Du hast Optionen – mach sie dir bewusst
Z.B., wenn du keine Lust hast zu lernen
Transkript
Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.
Jura Meistern, der Podcast. Heute, du hast Optionen, mach sie dir bewusst. Guten Morgen, letzte Woche habe ich mal wieder über Plankonzepte gesprochen, da ging es um die Wochenrationen.
Und wenn du dich in dieser Hinsicht ausprobierst, dann wird unweigerlich irgendwann etwas passieren, das etwa so aussehen wird. Du hattest geplant, zum Beispiel am Montag zu lernen und zwar zu verstehen die Problematik der Vorteilsausgleichung im Schadensrecht. Das stand auf deinem Plan.
Und dann wird es irgendwann unbequem, entweder mittendrin oder du kriegst bereits die Aktivierungsenergie nicht ohne weiteres, um anzufangen zusammen. Und dann beginnt dein Unterbewusstsein, dein Unterbewusstsein, das Teufelchen, nicht das Engelchen, denn es gibt zwei. Das Engelchen hat eine leise Stimme und das Teufelchen, das sagt dir, ich kann heute gar nicht, beziehungsweise du kannst gar nicht, souffliert es dir, du kannst heute gar nicht und das ist sowieso alles Quatsch und das wird nicht funktionieren und du musst unbedingt jetzt mal reinschauen, was auf Instagram oder auf TikTok drin ist und überhaupt.
Und dann ist es oft eine Frage des Zufalls beziehungsweise der impulsiven Reaktion, was du denn tust. Sehr oft wirst du dann einfach diesem Impuls nachgeben, diesem Bedürfnis, das so unmittelbar und so dringend erscheint. Und das ist schade, weil eine Stufe dazwischen fehlt, die ich erst vor kurzem entdeckt habe.
Und das ich, die ich seit Jahren irgendwie nichts anderes tue, als mich zu befassen mit Produktivität, aber ohne dass man selber ausbrennt, mit mentalen Tools und so weiter und so fort. Und ich habe das seit einigen Tagen und es funktioniert wie eine Eins. Was meine ich?
Du bist zum Zeitpunkt X und das funktioniert auch, wenn du mal nicht weißt schon, also nicht etwas auf dem Plan hast, sondern dir überlegst, was tue ich denn jetzt? Das funktioniert auch in der Freizeit, zum Beispiel Wochenende. Gehen wir erstmal dahin.
Ist etwas unverfänglicher. Ich entwickle meine Konzepte sehr gern lieber außerhalb des Arbeitens und Lernen ist ja auch Arbeiten und übertrage die dann. Denn dann habe ich irgendwie, wenn ich die außerhalb entwickle, dann habe ich weniger Widerstand innen.
So komisch das auch ist, aber es ist menschlich. Okay, also Wochenende, was weiß ich, Samstagnachmittag und du überlegst dir, was tun jetzt irgendwie? Und dann schreibst du dir auf, welche Optionen du hast.
Und du überlegst bei jeder Option auch, wie dann der Tag weitergehen. Du überlegst nicht nach dem Motto, soll ich jetzt ein Buch lesen oder soll ich rumgammeln oder soll ich Sport machen, sondern du schreibst dir diese Möglichkeiten alle auf, wirklich alle. Und dann überlegst du bei jeder, okay, visualisiere mal dich rein, dass du das jetzt so tust und sag dir, okay, ich versumpfe jetzt, wie fühle ich mich danach?
Und das kann sein dann, dass du sagst, okay, ich habe es im Griff, ich versumpfe immer maximal eine halbe Stunde, danach ist sozusagen dieser Impuls dann ausgelebt, danach mache ich anderes. Okay, dann ist das gar keine so schlechte Option. Aber bei mir wäre das zum Beispiel so, dass ich mir sagen würde, okay, ich könnte jetzt ein Spiel auf dem iPad spielen und am besten gleichzeitig noch Hörbuch hören.
Was wird dann passieren, wie wird es weitergehen? Im Zweifel, wenn es jetzt meinetwegen schon Samstag vier Uhr ist und es langsam dunkel wird, wird das vermutlich dann so ausarten, dass ich ein paar Stunden dran sitze und dann irgendwann denke ich, jetzt lohnt es sich eh nicht mehr und danach werde ich unzufrieden sein mit dem Tag. Zumindest werde ich nicht aktiv zufrieden sein, schlimmstenfalls werde ich mir noch sagen, super, hast mal wieder vergeigt.
Okay, und dann, was wäre denn die andere Möglichkeit? Die andere Möglichkeit wäre, ich könnte jetzt zum Beispiel einkaufen gehen. Jetzt momentan habe ich keine Lust drauf, aber wenn ich schon unterwegs bin, lass mich mal visualisieren, ich bin schon am gehen, ich bin schon rausgegangen.
