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Lernen in Themenblöcken oder vernetzt?

Sep 29, 2023Lernen & Vorbereiten

Insbesondere, wenn du in der vorlesungsfreien Zeit lernst oder wenn du bereits in der Examensvorbereitung bist, stellt sich die Frage, ob du monothematisch oder lieber gleichzeitig mehrere Bereiche lernst.

Vor- und Nachteile

Anfangs, wenn du ein Gefühl für das Fach entwickeln willst, wirst du öfter in Themenblöcken lernen wollen, je mehr du dich deinem Examen näherst, desto mehr wirst du assoziativ von Gebiet zu Gebiet springen wollen – denn genau diese Vernetzung brauchst du auch später im Examen.

Beides hat Vor- und Nachteile und tatsächlich ist eine Kombination beider Methoden am besten. Ich gebe dir ein paar Impulse, wie du dir dein eigenes Konzept zurechtlegen kannst.

Beschreibung

Vor- und Nachteile

Anfangs, wenn du ein Gefühl für das Fach entwickeln willst, wirst du öfter in Themenblöcken lernen wollen, je mehr du dich deinem Examen näherst, desto mehr wirst du assoziativ von Gebiet zu Gebiet springen wollen – denn genau diese Vernetzung brauchst du auch später im Examen.

Beides hat Vor- und Nachteile und tatsächlich ist eine Kombination beider Methoden am besten. Ich gebe dir ein paar Impulse, wie du dir dein eigenes Konzept zurechtlegen kannst.

Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Jura Meistern, der Podcast, Episode 152

Einen wunderschönen guten Morgen! Heute will ich mich mal mit einem praktischen Thema befassen, nämlich der Frage, ob es sinnvoll ist, so monothematisch wie möglich zu lernen oder ob eher eine Auswahl an Fächern, die man mehr oder minder gleichzeitig lernt, sinnvoll ist. Du wirst dich nicht wundern, die Antwort ist erst einmal, es kommt darauf an.

Worauf kommt es denn an? Was sind denn die Vor- und Nachteile? Erstmal lass uns mal nehmen, was ganz schlecht ist, nämlich sich zu verfransen.

Und wenn du nicht bereits in der allerletzten Phase der Konsolidierung vor dem Examen bist, wo du zum Teil gezielt hin und her hüpfst, wenn du also nicht in dieser Phase bist, dann ist es sicherlich nicht sinnvoll, an zehn Fächern gleichzeitig oder Themenbereichen gleichzeitig zu lernen. Im Zweifel wirst du dann keins davon ordentlich aufnehmen können. Der Gegenpol wäre sich monatelang nur mit einem Thema zu befassen.

Auch das ist relativ realitätsfremd, zumindest mitten im Semester, weil du dann ja mehrere Vorlesungen parallel laufen hast und schon darüber du selten nur eins machen kannst. Natürlich kannst du das in der Vorbereitung bzw. wenn du eine Nachklausur schreibst, und erst recht in der Examensvorbereitung, wo du dir selbst zurechtlegst die Themen.

Aber ich will gar nicht mal auf diese Extreme eingehen, sondern auf niederschwelliger Ebene. Wie sieht es denn aus? Ist es sinnvoll, eine Woche hauptamtlich sich mit Zivilrecht zu befassen und eine mit Ölrecht?

Oder auch innerhalb des Zivilrechts, wenn man sich sagt, eine Woche blockt man für Zivilrecht, sollte man dann nur Kaufrecht erst machen und danach Mietrecht? Oder wie sieht es aus? Und hier hängt die sinnvolle Vorgehensweise am meisten davon ab, wie weit du bereits Vorkenntnisse hast.

Je mehr du am Anfang eines Faches bist, desto wichtiger ist es, dass du ein Gefühl dafür entwickelst, das du noch gar nicht hast, und dafür musst du schon irgendwo in dieses Fach eintauchen. Und das kannst du nicht so gut, wenn du eine Stunde hier, eine Stunde dort machst. Da ist es sinnvoller, am Stück dir das Fach vorzunehmen, um die Sachen zu vernetzen.

Bedeutet das jetzt, dass du dann nur dieses Fach lernen solltest? Nein, nicht zwingend. Der Tag, auch der Lerntag, ist lang und er hat unterschiedliche Produktivitätslevel und Energielevel.

Und das kannst du dir zunutze machen, indem du in deiner produktivsten Zeit, für die meisten ist es am Anfang des Lernens, weil da das Hirn noch frisch ist. Wie früh das am Morgen ist, ist eine andere Geschichte. Aber für die meisten ist es das.

Du wirst wissen, wann deine persönliche produktivste Zeit ist. Dann nimmst du dir dieses Fach vor, was du jetzt immersiv behandeln willst. Und das machst du dann, nicht zwingend fünf Tage die Woche, aber vielleicht auch mal drei Tage die Woche.

Ich nenne das bei mir Deep Work an drei Tagen die Woche. Das kann Deep Learning sein bei dir. Allerdings wirst du auch an drei Tagen nicht absolutes Deep Learning machen können.

