Weihnachtszeit im Studium
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Transkript
Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.
Jura Meistern, der Podcast für alle, die Jura verstehen und meistern wollen. Und nun ist der 30. Januar.
Die erste Woche der vorlesungsfreien Zeit ist vorüber und jetzt geht es langsam an den Jahreswechsel. Und da wird für viele das Thema relevant, Neujahresvorsätze, ja oder nein. Und wenn du sogar, wie ich dir das empfohlen habe, letzte Woche, dir auch ein bisschen Zeit genommen hast, zu überlegen, wo bin ich, wo will ich denn hin, dann lässt sich das super kombinieren.
Und hier bin ich eine Verfechterin, dass man eine Art durchaus Kassensturz macht und wo man hin will. Nicht, weil das Jahr wechselt. Jeder Zeitpunkt ist dazu richtig und gut.
Es ist nur ein Zeitpunkt, der einem erinnert, dass man das durchaus tun könnte, weil es ja so üblich ist. Was ist nicht sinnvoll, dass man es wirklich so tut, wie es üblich ist, sich 20 Sachen vorzunehmen und davon wird man gar keine dann letztlich implementieren. Ich habe eine Theorie, woran das liegt, dass man sich so wenig an diese Neujahresvorsätze hält.
Das eine ist, dass man sich zu viel vornimmt und das andere ist, dass ich denke, dass man sich da die falschen Fragen stellt. Man fragt sich eher, was will ich tun und ich bin in letzter Zeit dazu eher übergegangen, mich zu fragen, wer will ich denn sein? Was für eine Person will ich denn sein?
Will ich die Person sein, die im Studium nur fremdbestimmt unterwegs ist? Will ich die Person sein, die durchaus eine gewisse Disziplin aufbringen kann, um jetzt das, was sie sich vorgenommen hat, auch zu tun? Bin ich die Person, die immer nur den Kopf in den Sand steckt?
Oder bin ich die Person, die mir auch dann, wenn etwas schief geht, sagt, okay, ist halt nicht gut gelaufen und wie kann es denn jetzt weitergehen? Und anhand dieses letzten Satzes merkst du auch, dass das auf gar keinen Fall ein Appell sein soll, eine Wertung vorzunehmen, dass du dir sagst, ich bin halt ein Versager oder sowas, um Gottes Willen. Denn auch da gibt es eine Art, was man für eine Person sein will.
Will ich die Person sein, die aus Dingen, die schlecht gegangen sind, dann abwertend über sich selbst denkt? Oder will ich die Person sein, die dann zwar strauchelt, aber dann wieder aufsteht und sich das Krönchen zurechtdrückt und dann weitergeht? Und das ist eine viel, viel stärkere und mächtigere Ebene und ein viel mächtigerer Vorsatz, sich zu sagen, ich will jemand sein, der sich zum Beispiel an seine Pläne hält.
Ich habe das in letzter Zeit so gemacht und es funktioniert. Ich habe Tage letztens, da hatte ich auf meinem Plan und insofern wollte ich drehen, spezifisch für den Kurs BGB AT die Willenserklärung und zwar alles, objektiven, subjektiven Tatbestand, Abgabezugang. Und ich war kaputt und ich stand auf und mein Hirn und mein Irrunterbewusstsein hat die ganze Zeit mich angeschrieben.
Ich kann nicht, ich kann nicht, ich will nicht, ich will nicht. Und es war so leicht oder wäre es gewesen, denn es war Dienstag und mein Plan war Montag, Dienstag, Donnerstag wird gedreht und Dienstag die Willenserklärung eben. Und dann habe ich mir gedacht, Menschenskinder, ich will nicht, ich kann nicht, ich könnte doch auch morgen, ich könnte doch auch am Donnerstag mehr drehen.
Und dann habe ich mir die richtige Frage gestellt, will ich jemand sein, der wirklich nur, weil es gerade unangenehm und stressig wird, sich nicht an den eigenen Plan halten oder will ich jemand sein, der sich sagt, ich habe es mir vorgenommen und ich werde es jetzt tun, denn es liegt kein Fall vor, dass ich krank bin oder was auch immer. Es ist momentan nur unangenehm und deswegen schreit mein innerer Schweinehund so laut er kann, bitte nicht, bitte nicht, bitte nicht. Bin ich die Person, die dann nachgibt oder bin ich die Person, die sich sagt, objektiv gesehen gibt es keinen Grund heute nicht zu drehen.
