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Jura endlich meisternTeil der Bewegung werden

Durch’s Juraexamen gefallen – und jetzt?

Jul 21, 2023Übergreifendes

Ein paar Gedanken, die dir vielleicht helfen können

Vorab zur Beruhigung: Es kommt nicht oft vor, dass Studierende in allen Versuchen durchfallen. Aber wenn der Super-GAU eintreten sollte, dann kann es auch durchaus weitergehen.

In dieser Folge will ich dich zum einen ein bisschen auf das vorbereiten, das in dieser Situation auf dich zukommen wird als Wechselbad der Gefühle.

Noch wichtiger ist es mir, dir zu zeigen, dass es auch in dieser Situation weitergeht. Was es jetzt zu bedenken gibt und warum du gerade jetzt ganz vorsichtig sein willst, um nicht Opfer schwarzer Schafe zu werden, die aus deiner Verzweiflung Profit machen wollen, darüber spreche ich in dieser Podcastfolge.

Ausführliche Beschreibung (aufklappen!)

In dieser Folge will ich dich zum einen ein bisschen auf das vorbereiten, das in dieser Situation auf dich zukommen wird als Wechselbad der Gefühle.

Noch wichtiger ist es mir, dir zu zeigen, dass es auch in dieser Situation weitergeht. Was es jetzt zu bedenken gibt und warum du gerade jetzt ganz vorsichtig sein willst, um nicht Opfer schwarzer Schafe zu werden, die aus deiner Verzweiflung Profit machen wollen, darüber spreche ich in dieser Podcastfolge.

Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Jura Meistern Episode 146

Einen wunderschönen guten Morgen! Ich habe es letzte Woche schon angeteasert und der Titel hat dir das auch verraten. Das Thema, über das ich heute sprechen werde, ist nicht sehr angenehm.

Es geht nämlich um die Situation, dass du durchfällst und zwar nicht spezifisch in einer konkreten Klausur. Da habe ich schon einmal eine Podcast-Folge gedreht. Was bedeutet es für dich, wenn du nicht bestanden hast?

Hier geht es um das große Durchfallen, nämlich entweder, dass du in der Zwischenprüfung exmatrikuliert wirst oder dass du durch das Staatsexamen fällst. Die Wahrscheinlichkeit, da kann ich dich ein bisschen beruhigen, ist geringer, als du denkst. Erst einmal durch die Zwischenprüfung fallen nur sehr wenige, weil es da die Möglichkeiten gibt, in der Regel eine harte Regelung, eine Ausnahme zu beantragen, bei dem jeweiligen Studiendekan oder der Studiendekanin.

Und meistens ist es dann doch so, dass einem erlaubt wird, weiter zu studieren. Allerdings habe ich mich manchmal gefragt, ob das wirklich so human ist, wie man denkt, wenn man sagt, okay. Oder aber, ob man nicht einige Studierende dann richtig ins offene Messer laufen lässt, nämlich in die Situation, über die ich hauptsächlich heute referieren will, nämlich, dass man durchs Examen fällt und das dann viele Jahre später.

Ich kenne einige wenige Fälle, wo es in der Zwischenprüfung dann zu Ende war, beziehungsweise in Fächern, die keine Zwischenprüfung haben, davor als Exmatrikulation. Und ich kenne sogar einen Fall, wo das eine große Chance war. Es war eine Studentin von mir, eine Vivi-Studentin, die ich in Recht für Vivis hatte.

Und der hat die Vorlesung so gut gefallen, dass sie, als sie exmatrikuliert wurde, mich konsultiert hat und in der Folge sich eingeschrieben hat in Jura, sie ist heute erfolgreiche und sehr zufriedene Anwältin. Da war das ein Segen. Und die gute Nachricht ist, das ist früh genug, dass du umsatteln kannst, ohne dass das groß im Lebenslauf auch auffällt oder auch sonst, dass man sagt, jetzt habe ich aber sechs Jahre verpulvert und stehe da.

Diese Situation will ich also weniger behandeln als die Situation, dass du durchfällst im Staatsexamen. Und hier möchte ich auch wiederum abschichten. Auch hier hast du ja mehrere Durchläufe und auch hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass du in allen Durchläufen es nicht schaffst, weitaus geringer.

Ich habe mal letztens gehört, dass es fast zu 90 Prozent die Trefferquote gibt, wenn man dann Freischuss ersten, zweiten Versuch hat. Ob das wirklich so viel ist, weiß ich nicht. Ganz sicherlich sind es nicht die 30 Prozent oder das ein Drittel, was man sollst als Durchfallquote in den Examensklausuren oft nennt.

Okay, also die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber es trifft einige. Und diejenigen, die es trifft, die trifft es hart. Das ist eine sehr grausame Situation, wo dir dann irgendwann attestiert wird, du hast in dem Projekt Jurastudium versagt, du hast es nicht geschafft.

