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Wie du mit der Pomodoro-Technik effektiv und mühelos lernst

von Feb 28, 2018Lernen & Vorbereiten

Lernen mit der Pomodoro-Technik

Tomaten mal anders: Nicht in der Sauce, nicht auf den Augen, sondern in der Arbeitstechnik: Die Pomodoro-Technik und wie du damit effektiver lernen kannst.

Ich habe die Pomodoro-Technik schon einmal kurz erwähnt, heute will ich dir diese Arbeitstechnik und wie du sie zum lernen einsetzen kannst präsentieren.

Die Tomaten lieber aufs Ohr als auf die Augen?

Kein Problem – hier die Podcast-Episode!

Was ist das Ziel der Pomodoro-Technik?

Die Pomodoro-Technik hilft, effektiv und fokussiert zu arbeiten und trotzdem die mentalen Energiespeicher zu schonen.

Wie funktioniert die Pomodoro-Technik?

Das Konzept basiert auf kurzen, intensiven Arbeitseinheiten, gefolgt von kurzen Pausen. Nach vier Arbeitseinheiten wird dann eine längere Pause gemacht und das Ganze wiederholt. Das klassische Modell ist:

  • 25 Minuten fokussierte Arbeit
  • 5 Minuten Pause
  • Nach 4 Einheiten (2 Stunden): 25 Minuten Pause
  • Das Ganze von vorn 

Ich mache in der Regel 3 Durchläufe – das reicht völlig. Warum? Durch das fokussierte, ununterbrochene Arbeiten/Lernen kriege ich mehr erledigt, als an einem zeitlich längeren „normalen“ Arbeitstag.

Regeln für die Einzelabschnitte

Das Stichwort für die Arbeitsabschnitte lautet: FOKUS. Telefon auf lautlos, Benachrichtigungen deaktiviert, Mailprogramm aus. Reines Arbeiten. Anfangs ist das Fokussieren sehr ungewohnt und das Hirn rebelliert, indem es alles in den Vordergrund zu bringen versucht, was ihm einfällt: Kaffee müsste ich noch kaufen, ich muss noch den Leistungsbegriff im Bereicherungsrecht wiederholen und vieles mehr. Schreib es dir kurz auf ein Blatt Papier und weiter geht’s mit dem fokussierten Arbeiten.

Optimalerweise sind auch die Pausen elektronikfrei. Es hat sich bewährt, kurz aufzustehen, sich zu strecken oder ein paar Push-ups zu machen, zumindest die Augen mal schweifen zu lassen oder zuzumachen. Wenn du am Anfang und Ende immer dieselbe Bewegung machst, dient das sogar als Anker, der dir hilft, sehr viel schneller zwischen Fokus und Entspannung zu wechseln. 

Wo kommt der Name her? Ist da Tomate drin?

Pomodoro ist das italienische Wort für “Tomate”. Es geht darauf zurück, dass der Erfinder der Methode seinen Küchentimer benutzt hat – und der hatte die Form einer roten Tomate.

Warum die Pomodoro-Technik optimal zum lernen ist:

  1. Sie fördert fokussiertes Arbeiten und genau darauf kommt es beim lernen an.
  2. Sie nutzt die maximale Konzenrationsspanne des Menschen aus: 25 Minuten.
  3. Sie unterstützt dein Gedächtnis. Man erinnert sich am besten an die Inhalte, die man am Anfang und am Ende einer Einheit gelesen/gelernt hat. Durch die kurzen Einheiten hast du mehr davon. Diesen Effekt kannst du verstärken, indem du am Ende jeder Session ganz kurz das Gelernte in seiner Essenz mental zusammenfasst und es dir am Anfang der nächsten Session kurz bewusst machst, bevor es weitergeht. So hast du schon die ersten Wiederholungen inkorporiert.
  4. Mit der Zeit wirst du immer mehr ein Gefühl dafür entwickeln, was du in 25 Minuten leisten kannst. Entsprechend wirst du deine Pomodori inhaltlich planen. Und das wird funktionieren, denn die Arbeit füllt immer den verfügbaren Zeitrahmen aus (Parkinschon’ses Gesetz).
  5. Du wirst nach einem vollen Lerntag weitaus weniger ausgelaugt sein – ergo wirst du nachhaltiger lernen.
  6. Regelrecht retten wird diese Technik die Tage, in denen du das Gefühl hast, dass nichts geht. Während ein ganzer Arbeitstag wie ein Berg erscheint, sind 25 Minuten machbar. Auch im genervten und unmotivierten Zustand. Es sind nur 25 Minuten! Und danach noch 25. Und dann Pause. Und dann wieder 25. Und auf einmal hast du doch was geleistet. Und das wird dich dann doch motivieren. Seit ich mit der Pomodoro-Technik arbeite, ist kein Tag ein solcher, den ich am liebsten aus dem Arbeitskalender streichen würde. 

