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Zeit für den nächsten Schritt!

Jura endlich meisternTeil der Bewegung werden

Planst du schon oder stolperst du in den Tag?

Okt 28, 2022Lernen & Vorbereiten

Ein herbstlicher Planungs-Hack

Richtig planen ist wertvoll, aber auch schwierig.
 
Es gibt aber mehrere Tricks, mit denen du dich Schritt für Schritt daran gewöhnen kannst, planvoll und gelassen dein Lernen (und sonstiges Leben) zu gestalten.

Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Guten Morgen! Die Sommerzeit ist endgültig vorbei, auch wenn wir immer wieder goldene Tage haben, auch genau genommen viel zu warme Tage, aber trotzdem, der Sommer mit seinem Flair irgendwo von Urlaubsstimmung, selbst das, wenn man selber keinen Urlaub hat, der ist vorüber. Und während man in diesem Sommer drin war und erst recht im eigenen Urlaub, da hat man im Zweifel sich gedacht, ja und wenn ich zurückkehre jetzt, dann werde ich das und das und das tun.

Und für viele haben ja auch die Vorlesungen angefangen, in einigen Bundesländern schon seit zwei Wochen, in anderen seit einer Woche. Das heißt, genau genommen sind wir jetzt alle mittendrin, ob wir jetzt von Vorlesungen abhängig sind oder ob wir selber uns denken, okay, sozusagen der Sommer ist jetzt vorüber, jetzt mach mal hinne. Und da ist es sinnvoll, nachdem jetzt eine Woche, zwei Wochen, einen Monat, je nachdem, bei jedem man jetzt mal drin ist, ist es sinnvoll, mal eine kleine Bestandsaufnahme zu machen, inwiefern man jetzt planvoll unterwegs ist.

Denn es besteht eine große Gefahr und ich spreche auch aus eigener Erfahrung, dass man mehr von Tag zu Tag irgendwie rein stolpert und irgendwie nach äußeren Begebenheiten, nach Dringlichkeiten oft dann handelt und eher so reaktiv. Und das ist nicht sinnvoll. Das ist nicht gut, weil man dann immer in so einem Krisenmodus ist und weil man auch bevor es zu diesen Krisenzeiten kommt, sprich konkrete Klausuren, dass man da auch nicht so richtig zufrieden ist, weil man doch ein mehr oder minder diffuses Gefühl hat, dass man eben gerade ja mehr so ein bisschen dahindümpelt.

Und wie kann man dem entgegenwirken? Dem kann man entgegenwirken, indem man planvoller vorgeht. In allen Bereichen, wenn du in der Lernphase bist und die meisten, die diesen Podcast hören, sind in der Lernphase, dann indem man sich dann vornimmt, mindestens auf Wochenbasis, mögliche auch in Monats- oder Quartalsbasis oder Semesterbasis, was an Output rauskommen soll und zwar bis wann.

Und ich sage extra, was an Output rauskommen soll und nicht, was man denn lernen wird. Output als was man erlernt haben will versus was man lernen will als Prozess. Ich formuliere das mal um.

Es ist ein Riesenunterschied, ob ich sage, morgen werde ich vier Stunden Arbeitsrecht lernen oder ob ich sage, morgen werde ich am Ende des Lerntages beherrschen, was weiß ich, die Außenhaftung der ArbeitnehmerInnen. Das eine ist ein Output, was dann sitzen soll und das andere ist ein Prozess. Diejenigen, die schon weiter im Examen sind, ähnliche wie der Unterschied zwischen Werkvertrag und Dienstvertrag.

Dienstvertrag, ich verspreche mein Bestes zu geben. Werkvertrag, ich verspreche, dass das Werk X bewerkstelligt wird. Und du solltest werkvertraglich unterwegs sein, wenn du deine Pläne machst.

