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Zeit für den nächsten Schritt!

Jura endlich meisternTeil der Bewegung werden

Panisch und kopflos? Bitte nicht!

Mai 17, 2024Mindset

Katastrophenmodus lohnt sich selten!

Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Jura Meistern, der Podcast, Episode 183.

Einen wunderschönen guten Morgen. Die besten Podcast Episoden schreibt das Leben. Und das ist auch gut so, denn der Podcast ist ja auch für die Lebenden.

Und entsprechend wurde ich inspiriert durch etwas, was mir gestern passiert ist, und mache direkt jetzt diese Podcast-Folge. Also, es geht darum, wie schnell und oft voreilig man in einen Katastrophen-Modus reinkommt, in dem man im Fight-or-Flight-Modus dann ist und dann entsprechend nicht performen kann. Mein Beispiel kommt aus dem allgemeinen praktischen Leben, aber ich werde dir direkt im Anschluss erklären, warum und inwiefern das auch für dich als Studierende von Jurawissenschaften relevant ist. Okay, was ist passiert?

Ich rufe meine Eltern an in Griechenland, und sie hatten vor zwei Wochen auf einmal kein Internet. Und da mittlerweile auch das Festnetztelefon über Internet, Voice-over-IP läuft, hatten sie auch kein Festnetztelefon. Nun sind meine Eltern hochbetagt und auch nicht in der Lage, unbedingt aus den Handys einen Hotspot zu machen. Katastrophe also, große Katastrophe.

Und die Handys sind sowieso, weil sie die kaum nutzen, Kartentelefone, die nicht viele Daten drauf haben und so weiter und so fort. Okay, es stellte sich heraus, dass das Kabel zweigrundstückeweit herausgerissen worden war bei Baggerarbeiten, es musste neu gemacht werden. Okay, da habe ich die unmittelbare Krise gelöst und habe dann organisiert, dass ihnen von ihrer Betreibergesellschaft ein kabelloser Router gebracht wird, der über eine SIM-Karte dann ihre Geräte jeweils mit Internet bestückt hat. Und das war dann jetzt, und dann wurde irgendwann dann auch sehr schnell, eigentlich schneller als gedacht, dann das Hauptproblem behoben.

Der Router ist bei denen immer noch im Hause. Sie kriegen die Nachricht, das Problem wurde behoben. Der andere Router aber, der funktioniert nicht. Der gibt kein Internet und kein Telefon, aber die zweite Festnetzleitung funktioniert durchaus.

Okay, das ist das Setting. Ich rufe also gestern an und es beginnt ein Geschrei und eine Aufregung. Und die haben uns gesagt, wir haben die SMS gekriegt, das Problem ist behoben und es ist nicht behoben. Und also richtig ein Aufregungspegel ohne Ende.

Ich werde mich beschweren, ich werde machen, alles, Betrüger, was weiß ich. So richtig, richtig, richtig aufgeregt. Und irgendwann habe ich es trotzdem geschafft, das hat lange gedauert, mal tatsächlich rauszufinden, was bis jetzt wirklich passiert ist, von den Dingen, die ich nicht weiß, denn einiges hatte ja ich gemacht. Und es stellte sich heraus tatsächlich, dass ein Techniker schon da war, dass er die Steckdose abgemessen hatte, dass da Internet reinkommt.

Außerdem war ja Telefon an der zweiten Steckdose. Er hat denen also so gesagt, das Problem muss im Haus sein. Ich habe einen Blick auf das Ganze gelegt und habe gesagt, okay, ich sage euch, das Kabel zwischen Wandbuchse und Router ist defekt. Und habe dann organisiert, dass ein befreundeter Elektriker da vorbeigeht.

Er hat das Kabel ausgewechselt und es war innerhalb von zwei Minuten alles behoben. Und das hat mir mal wieder gezeigt, wie wenig es sich lohnt, sich voreilig aufzuregen, vor allen Dingen, wenn man dann in einen derartigen Modus reinkommt, dass man gar nicht mehr klar denken kann. Und nicht nur, dass man sich seelisch schadet und der Umwelt auch noch, die das mitkriegen, sondern man kann das Problem auch weitaus weniger gut lösen oder überhaupt nicht lösen, weil man eben schon in diesem Modus drin ist. Katastrophe, Katastrophe.

Ich muss mich immer wieder erinnert sehen an eine Asterix-Folge. Ich weiß nicht mehr, welche das war, wo die Römer da stehen gegenüber von Asterix und Obelix und die versuchen, sich zu beruhigen. Und da sagt der eine zum anderen immer wieder, don’t panic, don’t panic. Und dann beginnt aber Obelix dann und Asterix mit Zaubertranken loszulaufen.

Und da sagt er zu denen, panic now. Und daran musste ich mich erinnert sehen. Also die Panik war ausgesprochen und zwar jetzt. Und das hat nicht nichts gebracht.

Es hat was gebracht und zwar etwas Negatives. Und das war falsch. Und was hat das jetzt mit dir zu tun und deinem Jurastudium? Das hat mit dir zu tun, wenn du in der Prüfung drin sitzt, entweder in der Klausur oder in der mündlichen Prüfung und auf einmal verhedderst du dich und kriegst das panische Gefühl und denkst dir, ich weiß es nicht, ich weiß es nicht, Katastrophe, das kann ich nicht lösen, das kann ich nicht beantworten.

