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Die Ladung zur mündlichen Prüfung ist da!

von Mrz 28, 2018Prüfungshandwerk

Die Klausuren liegen jetzt schon mehrere Wochen zurück, irgendwann kommt dann die Ladung für die mündliche Prüfung. Jetzt kennst du deine Vornoten und auch deine PrüferInnen. Und damit beginnt der Endspurt. Die mündliche Prüfung ist die Krönung der Staatsprüfung und entsprechend wichtig solltest du sie nehmen. 

Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Hallo und guten Tag. Heute reichlich später als normal, aber es hat mich gepackt und ich habe das Arbeitszimmer entrümpelt, zum großen Teil. Dazu werde ich künftig auch noch was sagen, wie wichtig das ist mit dem Entrümpeln, aber heute nur zur Erklärung, warum es eben später geworden ist.

Wie versprochen wird es heute um die letzte Phase des staatlichen Teils des Staatsexamens sich handeln, nämlich die Phase, wenn du deine Ladung zu der mündlichen Prüfung kriegst und bis zur mündlichen Prüfung selbst. Hallo und herzlich willkommen bei Juraexamen Stressfrei, dem Podcast, der dir Anregungen gibt, du ahnst es, wie du stressfrei durchs Examen gehen kannst. Ich bin Panajota Lakkis, ehemalige Professorin und Prüferin, Autorin, Examenscoach und Hinterfragerin aus Leidenschaft.

Packen wir es an! Die Klausuren liegen also jetzt schon mehrere Wochen zurück und du hast deine Ladung gekriegt. Jetzt kennst du deine Vornoten und auch deine Prüfer und Prüferinnen und damit beginnt der Endspurt.

Das ist jetzt die Krönung, was kommen wird, die mündliche Prüfung des Staatsteils und entsprechend wichtig solltest du sie auch nehmen. Optimalerweise hast du, wie ich es dir in der letzten Woche geraten habe, nach den Klausuren deine Vorbereitung umgestellt und jetzt geübt, juristisch zu diskutieren, statt nur Fragen zu beantworten oder gar Meinungsstreitigkeiten wiederzugeben. Denk daran, ich weiß nicht ist jetzt keine Antwortoption, stattdessen denkst du in der mündlichen Prüfung laut und genau dafür und nicht für konkrete Lösungen kriegst du auch deine Punkte.

Spätestens jetzt paukst du dir das noch einmal und ständig ein. Das ist wirklich wichtig, wenn du das nicht kapiert hast, dann wirst du tatsächlich dir keinen Gefallen tun. Und jetzt hast du auch, wie gesagt, zwei neue Infos zu den Neunoten und der Prüfungskommission.

Versuche die Noten nur ganz kurz zu beachten, wenn du dir errechnest, wo du hinkommen kannst in der Prüfung realistischerweise, beziehungsweise optimistischerweise. Und danach vergiss sie bitte, vor allen Dingen befasse dich nicht damit, warum du jetzt genau die Note X gekriegt hat. Das bringt dich nicht weiter, du kannst jetzt noch keine Einsicht nehmen, stattdessen würde es dir viel Zeit und vor allem Nerven rauben, dich damit zu befassen.

Also ein Blick auf die Noten, Taschenrechner rausgeholt, gerechnet, Lage bestimmt, dann vergisst du die Noten. Jetzt, wo du auch deine Prüfer und Prüferinnen kennst, kannst du dir die berühmten und ominösen Protokolle besorgen. Lege aber kein allzu großes Gewicht darauf.

Die Tatsache, dass eine Prüferin zum Beispiel noch nie ZPO geprüft hat, heißt noch lange nicht, dass sie das nicht unter Umständen in deiner Prüfung machen wird. Zum Beispiel kann es durchaus sein, dass sie Tage davor mit einer Kollegin oder einem Kollegen über ein interessantes Urteil oder juristisches Problem diskutiert hat und schwupps hat sie dann das Thema für die mündliche Prüfung. Außerdem sind gerade die jüngeren Prüfer und Prüferinnen zunehmend weniger protokollfest und das ist gut so.

Nimm also zur Kenntnis, was andere Prüflinge berichten, berücksichtige eventuell wiederkehrende Muster, beschränke deine Vorbereitung aber nicht darauf, weil vermeintlich ein Prüfer immer aus einem konkreten Bereich prüft oder nie aus einem konkreten Bereich prüft. Und vor allen Dingen stelle dich auf taub, wenn Prüflinge von scharfen Hunden oder vermeintlich ungerechten Prüfern oder Prüferinnen berichten. Oft basiert diese subjektive Einschätzung darauf, dass die eigene Prüfung nicht optimal gelaufen ist und natürlich kann man ja nicht selber schuld sein, oder?

Also ich zumindest bin nie selber schuld. Ich weiß nicht, wie es dir geht. Außerdem besteht die große Gefahr einer selbst erfüllender, sich selbst erfüllender Prophezeiung.

Bleib lieber unvoreingenommen und gehe von dem wahrscheinlichsten Fall aus, dass die Prüfer und Prüferinnen nett sind und dir nichts wollen, beziehungsweise dir Gutes wollen. Bereite dich auch auf das Vorgespräch vor, denn da hast du die Möglichkeit, Dinge anzubringen, die die Vorsitzende dann der Prüfungskommission mitteilen wird. Insbesondere solltest du es sagen, wenn du extrem nervös bist und zwar in so einem Ausmaß, dass du nicht mehr geradeaus denken kannst.

Und Stichwort denken, denke daran jetzt, die meisten Prüfer sind entgegen eines weit verbreiteten Irrglaubens nicht darauf raus, dich irgendwie zu kriegen. Es gibt und zwar für alle Beteiligten, auch für die Prüferinnen und Prüfer, nichts Schlimmeres als eine zähe Prüfung, wo die Prüflinge den Mund kaum aufmachen. Umgekehrt bist du als Prüferin geradezu euphorisiert, wenn die Kandidatinnen und Kandidatinnen mit dir interagieren und im positiven Sinne diskutieren.

Also tu dir selbst und auch deiner Prüfungskommission einen Gefallen. Diskutiere so, wie du es auch in deiner Lerngruppe tun würdest. Denke laut, hör den Prüfern genau zu, lass dich von ihnen leiten und unterstützen.

Deiner Kommission und damit auch deiner Note werden es dir danken. Ich bin Panajota Lakkis und ich hoffe, ich habe dir heute eine Anregung gegeben, wie du deine Examensvorbereitung ein kleines Stückchen stressfreier machen kannst. Denk daran, es liegt in deiner Hand.

Also pack’s an, wir hören uns in der nächsten Episode.

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?

Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

Ich kann dir helfen, (wieder) Freude an Jura zu finden.

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