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Übungsklausuren im Jurastudium: die besten Tipps

Sep 9, 2022Lernen & Vorbereiten

Übungsklausuren sind in Jura wichtig – auch hier gilt aber Klasse vor Masse.

Hier meine Tipps, wie du effektiv mit Übungsklausuren umgehen kannst.

Übungsklausuren als wesentlicher Bestandteil des Jurastudiums

Übungsklausuren sind ein wesentlicher Bestandteil des Jurastudiums, je früher man damit anfängt, desto besser. Allerdings sind Übungsklausuren gleichzeitig ein Instrument, das mehr oder weniger gekonnt eingesetzt werden kann. Hier meine Tipps, wie du Übungsklausuren effektiv in deine Vorbereitungsstrategie implementieren kannst.
 
Tipp 1: Auch bei Jura-Übungsklausuren gilt „Klasse vor Masse“
Sehr oft werde ich gefragt, wie viele Übungsklausuren man denn geschrieben haben sollte, bevor man ins Examen geht. Eine Zahl habe ich noch nie genannt. Zum einen haben wir alle unser eigenes Lerntempo und selbst eine Person braucht in dem einen Fach mehr Training, in dem anderen weniger.
Noch wichtiger ist aber, dass es nicht auf die Anzahl der Übungsklausuren ankommt, sondern auf die Art, wie man mit diesen gearbeitet hat. Diese Art richtet man am besten am Ziel aus, darum gehe es im nächsten Tipp.
 

Tipp 2: Vergiss nicht dein Ziel, wenn du Übungsklausuren bearbeitest

Übungsklausuren zu schreiben ist kein Selbstzweck! Es geht dabei auch nicht primär darum, neues juristisches Wissen zu erlangen. Freilich wird dir die Übungsklausur oft Wissenslücken aufzeigen bzw. in der Lösung wirst du Bereiche entdecken, die du dann im Lernen vertiefen willst. Das ist aber nicht der primäre Zweck, vielmehr geht es darum, für den Ernstfall, d.h. die scharfe Klausur, zu trainieren. Das Ziel ist also, irgendwann nur mit den zulässigen Hilfsmitteln + fünf Stunden am Stück (bei Klausuren im Studium weniger) zu schreiben. DARAUF willst du dich vorbereiten, und da wirst du deinen Schweinehund überwinden wollen. Denn der Impuls, frustriert doch einen Kommentar oder die Lösung heranzuziehen, wenn du bei der Lösung nicht weiterkommst, ist menschlich. Ebenso wie der Impuls, nach drei Stunden doch mal aufzustehen und der Tortur ein Ende zu bereiten. Hast du diese Impulse, machst du nichts falsch, sondern du bist ein menschliches Wesen. Ab hier ist es deine Aufgabe, dir eine Strategie zurechtzulegen, dazu mehr in Tipp 3.

Tipp 3: Pass deine Vorgehensweise bei den Übungsklausuren schrittweise an

Jetzt, wo du dein Ziel vor Augen hast, beginne, dich in seine Richtung zu bewegen. Mit welchem Tempo, das kannst nur du bestimmen! Das hängt davon ab, in welchem Stadium des Jurastudiums du dich befindest. Darüber hinaus ist auch relevant, wie gut du mit Druck umgehen kannst. Für die meisten wird es nach hinten losgehen, direkt von 0 auf 100 gehen zu wollen. Die Gefahr ist dann, dass du frustriert aufgibst und dich danach auch noch mies fühlst. Damit ist niemandem gedient!
Gehe stattdessen lieber in kleinen Schritten voran.
In zeitlicher Hinsicht kann das heißen, zuerst mit kleinen Fällen anzufangen, bis du irgendwann bei der fünfstündigen Klausur landest.
Im Hinblick auf die Hilfsmittel wäre es sinnvoll, von Anfang an nur mit den zulässigen Hilfsmitteln ranzugehen. Aber auch hier kannst du dich langsam an das Endergebnis rantasten: Wenn du gar nicht und partout nicht weiterkommst, dann schau vielleicht mal kurz in die Lösung. Aber nicht in die gesamte Lösung, sondern gönn dir die Hilfe nur für diesen einen Punkt, wo gar nichts mehr geht. Und dann mach wieder allein weiter.

Hauptsache in die richtige Richtung!

Wenn ich die Erkenntnisse zusammenfassen wollte, würde ich folgendes sagen: Mach dir das Ziel bewusst, mach dich auf den Weg. Wie schnell oder langsam, das wird sich zeigen. Wenn die Tendenz mehr oder minder in die richtige Richtung zeigt, ist es gut. Denk daran, wenn du die nächste Übungsklausur bearbeitest!
Ausführliche Beschreibung (aufklappen!)

