Es sommert sehr!
Wie du den August in dein Jurastudium integrierst
Es ist wieder soweit, der August steht vor der Tür!
Nutze ihn so, dass er dich und dein Jurastudium weiterbringt.
Ach, und dann habe ich in der Folge noch einen spontanen Tipp, was du mal wiederholen könntest.
Bis „nächstes (Studierenden-) Jahr“ – ich freue mich auf euch im September!
Transkript
Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.
Jura Meistern, der Podcast, Episode 147.
Hallo meine Freund*innen, guten Tag, guten Morgen, guten Abend, wann auch immer du diese Folge hörst. Es ist schon wieder so weit, der August steht vor der Tür.
Und für uns alle, die wir mit Studium zu tun haben, ist das ein Jahreswechsel oder kurz davor. Wenn wir sagen nächstes Jahr, dann meinen wir in der Regel nach den Sommerferien und nicht im Januar. Und deswegen ist das jetzt eine Zeit, wo für uns das akademische Jahr ausklingt, wo es nicht schlecht ist, mal eine Bestandsaufnahme zu machen, die Batterien wieder aufzuladen, aber auch in das neue akademische Jahr reinzuschauen und uns so eine Art Neujahresvorsätze zu machen.
Und so will ich es auch gestalten. Für mich ist es eine Zeit des noch größeren Umbruchs. Ich habe, glaube ich, schon mal in diesem Podcast erzählt, dass mir wegen Eigenbedarfs gekündigt wurde.
Und ja, es ist so weit, dass ich mich jetzt neu aufstellen muss sogar und auch will. Ausnahmsweise gilt hier mein Spruch, das Einzige, was ich muss, ist irgendwann sterben. Nicht zutreffend, denn ich muss raus aus der Wohnung, sonst wird irgendwann eine Zwangsräumung stattfinden.
Das ist hier ein Jura-Podcast. Wenn du jetzt mal Lust gekriegt hast, wiederhol doch mal, wie die Räumungsvollstreckung in der ZPO abläuft. Und warum nicht?
Das ist das Beste. Das vernetzte Lernen ist das Beste. Sieh vor dir, wie man mich unter Umständen dann zwangsweise aus dieser Wohnung rausträgt.
Wie würde das denn stattfinden? Wer würde das tun? Der Gerichtsvollzieher?
Die Polizei? Wie würde das vonstattengehen? Könnte ich mich wehren?
Ja oder nein? Klammer zu, so weit wird es nicht kommen, denn das will ich eben nicht und deswegen will ich selber umziehen. Wohin und wann genau, das weiß ich selber noch nicht und bin überrascht über meine Coolness, aber das ist ein anderes Thema.
Ich drehe diese Folge einige Wochen bevor sie erscheint. Vielleicht weiß ich ja schon bei Erscheinen, was es werden wird. Wir werden sehen.
Aber jetzt zurück mal zu der Sommerpause und zurück zu den Gedanken, die ich dir auch gern mitgeben möchte für deine Sommerpause. Du wirst im Zweifel zwischen zwei Polen pendeln. Der eine wird sein, ich kann nicht mehr, ich ertrag’s nicht mehr, ich fühle mich frustriert und unter Druck gesetzt.
Ich will jetzt gar nicht mehr an irgendwas denken. Ich tue meinen Kopf in den Sand und das Schwänzchen in die Höhe und mal schauen, wie es dann weitergeht im September. Der andere Pol ist, ich bin im Hintertreff, ich bin in der Examensvorbereitung oder noch davor, aber eben im Hintertreff.
Ich kann mir Urlaub nicht erlauben, ich mache weiter, ich lerne weiter. Eine Variante davon ist, ich lerne zwar nicht weiter oder eine Kombi von beiden, sondern ich lerne nicht, habe aber konstant ein schlechtes Gewissen. Und was wird das bedeuten?
Ich werde dann meinen Urlaub auch null genießen können. Und beides würde ich dir nicht empfehlen. Ich verstehe dich, wenn es eines von beiden wird und das bedeutet lediglich, dass du Mensch bist, aber wenn du es anders gestalten kannst, dann würde ich dir das empfehlen.
Wenn nicht, mach dich bitte nicht noch zusätzlich fertig, weil es eben so ausartet. Dann hast du nämlich noch einmal on top sozusagen dir einen gegeben. Nein, tu es nicht.
Entspanne dich und entspanne dich bewusst. Allerdings kannst du das am besten machen, wenn du auch dann dich darauf verlässt, dass du zu einem Zeitpunkt X auch weitermachen wirst. Dann kannst du auch in einer anderen Art und Weise sagen, ich will jetzt von Jura gar nichts wissen, nicht indem du wegläufst von Jura, sondern indem du ganz bewusst sagst, wenn ich Jura lerne, dann lerne ich Jura, wenn ich Urlaub mache, dann mache ich Urlaub.
Das Zauberwort ist auch hier Achtsamkeit und planvolles Vorgehen. Überleg dir, wie du dir wünschst, dass dein August ist und die beste Kontrollfrage, die du jetzt schon durchexerzieren kannst, ist, was würdest du dir denn wünschen, am Ende des Monats, dass du berichten kannst. Wenn du geh mal in die Zukunft sozusagen und mache eine Reise in die Vergangenheit, indem du dir sagst, mein August war so, überlege, wie das aussehen könnte.
Mein August war toll, denn ich habe und dann fülle es aus. Und dann mach aus dieser rückwärtsgerichteten Bestandsaufnahme einen Plan. Takte dich nicht zu sehr durch, das ist der Fehler, den wir alle machen.
So nach dem Motto, ab morgen wird alles besser. Dieser August, das wird der August aller Auguste sozusagen. Ich werde gleichzeitig jeden Morgen joggen gehen und dann schwimmen gehen und dann werde ich was, was ich alles mache und was ist, das wirst du nicht.