Probier es einfach aus, du hast nicht wirklich was zu verlieren!

Und teile mir dann deine Erfahrungen mit: Ich bin sehr gespannt, ob die Pomodoro-Technik auch bei dir funktioniert!

Transkript

Bitte beachte, dass dieses Transkript maschinell erstellt wurde.

Tomaten mal anders, nicht in der Soße, nicht auf den Augen, sondern in einer Arbeitstechnik. Die Pomodoro-Technik und wie du damit effektiver lernen kannst. Hallo und herzlich willkommen bei Juraexamen Stressfrei, dem Podcast, der dir Anregungen gibt, du ahnst es, wie du stressfrei durchs Examen gehen kannst.

Ich bin Panajota Lakkis, ehemalige Professorin und Prüferin, Autorin, Examenscoach und Hinterfragerin aus Leidenschaft. Packen wir es an. Ich werde dir erst die Pomodoro-Technik kurz vorstellen und auch erklären, wofür sie einsetzbar ist und dann wird der Fokus darauf liegen, wie du sie zum Lernen verwenden kannst.

Die Pomodoro-Technik ist eine Zeitmanagementmethode und sie wurde entwickelt, um den Fokus zu erhöhen. Bevor ich weitererzähle, möchte ich ein Rätsel lüften. Warum heißt sie Pomodoro-Methode?

Pomodoro ist ja das Wort auf Italienisch für Tomate. Sie heißt so, weil der Erfinder, als er sie entwickelt hat, einen Kurzzeitmesser benutzt hat, den er gerade in der Küche hatte und der hatte, wie es oft üblich ist für die Küchentimer, die Form einer roten Tomate. Daher dieser Begriff Pomodoro-Technik.

Ursprünglich, als ich davon gelesen hatte, dachte ich persönlich, das sei, weil ungefähr 20 bis 25 Minuten erforderlich sind, um eine gute Tomatensauce zu machen. Das ist aber nicht der Fall. Es war, wie gesagt, einfach nur die Form des Küchentimers von Cirillo, dem Erfinder.

Ein Timer ist zentral für die Pomodoro-Technik, ob der jetzt in Tomatenform ist oder in sonstiger Form. Denn das Kernelement dieser Technik ist, in kürzeren Abständen zu arbeiten, das aber völlig fokussiert, viele kleine Pausen zu machen und damit letztlich dann am Ende des Tages besser und fokussierter und damit effektiver gearbeitet zu haben, bei weniger geistiger Ermüdung, was eine nachhaltigere Methode ist, als wenn man sich vorausgabt und sich das irgendwann spätestens am dritten oder vierten Tag rächt. Wie funktioniert das nun genau?

Es wird gearbeitet in Abschnitten von klassischerweise 25 Minuten, danach findet jeweils eine fünf Minuten Pause statt. Nachdem vier Zyklen, vier Pomodori, beendet wurden, wird eine längere Pause gemacht, um die 20 Minuten, und dann wird das Ganze noch einmal von vorne wiederholt. Wichtig ist, in den Arbeitstangen völlig ohne Ablenkung zu arbeiten.

Das bedeutet, Telefone sind auf stumm geschaltet, kein Messenger, kein Facebook-auf-Email-Programm ist auch aus. Es wird lediglich fokussiert gearbeitet, sonst nichts. Wenn einem was in den Kopf kommt jetzt auf einmal, gerade am Anfang ist das sehr beliebt, weil das Hirn nicht gewohnt ist, so fokussiert zu arbeiten, und das versucht immer wieder auszubrechen, und dann fällt dir auf einmal auf, ach, ich muss, beziehungsweise ein, ich muss noch Kaffee kaufen oder was auch immer.

Das ist nicht weiter tragisch, dann hat man ein Blatt Papier neben sich, schreibt sich das einfach nur kurz für später auf und macht weiter im Fokus. Also in den 25 Minuten voller Fokus. Auch die Pause ist sinnvoll, ohne Ablenkungen im Sinne von E-Mails und derartigem zu gestalten, denn hier soll das Hirn einfach nur zur Ruhe kommen, und das ist nicht der Fall, wenn man dann in WhatsApp oder in Facebook drin ist.

Am allerbesten ist tatsächlich, man steht auf, man macht eventuell auch ein etwas Körperliches kurz, dass man kurz runter geht, um zu gucken, ob Post gekommen ist zum Beispiel, wenn man zu Hause lernt, oder halt auch ein paar Kniebeugen machen. Egal was, sich kurz strecken, einfach mal kurz durchs Fenster schauen. Alles, was einem gut tut, ist in Ordnung.

