Von der Hand in den Kopf
Ein Plädoyer für mehr Handschrift – auch auf dem (eInk) Tablet.
Transkript
Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.
Jura Meistern, der Podcast von und mit Panajota Lakkis, Episode 178. Einen wunderschönen guten Morgen. Ich hoffe, du hast die Osterpause schön verbracht. Vielleicht hast du ja ein bisschen auch was juristisch gemacht.
Diejenigen, die in meinem Mitgliederbereich sind und auf Examensniveau sind, die hatten eine Klausur zu bearbeiten. Vielleicht hast du aber auch eigene Aufgaben dir gestellt und ein bisschen geübt oder ein bisschen deine Unterlagen aufgeräumt oder einfach nur ein bisschen gechillt. Dagegen ist gar nichts einzuwenden, wie du es auch gemacht hast. Ich hoffe, du kommst erholt aus der Osterpause raus.
Und wenn nicht, auch okay. Dann ist es halt so. Dann verschwende nicht noch mehr Energie, indem du dir Vorwürfe machst. Lass uns also starten in die Zeit nach der Osterpause.
Es ist immer mehr frühlinghaft draußen und lasst uns das einfach angehen. Und wie? Idealerweise, indem wir immer mehr mit der Hand schreiben. Von der Hand in den Kopf.
Mit der Hand schreiben, am besten sogar auf einem Blatt Papier. Dazu komme ich noch auf das Substrat. Aber mit der Hand zu schreiben, das macht etwas im Gehirn, das kann das Tippen nicht. Und erst recht ist das nicht zu vollbringen, wenn man mit Copy and Paste sich Dinge zusammen klaut.
Oder auch nur abspeichert und danach lesen will. Die ganze Wissenschaft dahinter, was das genau neuronal und warum ist, die kann ich dir und will ich dir nicht mit Anspruch auf Vollständigkeit erklären. Ich bin selbst keine Neurowissenschaftlerin und keine Psychologin. Ich weiß nur aus eigener Erfahrung, dass ich immer dann, wenn ich zum Beispiel skizziere, was ich in einem Aufsatz schreiben will oder wie ich einen Fall lösen will oder auch einen selber erstellen will, ich nehme mir immer Papier und Bleistift oder aber Tablet und Stift, dazu später.
Aber es hat was und es ist wahr, wenn man wirklich kreativ sein will, wirklich Dinge verstehen will, dann geht nichts über Handgeschriebenes. Und das gilt nicht nur für Kreatives, das gilt auch für Erlernen. Nicht nur von Sprachen, dafür gibt es viele Studien, wie es besser geht mit dem Sprachenlernen, wenn man mit der Hand schreibt, statt zum Beispiel fertige Karteikarten zu kaufen oder was auch immer. Das gilt auch dann, wenn du dir selbst Lernkarteikarten machst.
Es ist besser, du machst die mit der Hand, als wenn du die elektronisch machst über Anki oder über was auch immer. Obwohl ich jetzt ein kleines K-Wert reinbringe, ich weiß nicht, ob man da mittlerweile auch mit einem Eingabestift das tun kann. Das weiß ich nicht. Ich habe das noch in Erinnerung, dass man tippen musste.
Und sowieso ist tippen, eigenes tippen besser als fertige Lernkarten kaufen oder zum Beispiel bei Studies, dem Programm, der App, die ich nutze, kann man auch sich aus der Community runterladen bei Sprachen schon fertige Karten. Anfangs habe ich es gemacht, ich mache es nicht mehr, denn dann bringe ich mich um den größten Teil des Erfolges. Aber jetzt unabhängig von diesen Apps und davon, ob es möglich ist. Du merkst, ich habe sie schon länger nicht mehr benutzt.
Unabhängig davon ist es ganz sicherlich am allerbesten, du schreibst mit der Hand. Und es hat sowieso auch etwas schönes Papier zu haben, einen Stift, den man gern in der Hand hält. Das muss nicht einmal ein teurer Stift sein. Ich habe selbst erfahren, dass mir am meisten Spaß das Schreiben bereitet hat, irgendwie mit einem Stift, der günstig war, oft auch ein Werbematerial war, aber eben der lag, ich mochte es, wie er in der Hand lag.
Aktuell schreibe ich auf einem E-Ink Tablet von Supernote und es ist irrsinnig teuer, aber wirklich auch ganz, ganz, ganz toll. Diese E-Ink Tablets, es gibt auch andere, die nicht ganz so teuer sind, obwohl die alle ziemlich teuer sind. Das liegt daran, dass das eine Nischentechnologie ist, wo das Patent mit den Lizenzen wohl sehr, sehr gut in einer Hand liegt, die sich das auch auszahlen lässt. Aber der Vorteil von solchen Geräten ist, dass sie eben zum einen nicht die Augen so kaputt machen wie ein normales Glastablet mit Beleuchtung.
Das ist das eine. Das andere ist, dass ich finde, dass es furchtbar ist. Ich habe ein iPad und ich schreibe auch mit dem Stift darauf, wenn ich zum Beispiel für die Kurse das Tafelbild entwickle auf dem iPad. Das mache ich mit der App Goodnotes und mit dem Stift.
Aber es ist kein schönes Gefühl. Das macht Krach auf dem Glas. Und selbst als ich eine Folie gekauft hatte, war es ein bisschen besser, weil es nicht so glatt war. Aber trotzdem, es kommt nicht an das Gefühl von einem Blatt Papier.
