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Was anziehen in der mündlichen Prüfung?

Jul 14, 2023Prüfungshandwerk

Machen Kleider Prüflinge?

Eine sehr häufige Frage, die mir von Studierenden gestellt wird, ist was sie denn anziehen sollten in der mündlichen Prüfung.

  • Anzug oder Hose und Sakko?
  • Krawatte oder keine Krawatte?
  • Schmuck oder kein Schmuck?
  • Kostüm, Hosenanzug oder Kleid?
  • Und was für Schuhe?

Es wird dich nicht überraschen – es gibt nicht DIE eine Kleiderordnung.

Aber es gibt durchaus einige Punkte, über die du nachdenken kannst, im Anschluss entscheidest du dann, was zu dir passt und gleichzeitig dem Anlass gerecht wird.

Ausführliche Beschreibung (aufklappen!)
  • Anzug oder Hose und Sakko?
  • Krawatte oder keine Krawatte?
  • Schmuck oder kein Schmuck?
  • Kostüm, Hosenanzug oder Kleid?
  • Und was für Schuhe?

Es wird dich nicht überraschen – es gibt nicht DIE eine Kleiderordnung.

Aber es gibt durchaus einige Punkte, über die du nachdenken kannst, im Anschluss entscheidest du dann, was zu dir passt und gleichzeitig dem Anlass gerecht wird.

Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Jura Meistern, der Podcast, Episode 145.

Einen wunderschönen guten Morgen. Letzte Woche habe ich über Do’s und Don’ts in der mündlichen Prüfung gesprochen.

Und lass uns doch jetzt mal über eine andere Frage reden, nämlich über, was du anziehst in der mündlichen Prüfung. Das ist etwas, wo es sich durchaus lohnt, sich Gedanken zu machen. Denn wenn ich schon sage, dass das Kennenlernen, dass letztlich ein Kennenlernen stattfindet mit den KorrektorInnen von Klausuren, auch wenn das anonym ist und nur das Papier sozusagen zu der Person, dann gilt das erst recht in der mündlichen Prüfung.

Und bei jedem Kennenlernen, das ist mittlerweile bekannt und anerkannt, sind die ersten Sekunden prägend. Und der Eindruck, den man vermittelt, ist nicht nur, aber auch stark von der Kleidung geprägt. Natürlich schimmert auch die Persönlichkeit durch, und das ist gut so, aber eben die Kleidung ist das, was augenfällig ist, erst einmal.

Und deswegen ist man gut beraten, auch da sich ein paar Gedanken zu machen. Ich fange mal mit dem an, was am einfachsten zu beantworten ist, nämlich mit der Frage männlicher Prüfling Anzug ja oder nein. Und meine Ansicht ist folgende.

Ein Anzug ist nicht verkehrt. Nach Möglichkeit aber sollte der Anzug nicht gediegener und festlicher sein als das, was der männliche Prüfer oder die männlichen Prüfer tragen werden. Das heißt, besser kein Schwarz, kein Dunkelantrazit.

Hellere Farben sind besser, und dann nimm die Farbe, die dir am besten steht. Jetzt nicht gerade Gelb, bitte sehr, schon, aber ob das jetzt Beige ist oder hellgrau oder blau, das hat auch damit zu tun, was dir denn steht und was es auch für eine Jahreszeit ist. Beige wäre zum Beispiel für einen Termin im Frühling oder im Sommer sicherlich eher angezeigt als im tiefsten Winter.

Okay, also, der Anzug ist nicht verkehrt, aber bitte nicht zu sehr scharp dressen. Nicht, dass du dich, wie gesagt, gediegener und vor allem geschniegelter angezogen hast, als dein Prüfer. Krawatte ja oder nein, auch hier kommt drauf an.

Gerade heutzutage ist es durchaus möglich, auch festlich aufzutreten, ohne Krawatte, mit einem gut gebügelten Hemd, das dann aber eben einen Knopf dann oben oder zwei offen hat. Aber wenn du Krawatte trägst, auch hier nicht zu schrill, aber bitte auch nicht zu sehr, zu ernst, zu, wir sind auf einer Beerdigung quasi. Also, sieh zu, dass es auch ein bisschen zu dir passt.

