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Zwischen Sauklaue und Kalligraphie: Warum dein Schriftbild so wichtig ist

von Jun 6, 2018Prüfungshandwerk

Dein Schriftbild in der Klausur ist wichtig

Wir schreiben immer weniger „analog“. Aber in der Klausur musst du fünf Stunden lang, an mehreren Tagen hintereinander, genau das tun. Das kann in zweierlei Hinsicht ein Problem werden:

  • Deine Hände/Arme halten es nicht aus und du kriegst eine Sehnenscheidenentzündung oder was es noch für unangenehme Überlastungsfolgen gibt.
  • Dein Schriftbild ist so schlecht, dass es den KorrektorInnen bereits schwer fällt, deine Klausur zu lesen. Auch, wenn die Schrift als solche nicht korrigiert wird, erschwert dies trotzdem deine Ausgangslage.

Du solltest also frühzeitig das Schreiben selbst üben.

Viel Spaß beim hören!


Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Einen wunderschönen guten Tag wünsche ich dir. Heute geht es um das Handwerk bei der Prüfung, insbesondere der Klausur und zwar um dein Schriftbild. Warum ist das ein Thema?

Das ist ein Thema, weil wir heutzutage kaum mehr schreiben und das hat Auswirkungen einmal auf das Schriftbild und dann auch auf unsere Kapazitäten überhaupt so viel zu schreiben. Hallo und herzlich willkommen bei Juraexamen Stressfrei, dem Podcast, der dir Anregungen gibt, du ahnst es, wie du stressfrei durchs Examen gehen kannst.

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Packen wir es an. Jetzt wirst du vielleicht dich und auch mich fragen, wieso sollte ich mir den Gedanken um das Schriftbild machen. Ist das nicht einfach nur Äußerlichkeit?

Warum sollte das relevant sein? Es ist relevant, denn es ist im Prinzip das Schriftbild ist die Kleidung deiner Klausur und ja man soll andere Leute auch nicht anhand ihrer Kleidung beurteilen, aber auch da wissen wir, dass sich keiner vollständig frei machen kann davon beeinflusst zu werden, je nachdem was der andere anhat und ähnlich ist das mit dem Schriftbild tatsächlich. Keine Prüferin, kein Prüfer geht an die Korrektur und gibt Noten für das Schriftbild.

Das wäre völlig unzulässig und es hat auch niemand ein Interesse das zu tun. Aber trotzdem ist das Schriftbild nicht irrelevant für deine Benotung, denn stell dir jetzt folgendes vor, du hast zu korrigieren. Du hast eventuell schon zehn Klausuren korrigiert und oder hast Kopfschmerzen oder was auch immer.

Und jetzt, meinetwegen, lass dich auch ganz frisch am Morgen an die Korrektur rangehen und das ist die erste und jetzt guckst du drauf und als erstes merkst du, dass du gar nichts lesen kannst, dass wirklich das Schriftbild wirklich winzig ist, dass du eher halt Detektivarbeit machen musst, dass du denkst, ja was könnte das denn jetzt sein, dass du für jeden Satz irgendwie dreimal oder viermal so lange brauchst wie normal zum Lesen. In dieser Grundstimmung wird es dir vermutlich eher schwierig fallen, begeistert zu sein über die Klausur. Und da die juristische Klausur nicht quantifizierbar ist, das heißt es kommt nicht darauf an, welche Zahl am Ende einer algebraischen Gleichung rauskommt, sondern es geht darum, wie das Gesamtbild ist, wie zu werten ist deine Argumentation und da gibt es einen großen Spielraum und je besser das Setting ist, je müheloser insgesamt die Klausur sich anfühlt und das gilt natürlich nicht nur für das Schriftbild, aber auch für das Schriftbild, desto besser sind deine Ausgangsvoraussetzungen.

Und ja, selbstverständlich kannst du sehr gut auch Schwierigkeiten kosmetischer Art ausgleichen durch eine brillante Argumentierung und Lösungsweise, aber du hast eben erschwerte Ausgangsvoraussetzungen und das muss nicht sein. Es lohnt sich also daher auf jeden Fall auch mal kritisch seine Schrift sich anzuschauen. Die muss nicht wie gemalt sein, darum geht es nicht.

Die muss nur ordentlich lesbar sein und wenn wir jetzt schon mal bei ordentlich sind und bei dem Erscheinungsbild, möchte ich dich bitten, nicht unterstreichungen, wie heißt es, durchstreichungen, Sternchen und derlei auch auf ein Minimum zu reduzieren. Wir sind also dabei, dass das Schriftbild geübt werden sollte und wenn wir schon beim Stichwort Üben sind, komme ich auch gleich zum zweiten Punkt, nämlich da wir heute kaum noch schreiben und schon gar nicht fünf Stunden lang, ist das auch eine Thematik, ob überhaupt der Körper, insbesondere die Hand und die Sehnen das mitmachen. Und auch in dieser Hinsicht ist das Üben halt sehr sehr wichtig und denn die Muskeln und auch die Sehnen können durchaus trainiert werden und wenn man das schon seit langer Zeit macht und nicht direkt in der brachialen Kur, dann wird man auch in der Regel Überbelastungssymptome verhindern können.