Da ist es vielleicht sinnvoll, dir zu sagen, ich lege den Fokus jetzt zum Beispiel auf Zivilrecht, meinetwegen auch schmäler auf Mietrecht. Und da mache ich Montag, Dienstag, Donnerstag Deep Learning Sessions. Und das könnten dann sein, je nachdem, dass du sagst, vier Stunden halt gezielt dieses Thema, dieses Fach und dann noch, meinetwegen, zwei Stunden aufgefüllt.

Und dann ist es sogar hilfreich, ein anderes Thema zu nehmen. Und da kannst du zum Beispiel ein Thema nehmen, wo du schon etwas weiter bist, wo du mehr Wiederholung machst oder üben. Ein solches Mix and Match also mit Elementen jeweils von braucht hohe Konzentrationskraft, brauchte, ich bin auch noch in einem Zustand, wo ich ein Gefühl für entwickeln will, ein Mix von solchen Elementen, die du dann relativ monothematisch machst, mit kleineren Einheiten von anderen Bereichen ist am besten.

Denn nicht nur kann man, wenn nicht gerade es wirklich, wirklich erforderlich ist, kann man eben nicht sechs oder acht Stunden wirklich Deep Learning betreiben. Es geht nicht, das Hirn schafft das nicht. Aber dem Hirn wird es auch langweilig.

Und dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass du anfängst, dann nach einer gewissen Zeit, wenn du dann vier Stunden Mietrecht gemacht hast, dass dein Hirn versucht, nach links und nach rechts auszubrechen. Diese Wahrscheinlichkeit ist eben dann sehr groß. Und das ist dann nicht unbedingt zielführend.

Es ist nicht mehr effektives Lernen. Mit anderen Worten halten wir den ersten Punkt zusammen. Bei Fächern, die du noch nicht wirklich beherrschst, wo es darauf ankommt, dass du sie dir erschließt, ist es sinnvoll, monothematisch vorzugehen.

Aber das erfordert nicht, dass du das die ganze Woche machst, aus meiner Sicht. Ich finde es gar nicht mal die beste Variante. Drei Tage wirklich absolute Fokussierung und die restlichen zwei Tage für andere Bereiche zu reservieren, finde ich sinnvoll.

Und selbst innerhalb dieses Bereiches, dieser Tage, wo du dir sagst, ich mache mehr oder minder monothematisch, dann in deinem Zeitfenster von um und bei vier Stunden, die am produktivsten sind, eben dieses Thema. Und ansonsten halt aufgefüllt mit anderen Dingen, anderen Themenbereichen, wo du aber schon so weit bist, dass du da auch mit etwas weniger PS auf dem Hirn gerade etwas Sinnvolles lernen oder üben kannst. Je weiter du jetzt Richtung Examensvorbereitung gehst, beziehungsweise je weiter du in der Examensvorbereitung vorangekommen bist, desto mehr wirst du wollen, dass du Einheiten auch einpflegst, wo du wirklich kreuz und quer, assoziativ vom einen Bereich zum anderen hüpfst.

Meistens anhand von der Befassung mit fünfstündigen Klausuren. Am besten, wenn du Zugang hast, Originalklausuren. Die Themen, die findest du ja überall.

Die geistern ja im Netz überall rum. Und dann anhand einer solchen Klausur wiederholen und dir anschauen alle Bereiche, wo es eben nicht so optimal gelaufen ist. Das sind dann Tage, unter Umständen wirst du dann, wenn du das richtig machst, unter ein paar Stunden so platt sein, dass gar nichts anderes geht.

Ich hatte diesen Effekt kurz vor dem zweiten Staatsexamen. Das habe ich in Griechenland zwar gemacht, aber halt ähnlicher Stresslevel. Sogar höherer Stresslevel, weil wir damals im Mündlichen keine Gesetzestexte mitnehmen durften.

Wir mussten aus dem Gedächtnis beantworten. So ein Quatsch auch, aber wie auch nun. Aber kurz davor, als ich vernetzte alles und wiederholte kreuz und quer in allen Bereichen, da konnte ich auf gar keinen Fall mehr als drei Stunden lernen.

Danach war ich aber platt. Ich hatte aber geleistet so viel, wie ich anfangs nicht in acht oder zehn Stunden leisten würde. Das muss man also auch sehen.

Ähnlich wie beim Sport. Je härter du trainierst, desto kürzer sind die Einheiten. Das gilt auch für Jura.

Und deswegen, je mehr du in den assoziativen Bereich reingehst und in den vernetzten Bereich, desto kürzer werden auch da die Einheiten sein. Und je nachdem musst du dann sehen, ob du dann noch auffüllst mit anderen Bereichen, ja oder nein. Du siehst also, wie so oft, gibt es nicht die eine sinnvolle Vorgehensweise, sondern es gibt Vor- und Nachteile.