Und dazu komme ich zwanglos zum nächsten Punkt auch über. Wenn du dich mit einem Anzug überhaupt nicht identifizieren kannst und das so ähnlich dir vorkommt wie ein Konfirmationsanzug, den du dann später nie wieder anziehen wirst, dann lass es sein mit dem Anzug. Stoffhose und Blazer, ich glaube, bei Männern heißt es eher Sakko, tut es auch.

Es sollte gepflegt sein, es sollte zeigen, dass man eben die Situation und das Setting anerkennt und würdig als eine ernste und durchaus auch feierliche Angelegenheit, aber man braucht es auch nicht zu übertreiben. Ich selbst, ich selbst hätte nicht einmal ein Problem mit einer richtig, aber richtig gepflegten Jeans mit einem Sakko. Das ist ein bisschen gefährlich, ich würde dir nicht unbedingt dazu raten, allerdings siehst du eventuell auch vorher in den Protokollen, vielleicht hast du ja auch Fotos finden können von deinen PrüferInnen, wie die denn so durch die Gegend laufen, und das kann dir auch ein bisschen einen Anhaltspunkt dafür geben, was die denn eventuell dann gut oder nicht gut finden.

Und sowieso gilt, niemand kriegt eine Note wegen guten Anzugs oder kriegt schlechte Noten, weil er oder sie auffällig oder zu auffällig gekleidet ist. Auch wenn du im Hawaii-Hemd ankommst, kannst du sehr gute Noten kriegen, nur mach dir doch nicht das Leben unnötig schwer. Wenn du allerdings sagst, das ist meine Persönlichkeit, signalisierst du, und wenn du das willst, dann kannst du es machen, wenn du signalisieren willst.

Ich pfeife auf Konventionen, mir ist Jura als solches nur wichtig und die Konventionen nicht. Das kannst du machen, du solltest aber nur bewusst machen und du solltest kalkulieren, dass manch einer sagen würde, nee, die Konventionen sind Teil des Programms quasi. Aber auch da, wenn du es dir leisten kannst, kannst du auch damit sehr gut fahren.

Ich würde trotzdem empfehlen, die Statements jetzt nicht zu machen in der Prüfungssituation, sondern pass dich an der Prüfung an. Du musst dich ja nicht verbiegen, es kann ja durchaus etwas Moderneres sein. Dein Hemd unter dem Sakko kann ja durchaus nicht weiß sein, es kann ein bisschen auffällig sein oder deine Krawatte, aber eben dosiert.

Zu den Frauen komme ich jetzt gleich. Ich mache das hier jetzt mal zu Ende mit den männlichen Prüflingen. Okay, also bleib bei deinem Typ, sieh zu, dass du dich auch wohlfühlst in den Klamotten und übertreib es aber besser nicht, auch dann, wenn du es vermutlich könntest, aber was soll’s, mach doch die Prüfung und dann, wenn du in gesicherter Situation bist, dann sag dir, ich trete ab jetzt im Hawaii-Hemd auf, was soll’s.

Okay, was rate ich jetzt den weiblichen Prüflingen? Hier gilt auch, gepflegt, aber auch hier nicht verkleidet. Das heißt, wenn du nie Kostüme trägst, dann brauchst du das auch jetzt nicht.

Ich kann dir sagen, auch hier, schau mal, ob du Fotos von deiner Prüfungskommission findest, aber selbst unter den ProfessorInnen ist das klassische einfarbige Kostüm etwas, was durchaus rückläufig ist. Da findest du eher einen Hosenanzug oder auch sonst einen Rock mit guter Bluse oder auch mit Blazer. Bei Frauen gibt es mehr Kombinationsmöglichkeiten, das macht die Sache allerdings auch ein bisschen schwieriger, denn je mehr Auswahl, desto eher die Unsicherheit, was ist denn jetzt das Richtige.

Und auch hier bleibt bei deinem Typ, auf jeden Fall ist ein No-Go irgendwie ein zu körperbetontes Klamotten. Gilt für Männer auch, aber bei denen ist das weniger oft, dass die etwas Spackenges tragen. Das ist ja auch unbequem, aber natürlich gilt das für alle.

Aber da das öfter mal bei weiblichen Prüflingen der Fall ist, dass man denkt, ach, du brauchst nicht zu verleugnen, dass du eine Frau bist, es sollte aber nicht das Statement sein, ich bin Vollweib. Und das gilt auch für Schmuck, natürlich auch für Männer. Natürlich, wenn du Schmuck trägst und auch auffällig, dann tue es auch, behäng dich jetzt aber nicht unbedingt wie ein Weihnachtsbaum.