Schau mal tatsächlich kritisch, wenn du schreibst oder noch besser, lass mal einen Freund oder eine Freundin schauen. Zum Beispiel sehe ich sehr oft, dass welche den Stifte viel zu verkrampft halten. Das macht die Sache sehr viel schwerer.

Mach dich mal, wenn das bei dir ein Thema sein sollte, google mal tatsächlich im Internet, wie die beste Schreibhaltung ist, was Fehler sind und wie sie zu vermeiden sind und achte auch darauf, dass du einen Stift hast, mit dem du sehr gut zurecht kommst. Also ich schwöre mittlerweile tatsächlich auf die Gelschreiber. Die haben ein schönes Schriftbild und vor allen Dingen sie sind weich.

Also ich merke, dass ich sehr sehr viel entspannter schreibe, weil überhaupt kein Druck erforderlich ist aufs Papier. Ich habe mit einigen selber experimentiert. Mittlerweile schwöre ich auf die Uni Ball Gel Impact.

Was haben die? Haben die auch für eine Nummer? Weiß ich nicht.

Ne, ich glaube das reicht. Uni Ball oder Uni? Uni würde ich sagen.

Uni Ball Gel Impact. Die finde ich klasse. Ich habe glaube ich fünf oder sechs Teile davon.

Vor allen Dingen kann man da auch die Minen ersetzen, was ich aus Nachhaltigkeitsgründen auch gut finde. Und ich habe fünf oder sechs, damit überall einer ist und dann immer kaufe ich 10er Packs von diesen Minen. Aber das wie gesagt nur als Tippe.

Damit komme ich am besten zurecht. Das soll jetzt weder als Empfehlung noch schon gar nicht mal als Werbung verstanden werden. Ich habe die selber gekauft.

Das ist einfach nur ein Erfahrungswert. Sprich vielleicht auch mit deinen Mitkommilitonen. Ach mit Kommilitonen.

Was für ein Quatsch. Mit deinen Kommilitonen und Kommilitoninnen. Okay, das war’s für heute.

Heute eher eine kürzere Folge. Aber das soll nicht darüber hinweg täuschen, dass das Thema wirklich wichtig ist. Also die Kleinigkeiten, die sollte man nicht verachten.

Also erstens wirst du das auf jeden Fall bereuen, wenn du im Hinblick auf Üben das schleifen lässt und du dann tatsächlich mitten im Examen eine Sehnenscheidenentzündung hast. In diesem Zusammenhang muss ich auch noch mal sagen, ich sehe immer wieder, dass zum Beispiel Samstagsklausuren und sonstige Übungsklausuren auf dem Rechner ausgedruckt eingereicht werden. Ich kann das aus einer Sicht ganz gut verstehen.

Ich selbst schreibe zum Beispiel auch zweihändig und blind. Und ich würde sogar sagen, dass ich schneller schreibe auf einer Tastatur als handschriftlich. Aber es nützt alles nichts.

Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt wirst du ganz analog, ganz einfach mit Papier und Stift schreiben müssen und das wirst du üben müssen. Und auch mit dem Schriftbild, wie gesagt, also das gilt natürlich nur, wenn du ein schwer zu lesendes Schriftbild hast. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist der erste Teil für dich nicht relevant, sondern nur ein bisschen, dass du halt achtest auf die Sorgfalt, dass nicht zu viel rumgeschmiert ist.

Wie gesagt, durchgestrichene Sachen, Sternchen, siehe Seite, 5a, siehe was weiß ich. Das kommt nicht so gut an, insbesondere wenn es sich häuft. In allen Dingen gilt und auch ähnlich hier, keine Panik machen, ernst nehmen, aber auch keine Panik.

Weder steht und fällt eine Prüfung mit diesen Dingen, aber das sind so Kleinigkeiten, die man gut, wenn man die gut im Griff hat, man seine Ausgangslage verbessert. Und ich denke schon, dass man jede positive Mitwirkung braucht zum Schluss. Und in diesem Sinne bitte ich dich tatsächlich ein bisschen da mit offenem, mit Offenheit ranzugehen und einfach mal darüber nachzudenken und unter Umständen sogar auch zu handeln.

Okay, ich bedanke mich bei dir fürs Zuhören und wir sprechen und hören uns dann nächste Woche. Bis dann!

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?

Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

Ich kann dir helfen, (wieder) Freude an Jura zu finden.

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