Übungsklausuren als wesentlicher Bestandteil des Jurastudiums

Übungsklausuren sind ein wesentlicher Bestandteil des Jurastudiums, je früher man damit anfängt, desto besser. Allerdings sind Übungsklausuren gleichzeitig ein Instrument, das mehr oder weniger gekonnt eingesetzt werden kann. Hier meine Tipps, wie du Übungsklausuren effektiv in deine Vorbereitungsstrategie implementieren kannst.
 
Tipp 1: Auch bei Jura-Übungsklausuren gilt „Klasse vor Masse“
Sehr oft werde ich gefragt, wie viele Übungsklausuren man denn geschrieben haben sollte, bevor man ins Examen geht. Eine Zahl habe ich noch nie genannt. Zum einen haben wir alle unser eigenes Lerntempo und selbst eine Person braucht in dem einen Fach mehr Training, in dem anderen weniger.
Noch wichtiger ist aber, dass es nicht auf die Anzahl der Übungsklausuren ankommt, sondern auf die Art, wie man mit diesen gearbeitet hat. Diese Art richtet man am besten am Ziel aus, darum gehe es im nächsten Tipp.
 

Tipp 2: Vergiss nicht dein Ziel, wenn du Übungsklausuren bearbeitest

Übungsklausuren zu schreiben ist kein Selbstzweck! Es geht dabei auch nicht primär darum, neues juristisches Wissen zu erlangen. Freilich wird dir die Übungsklausur oft Wissenslücken aufzeigen bzw. in der Lösung wirst du Bereiche entdecken, die du dann im Lernen vertiefen willst. Das ist aber nicht der primäre Zweck, vielmehr geht es darum, für den Ernstfall, d.h. die scharfe Klausur, zu trainieren. Das Ziel ist also, irgendwann nur mit den zulässigen Hilfsmitteln + fünf Stunden am Stück (bei Klausuren im Studium weniger) zu schreiben. DARAUF willst du dich vorbereiten, und da wirst du deinen Schweinehund überwinden wollen. Denn der Impuls, frustriert doch einen Kommentar oder die Lösung heranzuziehen, wenn du bei der Lösung nicht weiterkommst, ist menschlich. Ebenso wie der Impuls, nach drei Stunden doch mal aufzustehen und der Tortur ein Ende zu bereiten. Hast du diese Impulse, machst du nichts falsch, sondern du bist ein menschliches Wesen. Ab hier ist es deine Aufgabe, dir eine Strategie zurechtzulegen, dazu mehr in Tipp 3.

Tipp 3: Pass deine Vorgehensweise bei Jura-Übungsklausuren schrittweise an

Jetzt, wo du dein Ziel vor Augen hast, beginne, dich in seine Richtung zu bewegen. Mit welchem Tempo, das kannst nur du bestimmen! Das hängt davon ab, in welchem Stadium des Jurastudiums du dich befindest. Darüber hinaus ist auch relevant, wie gut du mit Druck umgehen kannst. Für die meisten wird es nach hinten losgehen, direkt von 0 auf 100 gehen zu wollen. Die Gefahr ist dann, dass du frustriert aufgibst und dich danach auch noch mies fühlst. Damit ist niemandem gedient!
Gehe stattdessen lieber in kleinen Schritten voran.
In zeitlicher Hinsicht kann das heißen, zuerst mit kleinen Fällen anzufangen, bis du irgendwann bei der fünfstündigen Klausur landest.
Im Hinblick auf die Hilfsmittel wäre es sinnvoll, von Anfang an nur mit den zulässigen Hilfsmitteln ranzugehen. Aber auch hier kannst du dich langsam an das Endergebnis rantasten: Wenn du gar nicht und partout nicht weiterkommst, dann schau vielleicht mal kurz in die Lösung. Aber nicht in die gesamte Lösung, sondern gönn dir die Hilfe nur für diesen einen Punkt, wo gar nichts mehr geht. Und dann mach wieder allein weiter.

Hauptsache in die richtige Richtung!

Wenn ich die Erkenntnisse zusammenfassen wollte, würde ich folgendes sagen: Mach dir das Ziel bewusst, mach dich auf den Weg. Wie schnell oder langsam, das wird sich zeigen. Wenn die Tendenz mehr oder minder in die richtige Richtung zeigt, ist es gut. Denk daran, wenn du die nächste Übungsklausur bearbeitest!
Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Einen wunderschönen guten Morgen! Zurück aus der Sommerpause und ich hoffe, ihr fühlt euch ähnlich wie ich gut erholt und motiviert in den Herbst reinzugehen und eventuell auch in die Examensvorbereitung. Und bei diesem Stichwort Examensvorbereitung möchte ich euch auf eine große Chance aufmerksam machen.

