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Panikmache im Jurastudium

Mai 12, 2023Mindset

Panikmache ist weit verbreitet im Jurastudium. Initiiert wird sie oft extern, auf den Fluren der Seminarbibliothek, in Internetforen oder Internetbeiträgen, teils selbst im Hörsaal. Ein prominentes Beispiel für unnötige (und schädliche) Panikmache ist die Neuregelung des Sachmangels im Kaufrecht 2022.

Die Notion-Seite, die ich im Podcast erwähne, findest du hier (externer Link auf den Notion-Servern).

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Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Jura Meistern der Podcast Episode 136 Einen wunderschönen guten Morgen. Heute möchte ich mal wieder sprechen über die Angst im Jura Studium. Das habe ich immer wieder mal aufgegriffen.

Im Podcast habe ich eine Folge, wer hat Angst vor der mündlichen Prüfung. Es gibt eine Folge, teile deine Ängste und Befürchtungen aber nicht mit jedem. Diese Folgen findest du am schnellsten, wenn du zu meiner Notion Seite gehst, wo ich zusammengetragen habe die Inhalte sowohl vom Kursbereich als auch von den Podcasts.

Und der Mehrwert darin ist, dass ich eben die Verlinkungen alle da auch eintrage, so dass du von einem zum anderen navigieren kannst. Und noch wichtiger für dich könnte sein, ein YouTube Video, das ich ursprünglich auf YouTube veröffentlicht hatte. Das heißt Angst im Jura Studium und das hatte ich irgendwann rausgenommen, weil es Teil meines Mitgliederbereichs geworden ist.

Aber in letzter Zeit möchte ich immer mehr Content auch denjenigen zur Verfügung stellen, die nicht im bezahlten Mitgliederbereich sind. Schon deswegen, weil nicht jeder das Geld hat in einen Mitgliederbereich zu investieren. Obwohl es sich vielfach lohnt, aber trotzdem mir ist bewusst, nicht jeder hat das Geld.

Und deswegen habe ich dieses Video auch wieder öffentlich gemacht auf YouTube. Ich werde es verlinken in den Show Notes. Und da geht es um die große Frage im Hinblick auf Angst im Jura Studium.

Hier möchte ich aufgreifen, ein schmäleres Anwendungsgebiet, die Angst vor konkreten Themen und vor allen Dingen die Panikmache untereinander, wenn man lernt im Seminar, aber auch die Panikmache im Netz. Auslöser ist die Folge, ja genau, die Lektion, die ich gerade für den Mitgliederbereich fertig mache, zu dem Mangelbegriff im Kaufrecht. Und was haben sich alle aufgeregt und verrückt gemacht, als das Kaufrecht 2022 neu geordnet wurde?

Und was findest du da auch für Fehlinformationen, aber vor allen Dingen für eine Angst? Okay, ich gebe zu, auch mein Blutdruck ist hochgegangen, weil der neue 434 einfach derart umständlich und kraus formuliert ist, dass man sich wirklich zusammennehmen muss, um den in Ruhe zu lesen. Wenn man es aber tut, dann merkt man, es hat sich wenig, aber wirklich wenig verändert im Hinblick auf früher.

Selbst diese größte Änderung, wo überall drin steht, mittlerweile sind objektive und subjektive Anforderungen gleichrangig. Äh, ne, sind sie nicht. Und zwar erstens, was gibt die objektiven Anforderungen vor?

Der Kaufgegenstand, was wird der? Der wird vereinbart. Und noch eine Stufe dahinter, was steht im Paragrafen 434?

Da steht, sofern nicht wirksam etwas anderes vereinbart wurde. Und ja, im B2C-Bereich haben wir da Schwierigkeiten im Hinblick auf, wie deutlich muss die Vereinbarung gewesen sein? Aber das alles hätte man auch mit gesundem Menschenverstand ermittelt.