Warum? Weil du eben im Examen ein konkretes Werk erstellen sollst. Du kriegst nicht Noten dafür, dass du dich bemüht hast, sondern du kriegst Noten dafür, was du eben aufs Papier bringst oder in der mündlichen Prüfung, was du dann verbalisierst.

Und jetzt ist es aber, solche Planungen sind etwas, was sehr vielen schwerfällt, weil es auch etwas ist, was kaum jemand gelernt hat. Und insbesondere, wenn man noch relativ am Anfang des Studiums ist, ist man stark fremdbestimmt. In der Schule wird einem vorgegeben, Hausaufgaben sind das und zwar bis dann.

Und im Studium ist das jetzt anders. Es ist zwar nicht mehr ganz so grausam wie früher, wo man bis mit Ausnahme der Übungen, kleine Übung, große Übung, kaum Leistungskontrollen hatte. Jetzt ist es ein bisschen mehr durchgetaktet und wenn du willst, auch verschult.

Aber trotzdem, auch innerhalb eines solchen Faches, das eine Leistungsklausur hat, wann du was jetzt, wie erlernen und wiederholen sollst, da bist du alleingestellt. Du hast zwar eine gewisse in dem Sinne Führung, in dem die Inhalte wöchentlich dann eingefüttert werden in der Vorlesung. Aber nur in eine Vorlesung reinzugehen, reicht ja in der Regel nicht.

Man muss auch nachbereiten, man muss wiederholen, man muss üben. Und das bedeutet, dass man jetzt dann auf sich selbst gestellt ist. Und das ist nicht so ganz einfach und so ganz trivial.

Und deswegen möchte ich dir einen Trick geben, wie du insgesamt dich mal dran gewöhnen könntest, Pläne zu machen. Und als allererstes ist mein Ratschlag, dass du nicht direkt jetzt sozusagen die große Lösung fahren willst, indem du den ausgeklügelten Plan durchgeplant bis zu den Klausuren jetzt oder bis zum Examen, wenn du schon so weit bist, machst. Denn das wird im Zweifel nicht funktionieren und es wird dich noch mehr frustrieren bzw.

unter Umständen befasst du dich dann ein paar Wochen lang damit, wie du einen tollen Plan machst. Und dann kommt kein toller Plan raus. Und es gilt auch hier für das Plan machen wirst du später nicht bezahlt in Noten.

Okay, das heißt kleine Schritte, kleinteilig. Nimm dir eine Woche vor, wenn selbst das zu viel erscheint, nimm dir einen den folgenden Tag vor. Und zwar, damit du dich dran gewöhnst, dass du dich an einen einmal gesetzten Plan hältst, planst du Dinge, die du sowieso vermutlich tun würdest.

Bloß jetzt planst du die und du planst noch ein bisschen was zusätzliches, was du halt nicht sowieso getan hättest, aber etwas, was positiv ist. Denn vielleicht hast du selber schon mal erlebt, dass du dir gesagt hast, jetzt etwas Positives, was weiß ich, morgen gehe ich ins Kino und schaue mir den Film X an. Und dann eine halbe Stunde vorher denkst du, ach nee, irgendwie und was weiß ich, ach und draußen ist jetzt irgendwie das Wetter ist doof und irgendwie, also irgendwie, na, mach ich nicht.

Und wenn man selbst Dinge, die positiv sind, oft dann nicht macht, weil einem gerade nicht danach ist, dann erst recht bei Dingen, die man eher als unangenehm einstuft. Und damit würde ich halt empfehlen, dir eine Woche mal ein Gerüst zu planen, nicht mit allem durchgeplant, sondern mit Elementen drin und auch mit Elementen, die positiv sind. Ich werde einen Spaziergang machen, erhalte der Länge X oder ich werde laufen gehen oder ich gehe ins Fitnessstudio oder ich werde mir den Film X anschauen oder ich werde lesen, aber nicht juristisch, sondern das Buch X oder meine Lieblingszeitschrift Y, das ist das, was ich gerne mache.