Sei also in dem Sinne realistisch, dass du dich nicht überforderst. Sei wiederum nicht realistisch im Hinblick auf das, worauf du hinarbeitest. Wenn du dir sagst, ich habe noch nie planvoll was gemacht, dann wäre der Realismus vielleicht zu sein, auch dieser August wird nicht planvoll sein.
Nee, das ist nicht erforderlich, dieser August kann anders werden. Nur versuch ihn nicht 150 Prozent anders zu machen. Wie wäre es, wenn man mit 5 Prozent anfangen würde?
Und das ist etwas, was dann auch eher eine Kunst ist als eine Wissenschaft. Da tastet man sich ran. Doch hier ist der wesentliche Bestandteil immer wieder zu reflektieren.
Nach vorne, wie will ich denn, dass mein heutiger Tag ist oder meine heutige Woche und nach hinten. Je nach Konstitution wirst du dann mehr oder minder strenge Pläne machen. Bei mir funktionieren sie nicht.
Wenn ich mir sage, heute werde ich genau das und das und das und das tun und richtig durchgetaktet, dann fühle ich mich derart eingeengt, dass ich es zum Teil aus Widerspruchsgeist anders machen werde. Wenn ich mir aber ein paar Dinge vornehme und nicht mit einem Time-Blocking des Stils um 7 Uhr mache ich das, um 7.30 Uhr, bei mir funktioniert es nicht. Wenn ich mir sage, gestern zum Beispiel, am Ende des Tages will ich, dass sechs Videos gedreht sind, das funktioniert, weil ich mir da genügend Freiraum auch lasse, wie ich das gestalte.
Und an solchen Tagen sage ich mir eben nicht, und zusätzlich werde ich auch noch fünf Stunden Sport machen und zusätzlich werde ich noch was auch immer. Bei anderen funktioniert dieses Time-Blocking sehr gut. Für mich ist das furchtbar, wenn ich reingucke in meinen Kalender, so schön bunt das auch ist, und ich das alles sehe.
Ich kriege die Krise, ich fühle mich in die Enge getrieben. Andere lieben es. Ist das eine richtig und das andere falsch?
Natürlich nicht. Was bei dir funktioniert, das macht. Bei mir funktioniert es am meisten, wenn ich immer wieder und in unregelmäßigen Abständen, immer wieder, auch im Laufe des Tages, mich einfach nur ruhig frage, was will ich denn jetzt?
Nicht, was habe ich für einen Impuls, sondern was will ich? Wie will ich, dass der Tag weitergeht? Morgens, was will ich denn, dass ich abends erledigt habe?
Und abends, wie war es denn? Was war gut, was war schlecht? Und wenn ich das immer wieder mal mache und in mich reinhorche, ohne dass das überlagert wird von irgendwelchen äußeren Impulsen, die nach meiner Aufmerksamkeit drängeln, ob das jetzt sind aus dem Internet, Radio, Hörbuch, was auch immer, sondern immer wieder nur still in mich reinhorche, dann weiß ich eigentlich auch, was ich will und dann fällt es mir auch leichter, es mal zu tun.
Und vielleicht funktioniert das bei dir ja auch. Vielleicht funktioniert ein relativ regieter Wochenplan. Spiel ein bisschen mal damit.
Spiel wirklich, das ist ein gutes Wort, spiel damit. Sieh es nicht so verbissen. Es geht nicht darum, dass wir uns jetzt zu guten Menschen machen.
Wir sind alle schon so in Ordnung, wie wir sind. Und wir sind Menschen und dazu gehört auch, dass eben nicht immer alles so sauber ist. Mach dir also ein paar Gedanken, wie du dir wünschst, dass dein August wird.
Wie viel davon soll echter Urlaub sein? Schaffe die Bedingungen, damit dieser Urlaub auch wirklich echt ist. Und das bedeutet, dass du schon festlegst, wann du deine Bestandsaufnahme machst, wann du die Planung des künftigen machst und dass du dich darauf verlassen kannst.
Ob du es davor machst oder danach, es spricht vieles dafür, es davor zu machen. Dann hat man doch ein besseres Gefühl, wenn das meiste schon im Voraus, wenn man schon seine Unterlagen sortiert hat vom letzten Semester und im Lernen und so weiter und so fort. Aber wenn das wiederum nicht realistisch ist, das davor zu machen, dann mach es danach.
Sowieso überlege von den ganzen Sachen, was kannst du denn eliminieren? Ist das jetzt wirklich nötig? Bringt dich das jetzt wirklich weiter?
Musst du wirklich jetzt noch die Unterlagen von vor drei Jahren sortieren? Wirst du wirklich da wieder reinschauen? Oder ist das doch eher so, dass du neue Skripten oder was auch immer aufrufen wirst?
Oft ist es nämlich so, zumindest bei mir, dass ich mit solchen Organisationen, dass ich mir da mehr Arbeit mache, als sie wirklich dann was bringen. Für den Fall, dass ich irgendwann mal tatsächlich dann was damit anfange. Ich glaube, diese Thematik ist es wert, eine extra Podcast-Folge zu machen.
Das werde ich mal tun. Jetzt ist gut, meine Hauptmessage ist, genieße deinen August. Gestalte ihn so, dass du gestärkt im September wieder zurückkommst, wohin auch immer.
Und ich hoffe, du kommst in dem Sinne auch zurück, dass du weiterhin diesem Podcast dann auch folgst. Ich freue mich bereits auf dich und sage bis in den September eine gute Zeit, einen guten August. Wir hören uns.
Das war Folge 147 von Jura Meistern, der Podcast. Gesprochen hat die Inhaberin Panajota Lakkis.
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