Dann tue es auch ein auffälliger Ring und wenn du dich mit dem so wohlfühlst, dann trag ihn. Das ist überhaupt kein Thema, null. Aber eben auch hier, denk dran, willst du, dass die Aufmerksamkeit mehr bei deinem Aussehen ist oder bei dem, was du sagst.

Und es wäre besser, sie ist bei dem, was du sagst. Und denk dran auch bei deinem Schuhwerk, dass du unter Umständen zu Fuß laufen musst zum Ort, wo die Prüfung stattfindet, dass du vielleicht bis zur Verkündung auch mal stehen musst. Das heißt auch hier, bequeme Schuhe.

Ich meine, es sind jetzt nicht unbedingt Gesundheitslatschen, aber bequeme Schuhe, gerade im Sommer, wo in der Hitze die Füße durchaus dann auch anschwellen und durchs Lange sitzen. Gilt natürlich auch für die Männer, aber bei den Frauen eher ein Problem. Ich werde manchmal gefragt, Absätze ja oder nicht und ich sage, kommt drauf an.

Wenn du keine Absätze trägst, dann Ballerinas oder auch einen Lover. Wenn dein Stil nicht ist der typisch von dem Klischee weibliche, sondern eher der sportliche, dann trag doch Lovers oder Mokassans, kein Problem. Wenn dein Stil eher sportlich-leger ist, dann trag doch eine Stoffhose und einen Blazer.

Und auch hier, wie in allen Bereichen gilt, gesunden Menschen verstaltbalten lassen und ein bisschen sich hineinversetzen in die andere Seite und sich überlegen, nicht was würde ich gern tragen oder wie komme ich an, sondern umgekehrt. Wenn ich prüfen würde, was würde mich stören, was würde mich nicht stören. Und damit kommst du schon sehr weit.

Okay, das war jetzt eine wirklich rein praktische Folge. Aber eben, das ist auch nicht zu unterschätzen, das gehört alles dazu, auch für später. Heute habe ich mich durchaus auch in dem Sinne etwas abgesoftet.

Früher wollte ich immer beweisen und mit dem Kopf durch die Wand. Früher wäre ich so jemand, der sagen würde, ich sehe es nicht ein, ein Sakko zu tragen. Mach ich nicht, ich kann es mir erlauben.

Aber heute sage ich mir, muss ich jetzt in dieser Situation mit dem Kopf durch die Wand und insbesondere mit den Klamotten. Gibt es nicht andere Situationen, wo ich ein Statement abgeben kann, dass ich sage, Mensch, Leute, Jura, der Inhalt ist wichtiger als eben, ob mein Anzug, ob ich einen Anzug trage oder eine gepflegte und edle Jeans mit einem Sakko. Es gibt genügend Möglichkeiten dazu später, da würde ich dich sogar sehr ermutigen.

Ich fände das toll, wenn wir von diesem verstaubten, grauen Image rauskämen und das tun wir ja. Es gibt ja längst nicht mehr diese Klischee-JuristInnen. Es gibt sie, aber es sind längst nicht mehr alle und das ist gut so.

Aber in der mündlichen Prüfung ist nicht die Zeit und der Ort, um kleidungstechnisch ein Statement abzulegen. In dieser Situation bleib bei deinem Stil, zieh etwas an, womit du dich wohlfühlst und sieh aber zu natürlich, dass du insgesamt auch von der Frisur und von allem, rasiert ja oder nein, Bart ja oder nein, egal, gepflegt, gepflegt, alles kann gepflegt sein und es muss zu dir passen. Okay, es ist also wieder jetzt einmal eine Folge zur mündlichen Prüfung entstanden und damit sage ich noch einmal Danke fürs Zuhören.

Nächste Woche wird es um etwas gehen, was ich dir nicht wünsche nach einer mündlichen Prüfung oder das du gar nicht zugelassen wirst, nämlich wenn du dann doch mal durchfallen solltest, wie es weitergeht. Aber auch diese Folge ist wichtig, auch dann, wenn ich davon ausgehe, dass die meisten nicht durchfallen werden, denn da man mehrere Versuche hat, ist wirklich die Durchfallquote insgesamt sehr viel geringer als dieses 1 Drittel, was manchmal so kursiert im ersten Durchlauf. In diesem Sinne, danke fürs Zuhören, bis nächste Woche.

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Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

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