Es sollte nur nach Möglichkeit eben dazu dienen, dass der Geist zur Ruhe kommt und nicht der halt reinschauen in E-Mails, Facebook oder was auch immer. Optimalerweise gilt dies auch für die längere Pause. Ich habe mir angewöhnt in der ersten längeren Pause, die bei mir 25 Minuten lang ist, wobei ich im Moment überlege, ob ich sie nicht auf 20 Minuten verkürze.

Also in der ersten Pause des Tages mache ich einen kurzen Zirkel, Sportzirkel. In der zweiten bereite ich schon mal das Mittagessen vor, so ein bisschen, damit ich danach was zu essen habe. Das natürlich nur, wenn ich zu Hause arbeite.

Wenn ich in der Bibliothek arbeite oder Geschäftstermine habe, dann geht das nicht. Dann schaue ich, dass ich, wenn ich in der Bibliothek bin zum Beispiel, dass ich kurz mal in die Cafeteria gehe, kurz mal rausgehe, optimalerweise mich kurz irgendwie bewege. Ähnlich passe ich auch die fünf Minuten Pausen an, wenn ich in der Bibliothek arbeite.

Dann mache ich eher keine Kniebeugen, wie wenn ich zu Hause arbeite, aber trotzdem stehe ich in der Regel auf und dann gehe ich einfach durch die Bibliotheksregale ein paar Minuten lang. Und selbst wenn ich am Sitzplatz bleibe, dann lasse ich die Augen mal schweifen oder mache die Augen mal zu. Es ist durchaus wichtig, wie gesagt, diese fünf Minuten Pause, sie sind nicht lang, sie holen dich nicht raus, aber es ist wichtig, dass die dich insofern kurz rausholen, als dass die Anspannung des Hirns dann kurz mal abnimmt.

Die Pomodoro-Technik funktioniert vorzüglich fürs Lernen und ich werde dir gleich spezifisch fürs Lernen die Vorteile aufzählen. Der größte Vorteil ist, dass sich diese Pomodoro-Spanne von 25 Minuten nach der möglichen Konzentrationsspanne richtet. Länger als 25 Minuten kann sich niemand am Stück konzentrieren und das ist dann auch der Zeitraum, wo man tatsächlich fokussiert arbeitet.

Ein zweiter, sehr, sehr großer Vorteil gerade beim Lernen ist, dass wir mittlerweile wissen, dass man sich am meisten erinnert an dasjenige, was man anfangs und am Ende gelesen und wahrgenommen hat von einer Einheit und das bedeutet, dass bei kürzeren Einheiten mehr Dinge hängen bleiben. Andersrum, für die Ausgestaltung der Pomodori ist es sinnvoll, ganz am Anfang tatsächlich immer kurz zu rekapitulieren, nur ganz, ganz kurz sich in Erinnerung zu bringen, was man zuvor gelernt hat oder was ganz wichtig ist und am Ende, bevor man aufsteht, ebenfalls mal ganz kurz bei diesen 25 Minuten spannen, wird das nicht mehr als eine oder zwei Minuten sein. So ähnlich wie eine ganz kurze Zusammenfassung, ein Elevator-Pitch, wenn du so willst und daran erinnerst du dich dann am ersten, plus damit hast du eingebaute Wiederholungen ständig.

Außerdem wird dir diese Methode helfen, bewusster daran zu gehen an deinen Lernplan und was du lernen solltest und könntest. Erstens, darf ich an das Parkinschonsche Gesetz erinnern, dass die Arbeit und Lernen ist auch Arbeit, tatsächlich immer dazu neigt, den verfügbaren Zeitrahmen auszufüllen und wenn du jetzt weißt, du hast für den kleinen Abschnitt x 25 Minuten, dann werden typischerweise diese 25 Minuten auch reichen. Und damit komme ich zum weiteren großen Vorteil, der allerdings ein wenig Zeit braucht, bis er sich verfestigt hat.

Zunehmend kriegst du ein Gefühl dafür, was du in 25 Minuten leisten kannst an Lernen und der nächste Schritt ist tatsächlich auch die konkrete Planung. Das heißt, irgendwann sagst du dir, morgen lerne ich das und das und dafür veranschlage ich jetzt vier Pomodori. Eine solche Planung ist deswegen sehr hilfreich, weil es das Parkinschonsche Gesetze gibt, das besagt, dass die Arbeit und Lernen ist auch Arbeit, den verfügbaren Zeitrahmen immer ausfüllt.