Es ist jetzt nur alles versucht zu antizipieren im Gesetz drin und deswegen wirkt es eben so sehr angsteinflößend. Von der Frage, inwiefern überhaupt gerade im B2C es oft auf subjektive Merkmale ankommt, von der lassen wir mal ganz ab. Wie viele Fälle kennst du, wo im B2C wirklich subjektiv und zwar auch sogar noch außerhalb von AGB etwas vereinbart wurde?

Du wirst kaum welche finden. So gut wie immer geht es heute wie früher darum, ob die Sache für den üblichen Gebrauch geeignet ist und die gewöhnliche Beschaffenheit aufweist. Ich will jetzt hier keine Lektion machen im Kaufmangel.

Ich will dir nur aufzeigen, wie sehr umgekehrt proportional die Panikmache im Netz, in den Lehrbüchern, in Aufsätzen, in was auch immer, ist im Verhältnis zu der Gesetzesänderung der Inhaltlichen und noch mehr zu der Wichtigkeit im Sinne von, zu dem inwiefern und wie oft kann das denn relevant werden. Und das ist ein übliches Phänomen und das kann sogar super gefährlich werden, weil dadurch, dass man dann die kritische Reflexion einstellt und dieses Moment ruhig blut beeinflusst mich das jetzt wirklich oder inwiefern, immer dann, wenn man diese kritische Denkweise teilweise ausschaltet, beginnt man eben nicht mehr klar zu denken und damit auch unter Umständen Fehler zu machen. Das kann sogar so weit gehen und ich spreche aus eigener Erfahrung, als ich im aktiven Dienst als Universitätsprofessorin war, hatte ich mal eine Hausarbeit gestellt und bei dem Bearbeitervermerk stand ganz eindeutig auf Schadensersatz ist nicht einzugehen.

Und erstaunlich viele sind dann auf Schadensersatz einzugehen. Ich hatte das mit gutem Grund rausgenommen, weil es eine sehr schwierige Frage gewesen wäre, das zu lösen. Und ich habe im Nachhinein mal Studierende gefragt, die das behandelt hatten, warum sie das denn gemacht haben und die Antwort, die kam, war folgende.

Ja, ursprünglich hatte ich es nicht, dann hat aber jemand die Parole rausgegeben im Seminar, dass das ja das schwierige Thema in diesem Bereich, den ich abgefragt hatte, sei und dass ganz sicherlich trotzdem man dazu etwas schreiben müsste. Und diese Panik hat sich derart verbreitet, dass einige von den Studierenden dann noch einmal rangegangen sind und das, was sie richtig gemacht hatten, verändert haben, weil sie eben von dieser Panik angesteckt wurden. Da magst du denken, würde mir nie passieren bei so einer klaren Anweisung.

Auch da kann ich dir sagen aus meiner Erfahrung, wenn der Stresspegel groß genug ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man selbst Dinge tut, wo man sich danach denkt, das kann doch nicht wahr sein, sehr groß. Ich habe Fälle gehabt, wo ich mündlich geprüft habe, Staatsexamen, wo ich ganz klar gesehen habe, wenn ich jetzt die Kandidatin oder den Kandidaten im scharfen Ton frage, wie ist denn ihre Telefonnummer, die wird oder er wird nicht in der Lage sein, mir die richtige Telefonnummer zu nennen. Und das einfach muss man wissen, nicht um zu verzagen und zu sagen, so ist es dann halt, sondern um umgekehrt immer zu versuchen, aus dieser panischen Stimmung rauszukommen.

Panikmache, egal ob durch KommilitonInnen, durch Beiträge im Netz auf YouTube, selbst von ProfessorInnen, auch da kann es sein, dass mal jemand in der Vorlesung dann sagt, oh, das ist ganz, ganz, ganz schwierig und furchtbar und das wird sozusagen der Untergang deines Jurastudiums sein. Selbst wenn das von einer Person kommt, die auf der anderen Seite steht als PrüferIn, selbst dann lass dich nicht anstecken davon. Nimm es zur Kenntnis, selbstverständlich, wenn du eine Gesetzesänderung siehst auf einmal, wie den Paragraphen 434 und zwar in so einer Art, dass du beim ersten draufblicken wirklich denkst, du liebes Bisschen, dann nimm das zur Kenntnis und nimm es als Anlass, dir diese Regelung näher anzuschauen.