Ergo werde ich drehen und heute Abend werde ich stolz darauf sein. Und es hat funktioniert. Das braucht mehrere Anläufe, bis das funktioniert.
Auch das kann ich dir jetzt schon sagen. Auch bei mir hat es nicht von heute auf morgen funktioniert. Und es gab eine Phase, da funktionierte das sehr gut.
Und dann kam wieder eine Phase, da habe ich es schleifen lassen. Aber auch da bin ich raus. Und auch das macht mich eher stolz, indem ich mir sage, okay, ich bin eine Person, die auch wenn es ich es dann mal schleifen lasse, trotzdem nicht verloren bin, sondern die dann wieder zurückfindet.
Vielleicht nicht direkt am ersten Tag, aber die dann zurechtfindet, zurückfindet und sich zurechtfindet. Und wenn nicht auf Anhieb, die dann überlegt, okay, wie will ich denn weitergehen? Was will ich denn für eine Person weiter sein?
Und diese Identität, die ist viel leichter dann umzuwandeln in Tätigkeit. Ich gebe dir ein einfaches Beispiel. Manchmal hat jeder von uns den Impuls, jemand anderem wirklich in dem Moment eine rein zu hauen.
Die meisten tun wir es zum Glück nicht. Aber nicht, weil wir diesen Impuls nicht haben, sondern weil wir auf der Ich-Ebene uns nicht identifizieren als Person, die jemanden eine rein haut, nur weil gerade dieser Impuls kommt. Und das ist die Ebene, dass man sich sagt, so jemand bin ich nicht und will ich nicht sein.
Und das funktioniert nicht nur in moralischen Dingen, schädige niemanden und wie das ist mit dem reinhauen, das funktioniert auch im Hinblick auf, wie gehe ich mein Studium an, wie gehe ich eigentlich alles in meinem Leben an. Was für eine Person bin ich oder will ich sein, im Sinne, dass ich das rauskitzeln will, was in mir selber verschüttet ist. Und einen Trick gibt es auf diesem Weg.
Ich habe auch das mal in einer Podcastfolge gehabt, diesen Alter-Ego-Effekt, den Trick. Den kann man auch einsetzen. Jedenfalls will ich dich dafür sensibilisieren, dass auch im Studium manchmal eine andere Fragestellung dich weiterbringen kann, obwohl sie nicht unmittelbar das betrifft, was gerade dein Problem in dem Sinne ist.
Du sitzt da und du überlegst dir, okay, wie will ich die nächsten Wochen im Studium gestalten und da ist es eine gute Idee mal zu ändern die Frage, was für eine Studentin will ich denn sein in der nächsten Zeit. Wenn ich mich beschreiben würde, was für eine bin ich denn? Und dann ist es viel eher wahrscheinlich, dass dann auch die Handlungen entsprechend folgen.
Währenddessen, wenn du erst nur an den Handlungen ansetzt und gar nicht richtig dran glaubst, dass du wirklich so eine Person bist, dass es passt zu den Handlungen, dann ist es nicht unmöglich, aber es ist schwieriger und braucht mehr Disziplin. Auch sonst hat man Disziplin, aber ohne einen Anreiz für Disziplin. Als ich gestern gedreht habe, war das ja auch Disziplin, aber es war einfacher, weil ich einen Anreiz hatte, diese Disziplin zu zeigen, um konform zu sein mit dem Bild, das ich von mir habe.
Und das war eine ganz andere Disziplin als nur, weil es auf dem Plan stand, werde ich es machen. Nur auf dieser Ebene. Also stell dir mal ein bisschen andere Fragen, einfach auch nur als probier es aus.
Wenn es nicht funktioniert, was hast du zu verlieren? Aber es wäre vielleicht einen Versuch wert. Und in diesem Sinne wünsche ich dir mit oder ohne Fragen einen wunderschönen Jahreswechsel.
Komm gesund ins neue Jahr und komm zuversichtlich ins neue Jahr, dass Dinge schief gehen werden, das tun sie immer, aber dass du auch das meistern wirst. Du hast schon viel gemeistert in deinem Leben. Okay, also bis zur nächsten Woche.
Ich bin Panajotta Lakkis und das war Jura Meistern, der Podcast für alle, die Jura verstehen und meistern wollen.
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