Und dann bist du panisch und hysterisch gleichzeitig und das ist sehr, sehr, sehr schlecht, weil du in diesem Zustand die Lösung kaum finden wirst. In der mündlichen Prüfung, wenn du Glück hast, dass die Prüferin oder der Prüfer das erkennen und dich da rausholen können, wirst du es vielleicht nochmal retten können. Aber du kannst dich darauf nicht verlassen. Und in der Klausur ist niemand neben dir.

Also sei sehr, sehr, sehr sparsam mit dem Katastrophenmodus. Im Zweifel ist es keine Katastrophe. Das Gegenteil von dem, ich gucke mal, wo das Problem ist und ich löse es. Von da den Schritt zu machen, zu ich werde panisch oder auch ich werde verärgert und fange an, alle zu beschimpfen, dieser Schritt, der geht nie verloren.

Das heißt, der Panik- und Aggressionsmodus, der wird nicht gestört, wenn du vorher ganz ruhig versuchst zu gucken, was denn das Problem ist und wie es zu lösen ist. Umgekehrt wird aber ein Schuh draus. Wenn du umgekehrt schon im Katastrophenmodus bist, dann wird es sehr, sehr, sehr schwierig sein, da rauszukommen. Das ist auch möglich, aber da braucht man viel größere Erfahrung mit sich selbst und wie man sich beruhigt.

Und man wird auf jeden Fall Zeit und Nerven verlieren. Also, wenn ich dir eine Sache mitgeben kann und darf in dieser Episode, dann ist es, egal was und in welchem Setting, ob in der Klausur, in der mündlichen Prüfung oder wenn dein Internet gerade nicht funktioniert, schalte nicht direkt in den Katastrophenmodus. Das braucht Training, um da hinzukommen, vor allen Dingen, wenn man es bisher anders gemacht hat. Sehr, sehr schwierig ist es auch, wenn die Gefahr besteht, sich anzustecken vom Katastrophenmodus anderer, die um einen herum sind.

Versuche es aber trotzdem. Es muss nicht von heute auf morgen tatsächlich gelingen. Wenn es das eine Mal nicht gelingt, dann machst du dich ja auch nicht fertig, sondern dann denkst du dir, okay, nächstes Mal möchte ich es besser machen. Und das bedeutet allerdings, dass du jetzt nicht zum ersten Mal in der scharfen Klausur das üben solltest, denn da hast du nicht so viele Möglichkeiten zu üben.

Es lohnt sich aber, und wie fast alle Skills, die wir hier besprechen, sind es keine lebensfernen Skills, die du brauchst, um dich juristisch gut durchzuschlagen, sondern das ist das, was sich sowieso auch in deinem sonstigen Leben weiterbringt. Ergo, wenn du es im normalen Leben ausprobierst und bei den kleineren oder größeren normalen Katastrophen, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel größer und sehr groß, dass du das auch transponieren kannst in die juristische Situation. Und da gilt üben, üben, üben. Du bist keine Maschine, das heißt, das eine oder andere Mal wirst du ganz sicherlich auch dann ausrasten.

Ich gehe mal schwer davon aus. Aber darum geht es ja nicht. Es geht nicht darum, die Perfektion zu erlangen und sich dann auch noch fertig zu machen, weil man eben doch nicht perfekt ist. Wer hätte das denn gedacht?

Sondern es geht darum, eben in eine gute Richtung sich voranzubewegen. Und das bedeutet, don’t panic. Und auch da, je mehr ich darüber nachdenke, auch da ist dieser Asterix gar nicht so schlecht. Du fängst an mit don’t panic, don’t panic.

Und wenn es irgendwann dann doch relevant wird, dann sagst du dir Panik, now. Aber eben erst dann, wenn du sicher bist, dass das eben die beste Methode ist. Ich meine, wenn der Säbelzahntiger zu dir kommt, okay, wobei, rennen wird ja da auch nichts bringen. Aber wenn es wirklich so ist, dass du das Auto auf dich zurasen siehst, dann wirst du ganz sicherlich nicht sagen, ich gucke mir das erst mal an, ob das nicht ausweicht.

Sondern wenn du kannst, wirst du selbst dann von der Straße runterspringen. Okay, also in diesem Sinne, keine Panik, keine Panik. Keine Aufregung, die dein Denken lähmt. Ruhe bewahren.

Und dann, wenn es wirklich nicht anders geht, okay, aber auch da, gerade in einer Prüfung, wird dir die Panik nie was bringen. Anders als beim Beispiel mit dem Auto wird es dich nie voranbringen, panisch und hysterisch zu sein in einer Prüfung. Das heißt da im Zweifel ruhig Blut. Was heißt das?

Es heißt an den Kopf kratzen. Worum geht es denn hier? Wie du dich da einfangen könntest, wenn du in so einer Phase bist, da denke ich, darüber könnte ich nächste Woche sprechen. Okay, lass uns so verbleiben.

Jetzt haben wir die Grundsätze geklärt. Nächste Woche schildere ich dir eine Situation, wo du in einer Klausur völlig dieses panische Gefühl kriegst und wie es dann für dich weitergehen könnte. Okidoki. Also danke fürs Zuhören und bis nächste Folge.

🧐 Wie denkst du über das Thema, was sind deine Erfahrungen?

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🤫 Geheimtipp: Auf Notion habe ich einen juristischen Second Brain aufgestellt, den ich dir gern zur Verfügung stelle. Hier findest du Querverweise zwischen den Podcastfolgen nach Lust und Laune, aber auch die Querverbindungen zwischen den Themen, die ich im kostenpflichtigen Mitgliederbereich bereitstelle. Gern geschehen 😘!

 

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?

Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

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