Völlig d’accord, aber eben nicht im panischen Modus. Ich nenne diesen Modus panisch-hysterisch. Ich habe es, glaube ich, schon mal seit vor langer, langer Zeit, irgendwann, ich weiß nicht, ob ich da schon einen Podcast hatte oder ob das erst die Blogbeiträge waren, wo ein Freund von mir, als ich das mal gesagt hatte, dass ich so panisch- hysterisch bin, das ist dieser Zustand, wo nur noch das Hirn flattert und auch der Puls und man wie so ein Huhn kopflos hin und her läuft und der hat das dann durch den Kakao gezogen und hat diesen Modus panisch-historisch genannt.

Und das war so ein witziges Erlebnis für mich, dass ich ab dann immer einen derartigen Modus für mich entschärfe, in dem ich mir sage, na, werden wir jetzt wieder panisch-historisch. Egal wie du das machst, komm raus aus dem Panikmodus. Widerstehe dem Impuls, dich anstecken zu lassen und eventuell die Panik, die irgendjemand anders oder vielleicht auch du selbst.

Die Panikmache kann auch von einem selbst resultieren, dass du die noch mal verstärkst. Und wenn du die Initiatorin bist, dann denk dran, dass du nicht alles glauben solltest, was du denkst. Auch nicht, dass das, was du empfindest, gerechtfertigt ist.

Ja, es gibt Fälle, in denen es Grund gibt zur Sorge, zur Panik nie, denn Panik bringt dich nie weiter. Umgekehrt, je wichtiger und je schwieriger und je gefährlicher die Situation, desto weniger Panik solltest du zulassen, denn gerade dann brauchst du deinen gesamten Denkmodus in einem Zustand, dass du eben eine gute Lösung findest, beziehungsweise auch die Gefährlichkeit richtig einstufst. Und das gilt eben auch, um den Kreis zu schließen, für den Mangelbegriff auch seit 2022.

Die, wie heißt das, die Vorschrift ist grauenvoll, ja, aber du wirst so gut wie nie daran scheitern in einer Klausur. Aus welchen Gründen genau, das kann ich dir erzählen, könnte ich dir erzählen, aber ich will, wie gesagt, hier nicht eine Vorlesung nochmal zu Kaufgegenständen und Mängeln machen, schon deswegen, weil ich das überhabe, weil ich das lange Zeit vorbereitet habe, eben für den Mitgliederbereich. Aber wie gesagt, glaub mir, es gibt keinen Grund zur Panik.

Und selbst dann, wenn du denken solltest, es gäbe Grund zur Panik, mach dann als zweiten Schritt, dass du dir denkst, es gäbe Grund zur Panik, ich werde aber nicht in Panik verfallen. Warum? Denn panisch kann ich nicht richtig denken.

Panisch, hysterisch kann ich nicht richtig denken, dann doch lieber punisch, historisch, kurz schmunzeln, dann das Krönchen zurückdrücken und überlegen, Moment, worum geht es denn hier? Was wird denn hier gespielt? Was genau wird denn hier geregelt?

Lass erstmal die ganzen Details außen vor und überleg mal, was sagt mir mein gesunder Menschenverstand? Und damit kommst du im Zivilrecht erstaunlich weiter. Ich kann gerade auch zum Abschluss einen kleinen Bogen schließen zu der vorherigen Podcast-Folge, zu den Big Three, und da beim letzten Präsenz-, nicht Präsenz-, Online-Examensvorbereitungskurs, den ich für Saarbrücken gehalten hatte, hat eine Studierende mir dann bei diesen Big Three gesagt, sogar wir haben sie gemacht zum ganzen Kurs, ich habe mir gemerkt, dass Jura doch letztlich gesunder Menschenverstand ist.