Und dann muss man natürlich auch den subjektiven Faktor betrachten. Wenn du weißt, dass dir schneller als bei anderen langweilig wird und wenn es bei dir funktioniert, dann kann es sein, dass du auch früher als in der späten Examsvorbereitung anfängst, assoziativ mehrere Fächer gleichzeitig zu lernen. Das musst du allerdings selber wissen.

Und du selbst kannst nur erkennen, wenn du in dich reinhorchst, dann erkennst du auch, ob du dich gerade verfranst und am Ende nur ein Gefühl hast, wo geht es denn hier zum Bahnhof, oder ob du wirklich jonglieren schon kannst und hin und her hüpfen kannst. Es ist nicht das eine besser als das andere. Der, der im Blocke arbeitet, hat nicht zwingend ein schlechteres Ergebnis als derjenige, der assoziativ fünf Sachen gleichzeitig macht.

Wichtig ist nur, dass du die Methode nimmst, bei der bei dir das beste Output rauskommt, denn sonst wäre es schade. Also überleg dir halt, aber für alle gilt anfangs, dass eine gewisse Fokussierung je früher man ist im Lernen eines Faches wichtig ist, und da wird sich schon von alleine, denn da bist du im Studium drin, und da du ja nicht ein Semester lang nur Zivilrecht hören wirst und eins nur Örecht, wird sich das schon daraus ergeben, dass du nicht völlig monothematisch lernst. Allerdings ist da auch dann tageweise oder wochenweise, wenn du dann irgendwann vor der Klausur in die Lernphase kommst, wobei das für die normalen Leistungskontrollklausuren ja auch nicht gilt.

Aber für die Nachholklausuren, die meistens dann im Herbst sind, dann hast du vorher die Möglichkeit zu sagen, wochenweise oder tagesweise oder wie auch immer. Sonst bei den meisten Fakultäten beginnen die Klausuren, die Leistungskontrollklausuren back to back zu den Vorlesungen. Da geht es gar nicht anders, als dass du mehrere Dinge gleichzeitig lernst.

Aber auch innerhalb dessen kannst du eben dann tageweise Blöcke machen, dass du dir zum Beispiel sagst, was weiß ich, Montag, Mittwoch ist für Zivilrecht reserviert und Dienstag für Örecht und Strafrecht. Meistens ist das von der Anzahl der Fächer durchaus, auch so von der Gewichtung. Kann auch sein, dass du dir sagst, Montag, Mittwoch ist Zivilrecht, Dienstag ist Donnerstag, Dienstag ist Örecht, Donnerstag ist Strafrecht.

Das wird auch manchmal davon abhängen, wie deine Vorlesungen liegen und ob du die dann immer direkt nachbereiten kannst oder ob du sowieso eher so ein bisschen hinterher hächelst. Fühlt sich da jemand angesprochen? Die meisten schon.

Also im Vorlesungsbetrieb ist viel zu wenig Zeit wirklich auch zum Nachbereiten da. Deswegen werden die Dinge, die ich dir jetzt bringe, doch am meisten für dich relevant werden. Bei Nachholklausuren, wenn du auch ohne Klausuren mal in der vorlesungsfreien Zeit etwas wiederholst und erst recht natürlich, wenn du in die Examsvorbereitung gehst.

Okay, ich hoffe, ich habe dir ein paar Maßstäbe mitgegeben und auch wenn du jetzt noch im Vorlesungsbetrieb nicht so viel Möglichkeit hast, dir schon Gedanken zu machen, wie du das dann später machst. Beziehungsweise ich würde sowieso jedem raten, in der vorlesungsfreien Zeit mindestens einen Monat davon zum Nachbereiten nehmen und nicht sich zu sagen, ach, jetzt ist nur Party. Auch dann, wenn du eine Hausarbeit schreiben musst, okay, wenn du gerade jetzt eine vorlesungsfreie Zeit hast, wo du back to back zwei Hausarbeiten schreibst, dann wird es nicht aufgehen.

Aber das ist dann eine einmalige Gelegenheit. Hoffentlich. Also dann, sieh zu, dass du nach Möglichkeit eben so viele Räume schaffst wie möglich, wo du selber entscheidest, was du wann lernst und dann verteile deinen Lernstoff mit den Maßstäben, wie ich sie hier angedacht habe.

Okidoki, das war’s wieder für diese Woche und ich sage mal, bis nächste Woche!

🧐 Wie denkst du über das Thema, was sind deine Erfahrungen?

📫 Schreib mir, ich freue mich, von dir zu lesen!

🥳 Hat dir diese Folge und insbesondere die Art und Weise, wie ich an Jura rangehe, gefallen?

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🤫 Geheimtipp: Auf Notion habe ich einen juristischen Second Brain aufgestellt, den ich dir gern zur Verfügung stelle. Hier findest du Querverweise zwischen den Podcastfolgen nach Lust und Laune, aber auch die Querverbindungen zwischen den Themen, die ich im kostenpflichtigen Mitgliederbereich bereitstelle. Gern geschehen 😘!

 

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?

Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

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