Dagegen finde ich wunderschön dieses Konzept von Supernote. Einige mögen es, einige hassen es. Das Blöde ist, die Geräte gibt es nur in Frankreich zu bestellen von dem Shop. Und wenn man die aufgemacht hat und ausprobiert hat, dann sagen die, dass man die nicht zurückgeben darf.
Ob das so rechtens ist, sei mal dahingestellt. Aber will man da ein Fass jetzt öffnen? Und es ist irrsinnig viel Geld. Wirklich viel Geld.
Und das hat wirklich nicht jeder. Aber deswegen will ich es auch gar nicht in dem Sinne empfehlen. Ich sage nur, das ist das, was mich momentan richtig begeistert. Es gibt aber auch andere Tablette mit e-ink.
Und sowieso, wenn ich das jetzt nicht gefunden hätte, das Supernote, hätte ich weitergemacht. In letzter Zeit hatte ich angefangen damit, einfach stinknormal Notizbücher mit mir rumzuschleppen. Da ist es nur schwieriger fürs Lernen, da auch z.B. Definitionen und Karteikarten zu erstellen.
In einem Notizbuch Karteikarten kannst du natürlich auf physischen Karteikarten machen. Dann ist aber das Problem der Portabilität größer. Das ist der Grund, dass ich eben dieses Supernote habe. Weil ich da Links setzen kann von einer Seite zur anderen.
Ich kann Keywords setzen. Ich kann markieren als Überschriften, zu denen ich dann springen kann. Sodass ich dann sehr, sehr viel juristisch es verwenden kann. Und nicht nur juristisch.
Ich habe vor, auch irgendwann mal ein YouTube-Video darüber zu machen. Aber jetzt ging es mir darum, dir einfach ans Herz zu legen. Mehr mit der Hand zu schreiben. Auf welchem Substrat auch immer.
So wie du dich wohlfühlst. Das ist nicht nur eine Style-Frage. Es ist wirklich so, dass du besser Dinge verstehst und dass die besser in deinem Hirn vernetzt werden, wenn du sie mit der Hand schreibst. Wenn du das anzweifelst oder wenn du mehr darüber wissen willst, dann google das einfach mal.
Da wirst du viel dazu finden. Ich kann das aus meiner Erfahrung wirklich bestätigen. Je komplizierter etwas ist, desto mehr habe ich das Bedürfnis, es aufzuschreiben. Und auch das immer wieder aufzuschreiben bei Dingen, die wichtig sind, auch das tut mir gut.
Deswegen verfolge ich auch dieses Bullet-Journal-Konzept, wenn ich physische Notizbücher habe, wo ich monatlich die letzten Notizen durchgehe. Und wenn sie es mir als wert erscheinen, sie noch einmal zu übertragen, dann tue ich das. Und ja, das dauert länger, als wenn ich in meiner To-Do-Planung einfach das Datumwechsel ändern würde. Das ist wahr.
Aber dafür befasse ich mich damit und dann überlege ich, will ich das wirklich übertragen, ist es wichtig, ist es nicht, wohin gehört das und so weiter und so fort. Im Hinblick auf Sachen, die To-Do sind, verwende ich auch elektronische Mittel, die ich dann übertrage. Das heißt, als erstes in dem Moment, wo es mir kommt, schreibe ich es rein in mein Bullet-Journal. Oder ich habe auch Notizbücher spezifisch für Ideen, für Kurse, für den Podcast, was auch immer.
Und dann schreibe ich das mir da rein. Bei elektronisch habe ich mehrere Notizbücher. Wenn ich mit einem physischen Buch unterwegs bin, dann schreibe ich alles in das gleiche Bullet-Journal rein. Und spätestens am Ende des Monats gehe ich es noch einmal durch und dann schaue ich, was es wert ist, entweder zu übertragen, in Karteikarten oder was auch immer, wenn ich was gerade erlerne.
Was soll in einer To-Do-Planung, egal welche du verwendest, und so weiter und so fort. Aber probiere es mal aus. Ja, ich weiß, du hast vermutlich kein gutes Verhältnis zum Schreiben, weil du so oft dann diese fünfstündigen Klausuren schreibst, wo dir dann die Hand verkrampft und wo du dann froh bist, wenn du es mal nicht musst. Aber es lohnt sich, es lohnt sich wirklich.
Und ja, denk einfach mal drüber nach. Versuch einfach, wenn du es bisher nicht gemacht hast, komplizierte Dinge einfach auf einem weißen Blatt Papier zu entwickeln. Zum Beispiel, wenn du aktives Lernen betreibst, dass du dir in einer Mindmap aufschreibst, was fällt mir denn alles auf bezüglich des Stichwortes, was weiß ich, Minderung im Kaufrecht. Und da wirst du sehen, wie die Säfte ganz anders fließen werden, als wenn du etwas Fertiges nur konsumierst, in dem Sinne, dass du etwas nachliest.
Oder auch, wenn du dann dir Infos irgendwo zusammenklaubst und die dir dann einfach nur abspeicherst elektronisch. Okay, das war auch schon die Anregung dieser Woche. Danke fürs Zuhören. Das war mal wieder Panajota Lakkis von Jura Meistern und bis nächstes Mal.
Ciao, ciao!
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