Und wenn du das mitnimmst von dieser Folge und umgekehrt, nicht umgekehrt, sondern noch einen Schritt weiter gehst, dass du sagst, wenn Jura überwiegend gesunder Menschenverstand ist, dann lässt es sich auch mit eben diesem erklären und verstehen. Ergo gibt es keinen Mehrwert darin, panisch zu werden und auch nicht, sich von der Panik anderer anzustecken. Der Herdentrieb ist in uns drin und insbesondere, je nachdem wie selbstbewusst jemand die Panik jetzt ausbreitet, kann es wirklich sein, dass man darauf reinfällt.

Ich erinnere an die Situation mit der Hausarbeit, die ich gestellt hatte. Aber je mehr man sich damit befasst hat im Vorfeld, desto eher wird man erkennen, wenn man in solche Muster fällt und dann wird vielleicht das eintreten, wie früher die Werbung, ich glaube das war für Jever, wo er dem Hund hat Sitz und dann sitzt der Hund und dann fragt ihn ein Freund, klappt das immer? Und er sagt, nicht immer, aber immer öfter.

Und auch das reicht. In diesem Sinne, keine Panik, lass dir auch von mir keine Panik machen. Ich hoffe, dass ich das nicht tue, aber wer weiß.

Manchmal kann es auch sein, dass man eine Panik verbreitet, ohne es selbst intendiert zu haben. Egal von wem es also kommt, selbst wenn es von einer Person kommt, die du achtest, wo du denkst, der oder die hat mir bisher immer gute Ratschläge gegeben oder was auch immer. Letztlich ist es deine eigene Sache und Entscheidung, ob du dich von der Panik anderer anstecken lässt.

Und bevor du beunruhigt bist, überprüfe, ob es wirklich Grund dafür gibt. Und dann, selbst wenn es Grund dafür gibt, setzt nochmal einen drauf und sagt, okay, es gäbe Grund meinetwegen zur Panik, ich werde trotzdem nicht panisch, weil ich sonst panisch hysterisch werde, dann komme ich erst recht nicht weiter. Also panisch, historisch, grinsen, Krönchen zurechtrücken, weiter geht’s.

Okidoki, das war’s für heute. Schau dir mal das Video auf YouTube an, wenn du magst, zur Angst im Jurastudium. Hör dir die anderen Podcastfolgen an, aber auch da, nur dann, wenn es dich interessiert.

Wenn für dich das Jurastudium nicht angstbehaftet ist, dann bist du sowieso beneidenswert und dann brauchst du im Zweifel auch die heutige Folge nicht. Aber selbst dann wird sie dir was bringen, dass du denkst, ach, ist doch gut, dass ich eben dem Impuls nicht nachgehe. Viele von den Dingen, die ich auch von anderen Coaches höre oder in Büchern lese, sind nicht neu.

Selten wird das Rad neu erfunden. Trotzdem finde ich es auch wertvoll, manchmal, wenn Dinge, die ich selber erkannt habe und auch anwende, wenn ich die eben auch von anderen so höre, manchmal passe ich dann noch einmal ein bisschen was an, dass ich es noch mal besser mache und manchmal denke ich mir, ach, ist doch gut. Ich klopfe mir auf die Schultern in dem Sinne, nicht im Sinne von nicht guten Stolz, sondern dass ich sage, Menschenskind, dankbar bin ich, dass ich eben das erkannt habe.

Okay, also, ganz ohne Panik, bis zur nächsten Woche. Tschüss!

🧐 Wie denkst du über das Thema, was sind deine Erfahrungen?

📫 Schreib mir, ich freue mich, von dir zu lesen!

🥳 Hat dir diese Folge und insbesondere die Art und Weise, wie ich an Jura rangehe, gefallen?

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🤫 Geheimtipp: Auf Notion habe ich einen juristischen Second Brain aufgestellt, den ich dir gern zur Verfügung stelle. Hier findest du Querverweise zwischen den Podcastfolgen nach Lust und Laune, aber auch die Querverbindungen zwischen den Themen, die ich im kostenpflichtigen Mitgliederbereich bereitstelle. Gern geschehen 😘!

 

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

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