Mein Kurs für Saarbrücken, der Examensvorbereitungskurs im Zivilrecht, wo wir zwei Wochen lang mit originalen Examensklausuren rumtournen, der beginnt am Montag, dem 12. 9. und da er auch diesmal digital und online stattfinden wird, hast du die Möglichkeit daran teilzunehmen, auch wenn du nicht physisch nach Saarbrücken kommen kannst.

Du musst dich eintragen und registrieren für die Lernplattform und das kannst du machen auf meiner Webseite jura-meistern. de und dort beim Menüpunkt Examenskurs SB für Saarbrücken. Ich werde aber selbstverständlich auch in die Show Notes rein packen, die Adresse, dass du direkt zur Registrierung kommen kannst, wenn du Interesse hast.

Nur eine kleine Warnung, dieser Kurs ist nur geeignet, wenn du bereits in der Lage bist, zu folgen, wenn 5-stündige, echte Examensklausuren bearbeitet werden, ohne dass du dann einen Kurzschluss im Hirn kriegst und dir denkst, es geht gar nichts. Das heißt, nur im positiven Sinne Endstadium der Examensvorbereitung oder auch meinetwegen mittendrin, aber bitte nicht, wenn bereits noch nicht die einzelnen Bereiche richtig gut sitzen sollten. Okay, also das war diese Ankündigung.

Gleichzeitig war dieser Kurs der Anlass für die hiesige Episode, denn ich habe meine mentale Vorbereitung und nicht nur mentale, sondern insgesamt, wie ich das angehen will, als Anlass genommen, auch die Ergebnisse, wie man optimal mit Übungsklausuren umgeht, mit euch zu teilen und euch ein paar Tipps hierfür zu geben. Gemünzt habe ich diese Tipps auf Examensklausuren. Sie sind aber, anders als der Kurs, auch geeignet, wenn du noch im Kernstudium drin bist, denn auch dort musst du immer wieder scharfe Klausuren schreiben, nach den Grundkursen oder wie sie immer auch heißen, in der BGB und der sonstigen Übung.

Und auch dafür sind sie geeignet. Du wirst dann nur anpassen, wenn ich zum Beispiel sage, halte, dass eine Examensklausur, Übungsklausur fünf Stunden dann geschrieben wird, wirst du das anpassen an die Gepflogenheiten an deiner Uni und in deinem Fach zum Beispiel, dass du dann zwei Stunden draus machst. Okay, also los geht es mit meinen Tipps, wie man Jura-Übungsklausuren optimal verwendet und bearbeitet und mit denen arbeitet und sich vorbereitet.

Vorab muss ich sagen, auch hier gilt als allererster Tipp, verwechsel bitte nicht Klasse mit Masse. Das wird oft getan. Ich werde sehr, sehr, sehr oft gefragt, wie viele Klausuren sollte ich denn bearbeitet haben als Übungsklausur, bevor ich ins Examen reingehe.

Es kommt drauf an. Und es kommt drauf an, wo du dich befindest und es kommt auch drauf an, wie du, welchen Weg du eingehst, um zu dem Ergebnis zu gelangen, zu deinem Ziel. Und dein Ziel ist die echte, die scharfe Klausur.

Und damit habe ich auch bereits die Überleitung geschaffen zu meinem zweiten Tipp. Mach dir bewusst, was dein Ziel ist. Dein Ziel ist nicht, an Übungsklausuren Zeit zu verschwenden.

Dein Ziel ist, zu trainieren, wie du dann in der scharfen Klausur gut zurechtkommst und auch eine so gute Note, wie es dir möglich ist, schreibst. Mit anderen Worten, ist das Ziel der echte Wettkampf, auf den trainierst du. Und der sieht so aus, dass du nur mit den zugelassenen Hilfsmitteln arbeiten und lösen darfst und dass du am Stück in fünf Stunden, wenn das eine Examensklausur ist, oder zwei Stunden, wenn es eine in der Fakultät ist, lösen wirst.

Und darauf musst und willst du dich vorbereiten und nicht darauf, so viele Lösungen einfach gelesen zu haben und sie auswendig gelernt zu haben. Du trainierst, du lernst weniger, sondern du trainierst mit den Übungsklausuren und da darfst du nie das Endziel verlieren aus den Augen. Und ich weiß, wovon ich spreche, weil ich weiß und sehe, dass sehr viele, insbesondere diesen Punkt nur mit den zulässigen Hilfsmitteln, viel zu wenig praktizieren, denn da wird es ungemütlich.