Und dann, wenn du das machst, dann kannst du dich auch nicht so gut konditionieren, aber daran hältst du dich dann. Und so konditionierst du dich dann, auf Befehle sozusagen halt zu reagieren und sie durchzuführen und vor allen Dingen halt, kommst du raus aus dieser Einschätzung, ich halte mich doch eh nicht an meine Pläne, in ein, ach, sieh mal einmal an, ich habe mich gehalten an den Plan. Und wenn man das einmal gebrochen hatte, diese Selbsteinschätzung nach dem Motto, funktioniert bei mir eh nie, also brauche ich jetzt das gar nicht zu machen, wenn man das einmal gebrochen hat, dann eröffnet sich immer mehr, immer ein neues Fenster und ein neues Fenster.

Und das kann man anfangs sehr vorsichtig ein bisschen anziehen und dann irgendwann ist der Bann gebrochen und dann ist die Zeit, wo man auch mal negatives, empfunden negatives auch mal reinnimmt. Also ich würde nicht empfehlen jetzt das aller aller Unangenehmste dir zu nehmen in der Planung, denn da ist der Frust fürchte ich vorprogrammiert. Okay, mach dir also mal einen Plan, nur für morgen, beginne mal mit nur für morgen und überleg dir am besten nach deinem Feierabend, wie gesagt, etwas Positives.

Ich werde mir etwas kochen, nimm vielleicht etwas Positives, wo du manchmal aber es trotzdem nicht tust, weil du doch irgendwie dann denkst, ach, irgendwie doch keine Lust oder doch zu langweilig und wo du dir dann abends aber denkst, ach, wäre ich doch zum Sport gegangen, wäre schöner gewesen oder ich gehe auf den Wochenmarkt und koche mir was, aber jetzt nicht, ich koche mir morgen ein Sieben-Gänge-Menü oder noch mehr. Das ist wiederum dann auch too much, da ist auch vorprogrammiert, dass das eben nicht aufgehen wird. Ich denke, du verstehst die Denkweise und die Vorgehensweise, kleine Schritte, denk dran, wie du, wenn du ein kleines Kind hättest, das jetzt irgendwie lernen soll zu gehen, das sagst du auch nicht direkt so und jetzt mach mal einen Sprint und mach mal Pirouetten, sondern alle sind glücklich und man versucht das Kind zu animieren, ein oder zwei Schritte zu machen und dann lobt man es überschwänglich und da denkt sich das Kind, Mensch, ich kann einen Schritt machen und morgen mache ich noch einen.

Und wie ködert man das Kind für einen Schritt in der Regel? Indem man halt was Positives vorne dem dann halt hinhält. Und unser eigener Schweinehund ist nichts anderes als ein kleines Kind.

Und wir selbst letztlich, auch jeder Mensch funktioniert eh nicht wie ein kleines Kind letztlich in vielen Bereichen. Und nur bis zu dem Punkt natürlich, wo dann das Erwachsene ich, das vernünftige ich dann sagt, so jetzt machen wir es anders. Aber wie gesagt, probier es doch einfach mal aus und wenn du bereits relativ gut in der Planung bist, dann musst du ja nicht anfangen so klein, wie ich es hier dargestellt habe.

Aber diese Denkweise eben Schritt für Schritt und vor allen Dingen, dass es sinnvoll ist, Pläne zu machen und dass diese Pläne an einem Output orientiert sein sollten, quasi werkvertraglich und nicht dienstvertraglich. Das denke ich, kann jeder aus dieser Episode mitnehmen. Und ja, ich bin mal gespannt, was ihr so erzählt.

Inwiefern eure Pläne halt langsam anfangen immer mehr zu funktionieren und vor allen Dingen inwiefern euch das dann motiviert, dann auch an die Dinge ranzugehen, halt die ja die etwas unangenehmer sind. Sagen wir mal so. In diesem Sinne frohes Planen und bis nächste Woche.

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

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Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

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