr, sehr, sehr viele Jahre und Jahrzehnte im Geschäft und ich kann nicht sagen, dass ich alles weiß und das wird bei dir dann ziemlich sicherlich auch nicht anders sein. Jura ist unendlich.

Warum? Weil die Kombinationen, was alles zusammengreifen kann im Mix and Match, was das Leben alles so bringen wird an Lebenssachverhalten, die es zu regeln gibt, die sind schier unendlich. Da gibt es so viele mögliche Varianten.

Das heißt, dass die Perfektion im Sinne, dass etwas dann nie frustrierend ist und nie auch mal schwierig oder was auch immer, das wird nicht eintreten. Wenn du den Anspruch hast, dann wirst du ziemlich oft frustriert sein. Aber eben, es kann durchaus ein sinnvolles Ziel sein, Schwierigkeiten, die man gesehen hat, Fehler, die man gemacht hat, zum Anlass zu nehmen, etwas zu wiederholen oder etwas nachzuschlagen in einem Kommentar oder mehr im Gesetz drin zu arbeiten.

Jeder hat seine Schwachstellen woanders, die er oder sie identifiziert hat beim Postmortem. Und da ist es je nachdem, was die waren, ist dann auch das nächste Ziel ein unterschiedliches je nachdem. Und versuch jetzt, dich nicht in dem Sinne zu übernehmen, dass du sagst, wie gesagt, ab jetzt wird alles anders und ich werde die perfekte Studierende, abgesehen davon, was ist das denn?

Das ist nochmal in philosophischer Hinsicht, wäre das auch interessant zu besprechen. Weil diejenigen, die am meisten lernen, insbesondere sollte es ein Lernen im Sinne von auswendig lernen sein, das sind nicht die besten JuristInnen, weil die eben, wenn das so ist und darauf ausgelegt ist, dann unter Umständen nicht so gut umgehen können mit einer Ausgangslage, die sie eben nicht als solche gelernt haben. Deswegen, da es nicht die eine gute Methode gibt und dass gerade diejenigen, die darauf erpicht sind zu verstehen, oft dann auch durchaus dann von außen betrachtet mal Zeit verlieren, indem sie an einem Punkt sehr lange nachdenken.

Dadurch aber fördern sie ihr Verständnis der juristischen Zusammenhänge. Diese Zeit, die kommt später nochmal rein. Ich will hier nur sagen, es verbieten sich schematische Vorgaben des Typs.

Ich werde ab jetzt acht Stunden arbeiten oder was auch immer. Wenn ich bei einem Spaziergang immer wieder nachdenke über etwas, warum es denn so ist, und auch da recherchiere und mache und das zum Teil nicht am Stück geht, sondern es lässt mich einfach nicht los, dann habe ich unter Umständen sogar sehr viel mehr getan, als wenn ich drei Stunden auf meinem Boppes gesessen hätte und entsprechend gelernt hätte im herkömmlichen Sinne. Da ich sehr viel darauf rumreite, bitte nicht falsch verstehen.

Ich habe nichts gegen herkömmliches Lernen im Sinne von Lehrbücher konsultieren, Repetitorien besuchen, Skripten durchgehen, um Gottes Willen. Ich will dich nur ermutigen, dass das nicht das einzige Medium ist. Du kannst dich vielleicht erinnern, auch dazu habe ich eine Podcast-Episode, wo ich mal gesagt hatte, die meisten Studierenden lernen zu viel und üben zu wenig.

Und nur üben ohne jegliches Lernen, das wird auch nicht funktionieren. Es ist ein Sweet Spot, den man dann jeweils anstrebt und der verschiebt sich auch. Der ist heute so und morgen wird er anders sein.

Deswegen bringt das auch nicht so viel. Einige Studierende hätten das gern, dass sie sagen, gib mir doch einen Lernplan fürs Examen. Für welches Fach sollte ich wie lange mir Zeit nehmen und wann?

Und da gibt es leider Gottes keine fertigen Antworten. Das kann nur jeder selber für sich dann rausfinden. Denn ich gehe mal weg von Jura, was ist, wenn du dir überlegst, wie sieht das in der Sportart beim Sprinten oder ich will zum Marathonlauf.