Und keiner von uns ist dafür geschaffen, masochistisch danach gerade zu trachten, dass es ungemütlich wird. Das heißt, wenn wir nicht aus unserem höheren Hirn quasi uns sagen, ich weiß, das wird jetzt ungemütlich, aber ich will es, weil nur dann ich weiterkomme, wenn wir das nicht machen, ist die Versuchung sehr groß, dann reinzuspitzen in ein Lehrbuch, in ein Schema, das wir haben, in Unterlagen, in die Lösung, wenn die auch zur Verfügung gestellt wurde bereits. Und dieser Impuls, der ist menschlich, da brauchst du überhaupt nicht irgendwie zu kasteilen, dass du diesen Impuls hast.

Gleichzeitig ist es deine Aufgabe, selber zu bestimmen, ob du diesen Impuls nachgehen willst oder nicht. Denn wenn du dem nachgehst und nachgibst, wird es länger dauern, bis du zu deinem Ziel kommst, nämlich wirklich eine scharfe Klausur gut zu meistern. Und das wird nun mal mit den zugelassenen Hilfsmitteln nur möglich sein.

Beim zweiten Punkt ist das ähnlich mit der Uhrzeit, da insbesondere wenn es um Examensklausuren geht, es ist bereits physisch unangenehm, fünf Stunden am Stück juristisch eine Aufgabe lösen zu wollen oder zu müssen. Und wenn man es muss, dann bleibt einem ja nichts anderes übrig. Aber wenn man freiwillig an einem Samstagmorgen oder wann auch immer bei sich zu Hause sitzt und dann nach zwei oder drei Stunden es ungemütlich wird, insbesondere in Kombi auch, dass man nicht gut weiterkommt, dann ist auch da der Impuls aufzustehen und dann später weiterzumachen nicht weit weg.

Auch das ein ganz normaler Impuls gibt es bei jedem. Je früher du allerdings lernst, diesen Impuls zu meistern und ihm nicht nachzugehen, desto besser. Denn noch einmal, dein Ziel ist am Stück und nur mit den zulässigen Hilfsmitteln gut auskommen zu können.

Und genau das trainierst du. Okay, jetzt habe ich das Grundsätzliche sozusagen gesagt, aber wie kommen wir denn jetzt dahin? Und natürlich könnte ich sagen, die harte Lösung ab heute nur noch fünf Stunden am Stück und nur noch mit einem Gesetz, das die zulässigen nur Anmerkungen oder je nach Bundesland gar keine Anmerkungen drin hat.

Das ist aber etwas, wenn man zu früh damit anfängt, ist die Gefahr groß, dass man so frustriert ist, dass man irgendwann dann gar nicht mehr will und sich auch noch mal richtig schön inkompetent und so fühlt, als wäre man wirklich der Einzige oder die Einzige, der oder die die Vorbereitung nicht im Griff hat und nicht in der Lage ist, eine Klausur zu schreiben. Und das ist nicht zutreffend und deswegen ist es auch nicht zielführend. Das ist ähnlich wie, wenn ich dir sagen würde, okay, du kannst gar nicht schwimmen, ich schmeiß dich in ein tiefes Becken rein und du wirst dann schwimmen lernen oder aber du wirst ertrinken.

Das gilt in diesem Falle genauso. Das heißt, als dritter Tipp ist eine Bestandsaufnahme, wo du dich befindest und wo deine Stärken und Schwachstellen sind, sinnvoll. Überleg erstens natürlich, wo du in objektiver Hinsicht bist.

Wenn du gerade im ersten Semester bist, dann wird es wahrscheinlich in den ersten Wochen nicht einmal möglich sein, eine zweistündige Klausur, wie sie am Ende des Semesters erfolgen wird, zu simulieren. Wie denn auch? Dann kannst du aber trotzdem etwas tun.

Du passt dich an deinen Stand an. Zum Beispiel indem du Mini-Fälle dir nimmst, irgendwann ein paar Wochen nachdem die Vorlesungszeit begonnen hat und die versuchst dann selbstständig, aber dann auch gern wirklich nur mit den zulässigen Hilfsmitteln durchzugehen. Nur so ein Mini-Fällchen, wie es in einem Lehrbuch für einen einzigen Punkt vorgenommen wird.

Bist du schon im zweiten, dritten, vierten Semester oder fünften Semester, dann ist dein Ziel halt das zweistündige. Wenn du bereits realistisch zweistündige Klausuren geschrieben hast, dann kann man wirklich von dir verlangen, dass du das auch in den neuen Fächern so machst. Bist du inhaltlich noch nicht da firm genug, auch dann, dann mach kleinere Schritte, in Gottes Namen.