Und das bedeutet noch lange nicht, dass du selbst eine Versagerin oder ein Versager bist. Aber trotzdem ist es sehr, sehr schwer, die Dinge voneinander zu trennen und erst mal muss man gehörig seine Wunden lecken. Und dann kommt noch dazu, dass alle Welt das ja mitkriegt.

Es haben ja alle mitgekriegt, dass man so viele Jahre studiert hat. Und irgendwann werden sie dann fragen und irgendwann wird man es dann auch sagen müssen. Und das ist nicht angenehm.

Ist das jetzt das Prägende? Natürlich nicht. Was die Leute denken, ist deren Problem und nicht deins.

Aber trotzdem, es macht deine Situation schwieriger. Das heißt, erstes Stadium wird immer sein Schock und Wunden lecken. Wie lange das dauern wird, das ist individuell.

Aber irgendwann musst du nach vorne gucken, beziehungsweise du musst gar nichts. Irgendwann wirst du nach vorne gucken wollen. Und dann gibt es eine Grundsatzentscheidung zu treffen.

Willst du versuchen noch rund um Jura was zu machen? Es gibt mittlerweile Angebote spezifisch für Studierende und Zusatzlehrgänge für Studierende, die im juristischen Staatsexamen durchgefallen sind. Ich kenne mich in diesem Bereich nicht aus, deswegen gebe ich keine Beispiele.

Ich kann auch nicht die Güte, Seriosität oder irgendetwas einschätzen. Ich habe nur zur Kenntnis genommen und das mit Freude, dass es so etwas mittlerweile gibt, das war früher nicht der Fall. Früher warst du nichts, aber wirklich nichts, wenn du durchgefallen bist.

Denn wenn du bestanden hattest im Ersten, warst du auch nur lediglich erfolgreich geprüfter Rechtskandidat oder erfolgreich geprüfte Rechtskandidatin. Das ist heute nicht mehr so. Und das heißt, dass wenn du der Ansicht bist, du willst versuchen weiterhin im Juristischen tätig zu sein, es sich durchaus lohnt, sich da umzuschauen nach dem Angebot, was es gibt.

Pass nur auf, weil da in solchen Situationen die Versuchung sehr groß ist, dass andere Kapital schlagen wollen aus deiner Verzweiflung und dir viel Geld abknüpfen mit großen Versprechungen, wo dann wenig dahinter ist. Ich sage nicht, dass das so sein wird, ich sage nur, dass die Gefahr besteht. Je verzweifelt er die Lage von jemanden, desto mehr lockt das unseriöse Menschen heran.

Allerdings nicht nur solche, es lockt auch solche heran, die einfach nur einen guten Beitrag bringen wollen und dich unterstützen wollen. Okay, das setzt aber voraus, dass du in diesem Bereich bleiben willst. Dafür spricht einmal der pragmatische Grund, dass du dann etwas hast, woran du anknüpfen kannst, wenigstens.

Allerdings ist es jetzt auch eine Chance unter Umständen für einen Neuanfang und ein Reset. Eventuell war Jura nie das richtige Studium für dich. Entweder weil dir die spezifischen Denkweisen und Mechanismen nicht lagen oder weil du nie dir wirklich selber gewünscht hast, Juristin oder Jurist zu werden, sondern nur das Studium angefangen hast, entweder weil du gedacht hast, dann sind meine Eltern stolz auf mich, sie haben sich immer schon einen Anwalt oder eine Anwältin in der Familie gewünscht, oder aber weil du gedacht hast, naja, so kann man gute Jobs danach kriegen und ich weiß sonst nicht, was ich studieren soll und ich studiere deswegen Jura.

Wenn das der Fall war, dann kann jetzt vielleicht eine Chance sein, etwas ganz Neues anzufangen. Und ja, darin besteht auch eine Gefahr, nämlich die Gefahr, dass man immer wegläuft und immer wieder was Neues anfängt, aber nie zu Ende bringt. Bloß jetzt ist es ja für dich zum Ende gebracht worden, das heißt, jetzt läufst du nicht wirklich weg, sondern jetzt ergreifst du die Chance, nicht einfach nur blind weiterzugehen, sondern zu überprüfen, ist das wirklich ein Weg, den ich weitergehen will?

Und wie viele Jahre du dann verpulvert hast, das ist egal, das sind die versunkenen Kosten, nennt man die, die sind versunken, egal, was du weitermachst. Die Jahre davor, die gibt ja niemand zurück. Die gibt ja niemand zurück.

Das heißt, sie sind kein Argument für die Frage, was du denn jetzt dann weitermachen wirst. Wenn das der falsche Weg war, wenn du in die falschen Sachen investiert hast, dann ist deine Investition weg und jetzt beginnt ein neues Kapitel. Und das ist durchaus auch eine Chance.