Das heißt, wenn du dir denkst, ach ich habe heute den ganzen Tag Zeit oder aber du dir gar keinen Zeitrahmen setzt, dann ufert das Lernen stärker aus, als wenn du dir konkret was vornimmst. Ich muss allerdings gestehen, dass mir diese feine Planung meistens etwas zu aufwendig ist. Ich nehme mir lediglich vor, was ich am nächsten Tag machen werde und machen will und die Verteilung auf die 25 Minuten, die ergibt sich dann bei mir instinktiv, dass ich am Anfang dann mir denke, ach das würde ich jetzt dann gerne zu Ende bringen und fast immer bringe ich es auch zu Ende.

Aber es wäre mir wie gesagt, also da wird mir viel zu viel Zeit drauf gehen, wenn ich am Vorabend jetzt überlegen würde, was jede 25-Minuten-Einheit sein soll. Das kommt sowieso meines Erachtens instinktiv und man muss auch aufpassen, dass man eine Methode nicht zum Selbstzweck macht und irgendwann arbeitest du nicht mehr gern damit, weil dir die Methode mehr Stress bereitet, als sie dir Stress erspart. Wo Pomodoro aus meiner Sicht Gold wert ist, beziehungsweise Platin oder was es sonst noch teureres gibt, ist an Tagen, wo ich das Gefühl habe, es geht gar nichts.

Ich will nicht, ich kann nicht und überhaupt. Da sage ich mir dann immer, gut du machst dann erst mal, du machst nur eine Pomodoro-Session und dann sehen wir weiter. Und 25 Minuten, die hältst du wirklich aus, auch wenn du angekekst bist, wenn du kaputt bist, was auch immer.

Und dann sage ich mir meistens, okay, dann jetzt noch eine, noch eine geht, gut, okay und dann geht noch eine. Und ich habe mich oft gewundert, wie ich dann an Tagen wirklich voll und gut gearbeitet habe, in denen ich anfangs wirklich mit mir verhandelt habe und mir gedacht habe, naja nur eine und dann noch eine und dann noch eine und zum Schluss war das ein voller Arbeitstag. Und da ist das wirklich sehr sehr sehr sinnvoll.

An guten Tagen unterstützt sie dich also, um noch besser und nachhaltiger zu arbeiten. An schlechten Tagen rettet diese Technik den Tag und macht manchmal sogar einen guten Tag daraus. Und damit bin ich am Ende der Ausführungen zur Pomodoro-Technik.

Noch einmal eine kurze Zusammenfassung, damit du nicht noch einmal nach vorne spulen musst. Die Technik ist folgende. 25 Minuten arbeiten, fünf Minuten Pause.

Das Ganze viermal wiederholen. Nach dem vierten Pomodoro dann eine längere Pause, 20 bis 25 Minuten. Und das Ganze dann noch einmal wiederholen.

Typischerweise reichen drei solche Zyklen, das sind sechs Arbeitsstunden aus, um einen ganzen Tag zu füllen. Nicht zeitlich zu füllen, sondern im Sinne des Outputs. Natürlich kannst du auch vier Zyklen, acht Stunden machen.

Du wirst aber tatsächlich merken, wenn du voll fokussierst arbeitest, dann reichen durchaus auch die drei Zyklen. Das sind sechs Stunden plus die Pausen, das sind letztlich knapp sieben Stunden. Das kannst du auch zum Lernen einsetzen.

Und der Königsweg ist, dass irgendwann du auch ganz spezifisch festlegst, was du jetzt in jeder Pomodoro-Technik machst. Und vor allen Dingen denk daran, dass diese Technik dich retten kann. Wenn du irgendwann mal überhaupt keine Lust hast, ranzugehen ans Lernen oder ans Schreiben oder was auch immer, dann sagst du dir dann halt, nur eine Pomodoro.

Und in der Regel werden es dann mehr sein. Und selbst wenn es nur die eine bleibt, was soll’s? 25 Minuten, die du heute gemacht hast, sind 25 Minuten weniger, die du morgen machen müsstest.

Probier’s einfach aus und teile mir deine Erfahrungen damit mit. Ich bin Panajota Lakkis und ich hoffe, ich habe dir heute eine Anregung gegeben, wie du deine Examensvorbereitung ein kleines Stückchen stressfreier machen kannst. Denk daran, es liegt in deiner Hand.

Also pack’s an. Wir hören uns in der nächsten Episode.

Dr. iur. habil. Panajota Lakkis

Ehemalige Universitätsprofessorin & Prüferin. Ergo weiß ich genau, was du brauchst in deinem Jurastudium. In meinen Kursen lernst du, Jura zu verstehen. Im Podcast (Standorte im Player) und auch auf YouTube kannst du nach Lust und Laune stöbern. Du kannst auch mehr über mich erfahren. Oder ab und zu eine Mail mit juristischen und jurafreien Goodies erhalten.

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Meine Überzeugung: Jura macht ab dem Moment Freude, in dem du die Zusammenhänge verstehst.

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