Ach ja, oft ist es wirklich so, sobald ich draußen bin, die kühle Luft, da merke ich, oh, warum bin ich nicht früher rausgegangen, das tut doch gut. Und dann werde ich schön eingekauft haben, funktioniert übrigens auch mit dem, was werde ich einkaufen, werden es Chips sein oder wird es was gesundes sein und so weiter und so fort. So, wie könnte, und dann, und dann, erst dann, nachdem ich ein paar Dinge durchexerziert habe in meinem Kopf, dann erst entscheide ich, was ich tun werde und dann meistens will ich sogar etwas tun, wo ich nicht direkt so die automatische Lust verspürt habe zuvor.
Denn eins ist klar, momentan keine Lust haben, etwas anzufangen, ist kein Argument, es nicht zu tun. Denn überleg mal, wie oft du dann doch aus irgendeinem Grunde, weil du gezwungen warst oder weil du dich doch zusammengerissen hast, etwas getan hast und dir danach gefragt hast, hä, wieso, wo war denn mein Problem? Das ist doch, entweder das war doch gar nicht so schlimm, das zu tun, oder aber das macht doch richtig Spaß und ich fühle mich jetzt toll.
Das heißt, allein in dem Moment, und kehren wir jetzt zurück zum Lernen, allein in dem Moment, wo du dir sagst, ich habe eigentlich keine Lust drauf, das ist kein Argument, es nicht zu machen. Es ist auch nicht unbedingt ein Argument, es zu tun, sondern es ist ein Grund, innezuhalten und sich wirklich zu überlegen. Gilt auch für die Frage, was will ich denn heute tun?
Insbesondere, wenn du nicht die Lernpläne so machst, thematisch, wie ich dir das letzte Mal empfohlen habe. Dann kann es oft sein, dass du dich ransetzt an deinen Schreibtisch oder wo du auch immer lernst, in der Bib oder wo auch immer, und dir überlegst, was mache ich denn jetzt? Und dann ist eben genau das, du hast Optionen.
Und wenn du etwas, kurz davor bist, etwas rauszupicken, wo du weißt, dass das vermutlich nicht deine, sagen wir mal, beste Wahl ist für dich, dann überleg wirklich, welche Alternative es gibt. Überleg es auch sonst kurz, auch für die Bestätigung, dass es wirklich eine gute und tolle Idee war und ist. Dann go for it.
Aber es ist so heilsam und es ist wirklich wichtig, das aufzuschreiben. Ich mache das auf dem iPad mit dem Stift, denn ich finde es gut zu schreiben, aber das ist etwas, wo ich danach Seite löschen machen will. Manchmal die Sachen, die dann als Optionen kommen, die sind welche, die will ich weder selber sehen, noch das andere.
Also ich will nicht selber am Tag danach und danach etwas, was ich sehe, noch dass die anderen in die Hände fallen. Da ist es wirklich so, dass man ungefiltert und ohne jegliche Wertung alles aufschreibt. Auch Dinge wie nach dem Motto, ich könnte zu viel trinken oder was auch immer.
Das ist etwas, da guck mal, dass das im geschützten Bereich bleibt. Vielleicht hast du auch einen Reißwolf oder was auch immer. Also ich finde bei sowas ganz gut, auch bei diesen sogenannten Morning Papers, wo man sich morgens quasi auskotzt, das sind Dinge, die müssen nicht frei rumfliegen für jeden, um die zu lesen.
Und das ist auch nicht irgendwie, also einige sagen, guck dir das später an, ich halte nichts davon, außer man will jetzt danach archäologisch dokumentieren, wie bin ich weitergekommen. Mach’s, das kann man auch machen, durchaus. Mich interessiert nicht mehr, was gestern war.
Mich interessiert, wie es heute geht und ob es in die richtige Richtung geht oder nicht. Aber wie gesagt, finde die Methode deiner Wahl und schreib’s auf. Schreib’s wirklich auf.
Das wirklich so zu sehen, und wenn es zwei ganz große Dinge sind, das funktioniert auch mit etwas kaufen oder nicht. Vergleiche dann und stelle sie eins neben das andere. Und vergleiche dann nicht, wenn es ums Kaufen geht oder ums Prokrastinieren, jetzt wenn du nicht mit soll ich, was weiß ich, soll ich den Toaster kaufen oder soll ich das Waffeleisen kaufen, wenn du keins von beiden wirklich brauchst, sondern dann sagst du dir, will ich mir den Toaster kaufen, den neuen, der so hübsch aussieht, oder will ich lieber das Lehrbuch, das ich immer schon haben wollte, kaufen, oder will ich lieber vielleicht ins Kino einmal mehr gehen, oder beim Toaster ein paar mal mehr gehen.
Also versuch immer die Sachen nicht eins zu eins gleich, ähnlich mit den Optionen beim Lernen. Ist das genauso? Lass mich überlegen, ob das da auch stimmt.