Und das ist natürlich dann auch wieder mit Gefahren verbunden, was ist, wenn das nächste jetzt wieder nicht gut läuft? Das heißt, jetzt wäre es gut, ebenfalls, wenn du eine gute Beratung hättest, wie du weitergehen willst. Nicht damit dir jemand sagt, tu dies oder jenes, diese Entscheidung kann dir niemand übernehmen, sondern eher so wie ein Sounding Board, heißt es auf Englisch, wie nenne ich das jetzt also, dass man im Gespräch mit einer anderen Person, die fragt und verstehen will, selber erkennt, wo man unter Umständen etwas nicht zu Ende gedacht hat oder sich etwas vormacht.

Denn es wäre nicht erstrebenswert, dass du ein zweites Mal dich in eine Situation bringst, die dann nicht von Erfolg gekrönt sein wird. Das heißt, solltest du irgendwann mal nicht gut beraten, in dem Sinne, das Jurastudium angefangen haben, dann bist du erst recht, jetzt ist es in deinem Interesse, dass du nicht denselben Fehler bloß mit einem anderen Vorhaben wiederholst. Das musst du erkennen und die Garantie kann dir niemand geben, aber eins steht fest, die Situation ist, wie sie ist und du hast genau zwei Möglichkeiten, zu schauen, ob du irgendetwas daraus als Vorteil ziehen kannst und wenn es eine Lebenserfahrung nur ist und dann mit diesem Rüstzeug es jetzt besser oder gar richtig gut zu machen oder du kannst einfach in deinem Schmerz versumpfen und dann immer wieder selbst dich sabotieren,

weil du wirklich selber dann daran glaubst, dass du es nicht drauf hast.

Nicht, dass Jura nicht das Richtige für dich war, sondern dass du es nicht drauf hast und das trifft nicht zu. Jeder Mensch hat es drauf, jeder in anderen Bereichen und die Kunst besteht darin, zu finden, welcher dieser Bereich ist und das Glück gehört auch dazu und das Glück zu haben, dass die Situationen so waren, dass man auch gute Entscheidungen getroffen hat, das hat auch nicht jeder. Das heißt, du bist auf keinen Fall eine Versagerin oder ein Versager, weil du durchgefallen bist.

Du bist eine sehr, sehr, sehr wertvolle Person nach wie vor. Du hast einen herben Rückschlag erlitten. Ja, eine Zeit lang wirst du Schmerzen empfinden, du wirst trauern, du wirst die Phasen der Trauer durchgehen, du trennst dich ja jetzt von deinem bisherigen echten oder vermeintlichen Lebens- und Arbeitstraum und da wirst du erstmal gelähmt sein, du wirst wütend sein, du wirst versuchen, die Sache zu ignorieren, die Stadien der Trauer alle, aber irgendwann kommst du da auch raus und dann merkst du, das Leben geht weiter und du hast die Chance, es jeden Tag neu anzufangen.

Und ich meine damit nicht blinden Aktionismus, jeden Tag etwas Neues, kopflos, ohne am anderen festzuhalten, sondern ich meine, egal wie schwierig der Tag davor war, es gibt immer einen neuen Tag und wenn etwas gestern nicht geklappt hat, habe ich heute eine neue Chance dafür. In diesem Sinne, sollte irgendwann dich diese Situation ereilen, Kopf hoch! Solltest du Personen kennen, die durch diese Situation gehen, Kopf hoch und vielleicht gib ihnen doch den Link zu dieser Podcast-Folge, vielleicht könnte sie ihnen helfen.

In diesem Sinne, danke fürs Zuhören und denk dran, die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Super-GAU eintritt, ist gering, aber wenn, dann kann es sich sogar erweisen, dass das deine große Chance ist. Wie viele berichten später, dass ein vermeintlicher damals Rückschlag ihre größte Chance war. Also, Kopf hoch, behalt die Hoffnung, glaub an dich und wenn es nicht das Jura-Studium sein sollte, du wirst das finden, was gut zu dir passt und das wirst du dann auch gut machen.

Und dann wirst du vielleicht zum ersten Mal erfahren, was für ein schönes Gefühl es ist, in dem Bereich, in dem man tätig ist, gut zu sein und nicht ständig nur sich unter Druck zu fühlen und hinterher zu hächeln. In diesem Sinne, zuversichtliche Grüße, danke fürs Zuhören.

Du hast Panajota Lakkis zugehört, der Gründerin und Inhaberin von Jura Meistern, dem innovativen Online-Repertorium.

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🤫 Geheimtipp: Auf Notion habe ich einen juristischen Second Brain aufgestellt, den ich dir gern zur Verfügung stelle. Hier findest du Querverweise zwischen den Podcastfolgen nach Lust und Laune, aber auch die Querverbindungen zwischen den Themen, die ich im kostenpflichtigen Mitgliederbereich bereitstelle. Gern geschehen 😘!

 

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?

Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

Ich kann dir helfen, (wieder) Freude an Jura zu finden.

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