Es kommt darauf an, wo du herkommst. Und wenn du bereits Schwierigkeiten hast in deiner Gehtechnik zum Beispiel oder auch irgendwelche sonstigen Probleme hast oder du musst erstmal deine Grundlagenfitness erstmal halbwegs wieder aufmöbeln, Herz-Kreislauf-System und so weiter und so fort. Und da kann es sich lohnen, tatsächlich mehr Zeit sich dann zu nehmen anfangs.

Die aussieht wie eine verlorene Zeit, muss aber gemacht werden. Oder auch sonst, wenn dein Problem wie bei den meisten Studierenden eines ist, dass du eben diese juristische Denkweise und den Psylogismus noch nicht so richtig verinnerlicht hast. Dann ist es egal, wie lange es dauert, bis du das dann irgendwann knackst.

Weil wenn dann einmal du es geknackt hast, das dir bleibt und du es transponieren kannst auf beliebig viele Fälle, die du ab dann lösen wirst. Mit anderen Worten, je nachdem, wo du herkommst und was eben dein Postmortem ergeben hat, je nachdem, mach dann eine Zielvorgabe, dass du dir sagst, das Motto für die nächste Abrechnung sollte sein, entweder ein Adjektiv oder ein Satz. Und wenn du es noch einmal motivierender machen willst, dann mach dir den zum Screensaver oder aber.

Druck es dir aus oder mach es dir eine schöne Collage und mach es irgendwo an die Wand, was auch immer. Oder nimm dir jeden Tag das, wenn du aufstehst vor, oder dass du kurz drauf schaust, oder dass du sagst, so soll es sein. Nicht so soll es sein nach dem Motto, heute will ich drei Stunden so und so was lernen oder tun.

Sondern das Ziel ist ab jetzt bei der nächsten Abrechnung sagen können, ich habe mich nicht gedrückt vor Problemen, sondern habe so lange recherchiert, auch in Kommentaren, bis ich es verstanden hatte, zum Beispiel. Das ist ein programmatischer Satz, der wirklich den grobe Richtung gibt. Man wird ganz sicherlich nicht jeden Tag danach leben, ist ja auch egal.

Wir haben ja letztes Mal auch bei dem Postmortem gesagt, was würde es zusammenfassen, unterm Strich. Und von den Dingen, die wir finden, was waren nur blaue Flecken, was waren wirklich dann entscheidende Dinge. Und ähnlich wird es auch in die Zukunft natürlich durchaus auch blaue Flecken mal geben, vielleicht sind sie aber ein bisschen kleiner als in der letzten Phase.

Vielleicht sitzen sie aber auch an anderen Stellen und sind neu. Es wird sich zeigen. Auf jeden Fall lohnt es sich und ich ermutige dich dazu, dir eben zurechtzulegen, wie du denn möchtest, dass dein nächstes Postmortem ausfällt.

Und das ist gar nicht so verkehrt, dich da an die Vorlesungszeiten zu halten und diese Übung eben zweimal im Jahr zu machen. Das ist ganz gut, da ist genügend Zeit dazwischen. Es gibt andere, die machen das auch quartalsweise.

Mir persönlich ist das ein bisschen zu eng getaktet. Ich finde zweimal im Jahr einen optimalen Sweet Spot. Aber wie immer gilt, egal was ich sage, was andere sagen, was irgendwo in einem Buch steht, wichtig ist das zu tun, was für dich funktioniert.

Und wenn es für dich ganz anders funktioniert, als es im Lehrbuch drin steht, dann mach es. Okidoki, also in diesem Sinne frohe Vorausschau und frohes Antizipieren, beziehungsweise nicht nur Antizipieren, sondern auch Planen des nächsten Postmortems. Überleg dir, wie soll es ausfallen in einem Wort, wenn es sich dann anbietet oder aber in einem beschreibenden Satz.

In diesem Sinne, bis nächste Woche. Ich bin Panajota Lakkis von Jura Meistern.

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?

Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

Ich kann dir helfen, (wieder) Freude an Jura zu finden.

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