Ja, genau, wenn es darum geht und du hast keine große Lust und dann überlegst du dir, soll ich das Thema A oder B machen, wenn du nicht thematisch Pläne machst. Wenn du thematisch Pläne machst, dann hältst du dich bitte daran und dann ist deine Option, will ich mich an den Plan halten oder will ich A, B oder C sonst machen und wie wird es danach aussehen. Wenn du nicht mit einer thematischen Planung arbeitest, dann ist es sinnvoll, dich nicht nur zu fragen, soll ich jetzt im Familienrecht oder im Erbrecht lernen, sondern du kannst dann auch reingehen, will ich denn jetzt lernen oder will ich unter Umständen eine Definitionen mir anschauen oder will ich meine Unterlagen sortieren und geh das danach dann durch im Kopf inklusive mit, werde ich zufrieden mit dem Tag sein, wenn ich das so tue und verstehe mich nicht falsch.
Du kannst trefflich zufrieden sein mit deinem Tag, auch wenn du den nicht vollgepackt hast mit lauter To-dos, aber bewusst, wenn du dir sagst, ja, ganz bewusst, ähnlich wie gesagt mit dem Surfen, was auch immer, wenn du dir sagst, ganz bewusst werde ich das heute tun und ich werde mich gut fühlen danach, weil ich weiß, das artet nicht aus und so weiter und so fort, dann go for it. Also nicht, dass das jetzt falsch rüberkommt, ich würde euch trimmen wollen, immer mehr reinbringen zu können. Das wäre die sogenannte Effizienz, Effektivität ist besser, dass man seine Kräfte und Energien und mentale, vor allen Dingen Energien auch so einteilt, dass man weniger braucht und mit besseren Ergebnissen.
Und das ist auch außerhalb der Arbeit und des Lernens, was zu tun, nicht nur erlaubt, sondern sinnvoll und Voraussetzung. Die Frage ist halt, wird man sich gut fühlen danach oder nicht? Und wenn nicht, dann ist die Frage, ob man es wirklich tun will.
Und es fällt einem leichter, das eben so zu erkennen und dass man deswegen selber dann sich sagt, nach reiflicher Überlegung, will ich jetzt gerade den Hintern hochkriegen zum Beispiel und rausgehen und einen Spaziergang machen. Ich habe zwar momentan keine Lust drauf, aber ich will es letztlich. Okay, probier es mal aus also, Optionen, sich überlegen, breit gefächert, nicht bleiben in schwarz oder grün, also nicht nur bei Farben, sondern auch Formen und was weiß ich dazu nehmen, verschiedene.
Und dann überleg dir, wie es denn weitergeht. Visualisiere dich ein bisschen hinein, visualisiere dich hinein, wie du dann etwas, wovor du Bammel hast zu erlernen zum Beispiel, wie du drin bist und dann doch weitergekommen bist und wie du dann am Abend vielleicht ganz stolz bist auf dich oder so erleichtert bist, dass du das endlich angegangen bist oder eventuell du hast das schon verstanden und du hast jetzt das nächste rannehmen. Und dann visualisier mal, wie es dir gehen wird, wenn du dich nicht an deinen Plan hältst.
Visualisiere aber auch, wenn du zu viel planen wolltest, wie das sein wird, wenn du zu viel planst. Also du verstehst, wie ich das meine, dass es letztlich darum geht, bewusst zu entscheiden, was für dich jetzt und heute gut ist. Und zwar nachhaltig gut.
Gut nicht im Sinne, was denn jetzt die Gesellschaft meint, wie es sinnvoll wäre, auch nicht, was die Panajota Lakkis meint, was sinnvoll wäre, sondern wie wirst du dich gut fühlen und was ist das, wo du dich nicht gut fühlst. Und davon ist eher sinnvoll weniger zu tun. Und das dauert ewig lange, bis man dahin kommt.
Das geht nicht von heute auf morgen. Ich erinnere auch an die Episode, was kannst du loslassen. Aber je öfter man so bewusst Entscheidungen trifft, desto wahrscheinlicher ist es und desto leichter wird es auch, wirklich in den bestgemeinten Absichten für sich selbst zu entscheiden.
Dazu möchte ich dich ermutigen und ich hoffe, das ist mir ein Stück gelungen. Und noch einmal, das ist ein Prozess, der dauert Jahre bis Jahrzehnte zum Teil. Das ist aber egal.
Wichtig ist nur, dass man eben ein bisschen weiterkommt und wenn man nicht weiterkommt, dass man auch das erkennt. Ich habe dir ja gesagt, diese Geschichte mit dem Optionen aufschreiben, theoretisch kannte ich, hatte ich das schon mal gehört, das Konzept. Ausprobiert habe ich es zum ersten Mal kürzlich.
Und es funktionierte so, dass ich mir gedacht habe, Mensch, manchmal funktioniert man, probiert man etwas aus und man war noch nicht bereit. Dann wird es dann nicht funktionieren. Okay, vielleicht später mal.
Es sind alles Werkzeuge. Es sind alles Werkzeuge. Und mein Bestreben ist, dass du so viele Werkzeuge wie möglich kennst, damit du dann ermächtigt, ermutigt und bekräftigt bist, da auszusuchen für dich selbst, was denn jetzt das passende Werkzeug ist.
In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal. Ich bin Panajota Lakkis und das war Jura Meistern, der Podcast für alle, die Jura verstehen, meistern und lieben lernen wollen.
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