Sie sollten aber in die richtige Richtung gehen. Auch da kannst du dir sagen, okay, wenn du merkst, zwei Stunden fallen dir irrsinnig schwer, dann beginn mit einer halben Stunde und mit einer sehr kleinen Aufgabe, wo das reicht, und hangel dich vom einen zum anderen. Und wenn du später bist in der Examsvorbereitung, auch da, gehe in deinem Tempo ran an die fünf Stunden, denk aber dran, dass du nach Möglichkeit einen Schritt immer wieder in die richtige Richtung gehst.

Meinetwegen kannst du auch eine Zeit lang stagnieren, aber eben nicht zu lange. Ich sage immer, egal in was passiert in meinem Leben, bei Dingen, die langsamer vorangehen, als mir recht wäre, sage ich oft, Hauptsache es geht in die richtige Richtung. Hauptsache die Tendenz unterm Strich ist in die richtige Richtung.

Dann kommst du weiter, auch wenn du langsam weiterkommst. Okay, also im Hinblick auf das Zeitliche ist das so, dass ich sage, mach langsam und taste dich ran. Im Hinblick auf die Hilfsmittel bin ich ein bisschen hin und her gerissen.

Eigentlich wäre mein Tipp für die Hilfsmittel, von Anfang an nur das Zulässige zugrunde zu legen und maximal immer wieder mal abzubrechen. Wie könnte das aussehen, dass man es wirklich versucht und wenn man partout nicht weiterkommt, dass man sagt, okay, ich breche ab an dieser Stelle und gucke in meinen Kommentar oder in die Lösung, aber nur bis zu dieser Stelle. Hast du zum Beispiel eine Aufgabe mit einem Sachverhalt, worum könnte es gehen?

Nehmen wir mal einen kaufrechtlichen Fall und du hast einen Rücktritt und du bist schon hängen geblieben bei der Frage, ob überhaupt ein Mangel vorliegt und wie der geprüft werden soll. Dann versuch es, nur so wie du es auch später mit den zulässigen Hilfsmitteln haben darfst und wenn es gar nicht anders geht, dann sag dir, okay, ich gucke mir das mal an, aber nur bis zu dieser Stelle. Und wenn ich die Lösung habe, ich gebe nicht die ganze Klausur auf, sondern nur bis zu dieser Stelle.

Und danach, zweite Etappe, gehe ich weiter mit dem Rücktritt. Und das ist ein guter Weg, um halt auch wirklich aus diesem Alles oder Nichts rauszukommen. Das ist ein Fehler, den man sehr, sehr oft macht, dass wenn etwas schwierig wird, dass man es dann gänzlich aufgibt, statt zu sagen, okay, an dieser Stelle läuft das jetzt gar nicht.

Diese und nur diese Stelle, da mache ich ein Heftpflaster drüber und weiter geht’s. Du merkst also, ich kann zusammenfassen diese Tipps in dieser Form, dass es ganz, ganz wichtig ist, nicht nur so tralala, einfach nur dir Examensklausuren oder auch andere Klausuren, Übungsklausuren anzuschauen, um die Inhalte zu konsumieren, sondern dass du frühzeitig trainieren solltest und willst, selbst zurechtzukommen. Und wie, in welchem Tempo du das machst, das kannst letztendlich nur du für dich entscheiden.

Das hat nicht nur was mit deinem Level, in dem du jetzt gerade bist, zu tun, das hat auch was mit deiner Persönlichkeit zu tun. Es gibt Menschen, die kommen mit Druck gut zurecht und er beflügelt sie. Es gibt andere, da ist es besser, sanft und in winzig kleinen Schritten voranzukommen.

Bei anderen ist es besser, sie machen immer wieder einen Stabhochsprung, auch wenn der nicht so angenehm ist in dem Moment. Das kommt drauf an. Und es ist ein Trial and Error-Verfahren.

Aber ich hoffe trotzdem, dass du jetzt, nachdem du diese Podcast-Folge gehört hast, ein bisschen bewusster rangehst an die Übungsklausur als solche, also nicht nur den konkreten Inhalt, sondern überhaupt die Institution, wenn du willst, Übungsklausur. Und noch mehr hoffe ich natürlich, dass meine Tipps dir ein bisschen was gebracht haben. In diesem Sinne sage ich danke fürs Zuhören und hab einen wunderschönen Tag und viel Spaß bei der nächsten Übungsklausur.

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

Mein aktuelles Motto: Was wäre, wenn?

Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

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